WpHG - Wertpapierhandelsgesetz

Die wichtigsten Fragen zum WpHG

  • Was ist das WpHG?
    Das WpHG regelt, wer wie Wertpapiere in Deutschland handeln darf.
  • Welche Bedeutung hat das WpHG für die BaFin?
    Das WpHG gibt der BaFin vor allem Möglichkeiten, den Wertpapierhandel selbst zu überwachen.
  • Welche gesetzlichen Grundlagen hat das WpHG?
    Die Vorschriften des WpHG basieren vor allem auf europäischen Richtlinien wie der Finanzmarktrichtlinie, die europäische Verordnungen ergänzen.
  • Was sind die wichtigsten Inhalte des WpHG?
    Informationspflichten für Unternehmen und Sanktionen, die sie bei Verstößen gegen das WpHG treffen können. Das WpHG verbietet insbesondere Insidergeschäfte

Über das WpHG

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das Wertpapierhandelsgesetz (kurz WpHG) regelt, unter welchen Bedingungen Unternehmen mit Wertpapieren handeln dürfen.
  • Diese Unternehmen werden dabei von deutschen und europäischen Behörden kontrolliert.
  • Das WpHG gilt zusammen mit europäischen Verordnungen, die Vorgaben für den Handel am Finanzmarkt machen.
Was ist das WpHG?

Das WpHG regelt, wer wie Wertpapiere in Deutschland handeln darf. Ein Wertpapier ist ein Recht, das einem erlaubt, von dem Aussteller des Papiers, Vermögen, Geld oder andere Rechte zu fordern. Beispiele für Wertpapiere sind:

  • Aktien
  • andere Unternehmensanteile
  • Schuldtitel
Unternehmen, die mit Wertpapieren handeln möchten, benötigen eine Erlaubnis von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Diese Erlaubnis regelt wiederum das Kreditwesengesetz (KWG).
Das WpHG gibt der BaFin vor allem Möglichkeiten, den Wertpapierhandel selbst zu überwachen. Zu diesem Zweck sind die Unternehmen verpflichtet, zahlreiche Informationen an die BaFin über ihre Geschäfte zu melden.

Das WpHG setzt inhaltlich viele europäische Vorgaben um. Am wichtigsten ist die Umsetzung der Richtlinie 2014/65/EU über Märkte für Finanzinstrumente, kurz Finanzmarktrichtlinie (kurz englisch: MiFID II). Aufgrund der Bankenkrise 2008/2009 wurden weltweit neue Gesetze zur Beaufsichtigung von Banken und anderen Finanzdienstleistern erlassen. So auch in der Europäischen Union (EU). Die MiFID II ist eine dieser Richtlinien.

Ergänzt werden die Vorschriften des WpHG durch europäische Verordnungen. Diese gelten direkt in Deutschland, ohne dass noch ein deutsches Gesetz erlassen werden muss. Am wichtigsten sind dabei die Verordnung (EU) Nr. 596/2014 (Marktmissbrauchsverordnung, MAR) und die Verordnung (EU) Nr. 600/2014 (Europäische Finanzmarktverordnung (kurz englisch: MiFIR).

Die wichtigsten Inhalte des WpHG

Das WpHG enthält viele Regelungen darüber, welche Informationen die BaFin von den betroffenen Unternehmen anfordern darf und welche Sanktionen bei Verstößen verhängt werden dürfen.

Das WpHG verbietet aber bspw. auch Insidergeschäfte. Darunter versteht man, dass Personen, die Informationen über ein Unternehmen haben, die dessen Aktienkurs beeinflussen können, aber noch nicht öffentlich sind, mit den Aktien handeln.

In § 119 WpHG ist geregelt, dass Insidergeschäfte als Straftaten von der Staatsanwaltschaft verfolgt werden. Außerdem besteht nach § 23 WpHG eine Pflicht für die Mitarbeiter im Unternehmen, Verdachtsfälle von Insiderhandel bei der BaFin anzuzeigen.

Für Kunden besonders relevant ist die Verpflichtung zur verbrauchergerechten Beratung von Kunden, bevor sie ihr Geld anlegen. Diese Beratung und die Angaben der Kunden müssen die Unternehmen dokumentieren.