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Arbeiter: Die Stütze von Gesellschaft und Wirtschaft

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Arbeiter: Die Stütze von Gesellschaft und Wirtschaft

Arbeiter sind die Stütze unserer Gesellschaft. Ohne sie würde unser Alltag stillstehen und unsere Wirtschaft kollabieren. Doch was steckt juristisch hinter dem Begriff Arbeiter? Welche Herausforderungen müssen sie täglich bewältigen und welche Anerkennung erhalten sie für ihre harte Arbeit? Wie wird unsere Arbeitswelt in der Zukunft aussehen und wie werden wir arbeiten? In diesem Ratgeber setze ich mich mit diesen Fragen auseinander. 

Arbeiter: Begriff und Abgrenzung zum Angestellten

Der Begriff Arbeiter bezeichnet eine Person, die in der Regel körperliche oder manuelle Tätigkeiten ausführt, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Dabei kann es sich um eine Vielzahl von Berufen handeln, wie beispielsweise Handwerker, Fabrikarbeiter oder Bauarbeiter. Arbeiter sind oft das Rückgrat der Wirtschaft und tragen maßgeblich zur Produktion von Waren und Dienstleistungen bei. Sie sind es, die die Maschinen bedienen, die Straßen bauen und Produkte herstellen, die wir täglich nutzen. Arbeiter sind jedoch nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft, sondern auch ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft.  

Die Unterschiede zwischen Arbeitern und anderen Berufsgruppen sind vielfältig. Arbeiter sind oft körperlich tätig und arbeiten in der Regel in handwerklichen oder industriellen Berufen. Andere Berufsgruppen hingegen sind eher im Dienstleistungssektor.

Arbeiter sind – wie auch Angestellte – Arbeitnehmer. Im Arbeitsrecht ist die Unterscheidung von Arbeitern und Angestellten inzwischen bedeutungslos geworden, weil eine unterschiedliche Behandlung der beiden Beschäftigtengruppen regelmäßig gegen den Gleichheitssatz verstößt und deshalb unzulässig ist.* Darauf, zu welcher Gruppe der Arbeitnehmer gehört, kommt es auch für das Arbeitsgerichtsgesetz nicht an, weil das Gesetz an diese Unterscheidung keine Rechtsfolgen knüpft. Arbeitnehmer können nur natürliche, nicht aber juristische Personen sein (Oberlandesgericht Oldenburg, 15.12.1961 – 1 U 39/60). Kein Arbeitnehmer ist, wer im Wesentlichen frei seine Tätigkeit gestalten und seine Arbeitszeit bestimmen kann.**

Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Beruf und jede Tätigkeit ihren eigenen Wert und ihre eigene Bedeutung hat. Egal, ob man sich als Arbeiter oder Angestellter bezeichnet. Jeder leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft und verdient Respekt und Anerkennung für seine Arbeit. 

* Schaub, Günter/Koch, Ulrich: Arbeiter. In: Arbeitsrecht von A–Z. 27. überarbeitete Aufl. 2023. 

** GMP/Müller-Glöge. 10., neubearbeitete Auflage 2022. § 5 Rn. 3, 8. 

Arbeitsrechte von Arbeitern

Die Arbeitsrechte von Arbeitern – wie von anderen Angestellten auch – sind ein unverzichtbarer Pfeiler des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Sie garantieren den Arbeitern Schutz vor Ausbeutung und gewährleisten eine faire Behandlung. Jeder Arbeitnehmer hat das Recht auf eine angemessene (Mindest-)Entlohnung, regulierte Arbeitszeiten und einen sicheren Arbeitsplatz.  

Die Rechte von Angestellten beziehungsweise Arbeitern sind ständig im Fluss. Sie werden durch den Gesetzgeber stetig verändert und den Bedürfnissen angepasst. 

Saisonarbeiter aus dem Ausland und ihre Rechte

Die Coronapandemie hat gezeigt, wie wichtig in Deutschland Saisonarbeiter – beispielsweise als Erntehelfer – sind. Die meisten Saisonarbeiter aus dem Ausland, die nach Deutschland kommen, haben ein Anrecht auf gesetzliche Arbeitnehmerrechte. Dazu gehören unter anderem eine angemessene Bezahlung, gesetzlicher Mindestschutz vor Unfällen am Arbeitsplatz und die Möglichkeit, sich Gewerkschaften anzuschließen. 

Auch wenn Saisonarbeiter meist nur über kurze Zeiträume für einen Arbeitgeber tätig sind, haben sie das Recht, ihren Arbeitsvertrag zu prüfen und alle relevanten Informationen zu erhalten, bevor sie mit der Arbeit beginnen. So hat das Finanzgericht (FG) Düsseldorf in seinem Urteil vom 08.12.2014 entschieden, unter welchen Voraussetzungen polnische Saisonarbeiter einen Anspruch auf Kindergeld haben (FG Düsseldorf – 15 K 2543/13 Kg, BeckRS 2015, 94611). Zu den Rechten von Saisonarbeitskräften hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge eine eigene Informationsbroschüre herausgegeben. 

Berufsunfähigkeit von Arbeitern aufgrund von schwerer körperlicher Arbeit

Einen Anspruch auf Rente wegen Berufsunfähigkeit konnten bis zum 31.12.2000 Versicherte der gesetzlichen Rentenversicherung erlangen, die von Berufsunfähigkeit betroffen waren und die übrigen persönlichen Voraussetzungen erfüllt hatten. Ausnahmen galten für Versicherte, deren Berufsunfähigkeit die Folge eines Arbeitsunfalls oder ähnlicher Ereignisse war (vgl. §§ 43, 53 SGB VI aF). Die Rente wegen Berufsunfähigkeit ist zum 01.01.2001 von den Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit (§ 43 SGB VI) sowie der Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung bei Berufsunfähigkeit (§ 240 SGB VI) abgelöst worden. 

Die Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit wurde zum 01.01.2001 eingeführt. Es wird unterschieden nach Rente wegen teilweiser oder wegen voller Erwerbsminderung. Volle Erwerbsminderung besteht, wenn die Arbeitsleistung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt unter drei Stunden täglich beträgt; liegt sie über drei Stunden, kommt nur eine teilweise Erwerbsminderung in Betracht (§ 43 SGB VI). Die Rentengewährung ist von verschiedenen persönlichen, versicherungsrechtlichen und medizinischen Voraussetzungen abhängig, die kumulativ vorliegen müssen.* 

* Schneil, Matthias: Rente wegen verminderter Erwerbstätigkeit. In: Rechtswörterbuch. Hrsg. von Klaus Weber. 7. Edition 2022. 

Zukunft der Arbeit: Was erwartet Arbeiter?

Die Zukunft der Arbeit ist ein Thema, das uns alle betrifft: Angestellte beziehungsweise Arbeiter ebenso wie Arbeitgeber. In einer sich ständig verändernden Welt müssen wir uns auf neue Herausforderungen einstellen und uns anpassen. Die Technologie entwickelt sich in rasantem Tempo weiter und beeinflusst die Arbeitswelt maßgeblich. Wir müssen uns fragen, welche Fähigkeiten und Kompetenzen in Zukunft gefragt sein werden und wie wir uns darauf vorbereiten können. 

Daher ist es unumgänglich, dass sich Angestellte beziehungsweise Arbeiter auf diese Veränderungen einstellen und sich fortbilden. Doch auch die Arbeitgeber sind gefordert, ihre Mitarbeiter entsprechend zu unterstützen und zu fördern. Nur so können sie eine Arbeitswelt gestalten, die den Bedürfnissen aller gerecht wird und in der wir auch in Zukunft erfolgreich arbeiten können. 

Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeit von Arbeitern

Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren einen enormen Einfluss auf die Arbeitswelt genommen. Sowohl für Arbeiter als auch für Angestellte bedeutet dies eine grundlegende Veränderung ihrer Tätigkeiten. Die Einführung von automatisierten Prozessen und Robotern hat bereits dazu geführt, dass viele manuelle Tätigkeiten nun von Maschinen übernommen werden. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Arbeitsplätze, sondern auch auf die Qualifikationen der Arbeiter. Um in einer digitalisierten Arbeitswelt bestehen zu können, sind nun vermehrt Kenntnisse im Umgang mit digitalen Technologien gefragt.  

Auch die Arbeitsbedingungen haben sich durch die Digitalisierung verändert. Arbeiten von zu Hause aus oder flexible Arbeitszeiten sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Die Flexibilisierung der Arbeitszeit ermöglicht es, Arbeitszeit selbst zu gestalten und somit eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen. Allerdings kann dies auch zu einer stärkeren Belastung führen, da die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen können. Es ist wichtig, dass die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Arbeiter sorgfältig abgewogen werden, um eine gerechte und zukunftsfähige Arbeitswelt zu schaffen. 

Doch trotz all dieser Veränderungen bleibt die Frage, wie sich die Digitalisierung langfristig auf die Arbeit von Arbeitern auswirken wird. Werden Arbeitsplätze weiterhin erhalten bleiben oder werden sie durch die fortschreitende Automatisierung komplett ersetzt? Eines ist jedoch sicher: Die Digitalisierung hat die Arbeitswelt nachhaltig verändert und wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

Foto(s): ©Adobe Stock/Dusko

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