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Arbeitssicherheit - was Sie wissen und beachten müssen!

  • 3 Minuten Lesezeit
Arbeitssicherheit - was Sie wissen und beachten müssen!

Die wichtigsten Fakten:

  • Ein wichtiges Ziel des Arbeitsschutzes ist die Arbeitssicherheit.
  • Sie dient dazu, Arbeitnehmer vor Gefahren bei der Berufsausübung zu schützen, indem Gesundheitsgefährdungen beseitigt oder zumindest minimiert werden.
  • Zuständig für die Sicherstellung der Arbeitssicherheit ist der Arbeitgeber.
  • Berufsgenossenschaften bieten Informationen und Schulungen zu diesem Thema

In der modernen Arbeitswelt ist die Arbeitssicherheit ein wichtiges Thema für alle Arbeitgeber. Aufgrund der neuen digitalen Entwicklungen wird nicht nur auf die körperliche Gesundheit, sondern auch auf das seelische Wohlbefinden der Arbeitnehmer großer Wert gelegt. Psychosoziale Faktoren (z. B. Angststörungen oder Depressionen nach einer Krankheit) sowie arbeitsbedingter Stress beeinträchtigen die Gesundheit vieler Arbeitnehmer und wirken sich negativ auf deren Arbeitsleistung und somit auf das ganze Unternehmen aus.

Was ist Arbeitssicherheit?

Arbeitssicherheit ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Arbeitnehmer ihren Beruf gefahrenfrei ausüben können. Daher müssen Unternehmer die Vorschriften des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG) beachten und Maßnahmen ergreifen, um potenzielle Gesundheitsgefährdungen, Arbeitsunfälle oder Berufskrankheiten zu vermeiden oder zumindest die Gefahren zu minimieren. Mithilfe von Schutzkleidung, Schutzbrillen oder Arbeitshandschuhen können beispielsweise Handwerker oder Industriearbeiter vor gefährlichen Emissionen geschützt werden.

Welche gesetzlichen Grundlagen gibt es für den Arbeitsschutz?

Arbeitgeber müssen die Vorschriften folgender Gesetze beachten:

  • Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
  • Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG)

Darüber hinaus gibt es einige Verordnungen, die der Gesetzgeber zum Schutz der Sicherheit für Arbeitnehmer erlassen hat, z. B. die Arbeitsstättenverordnung oder die Bildschirmarbeitsverordnung.

Das Arbeitssicherheitsgesetz enthält Regelungen bezüglich der Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes, beispielsweise den Einsatz eines Betriebsarztes oder einer Fachkraft für Arbeitssicherheit im Unternehmen.

  • Betriebsärzte betreuen die Beschäftigten eines Unternehmens in allen Fragen bezüglich der Arbeitsmedizin. Sie führen beispielsweise Vorsorgeuntersuchungen durch und beantworten Unternehmern sowie Arbeitnehmern alle Fragen zum Gesundheitsschutz (z. B. einen ergonomischen Arbeitsplatz).
  • Fachkräfte für Arbeitssicherheit sind zuständig für Maßnahmen des Arbeitsschutzes und müssen über umfassende sicherheitstechnische Fachkenntnisse verfügen. Diese können sie sich u. a. bei Aus- und Fortbildungen der zuständigen Berufsgenossenschaften erwerben.
  • Darüber hinaus müssen Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten einen Arbeitsschutzausschuss einrichten und mindestens einen Sicherheitsbeauftragten bestellen.

Im Arbeitsschutzgesetz sind Vorschriften für Arbeitgeber enthalten, die Maßnahmen zur Einrichtung eines gefahrenfreien Arbeitsplatzes betreffen, z. B. die gesundheitsgerechte Arbeitsplatzgestaltung oder gefahrenreduzierende Arbeitsmittel sowie die Bereitstellung von Schutzausrüstung.

Wer ist für Arbeitssicherheit im Betrieb verantwortlich?

Jeder Unternehmer ist in seinem Betrieb verantwortlich für die Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Was sind Arbeitsschutzmaßnahmen?

Als Arbeitsschutzmaßnahmen werden Mittel zur Verhütung von arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren und Unfällen während der Arbeitszeit sowie Methoden, die für eine menschenwürdige Arbeitsgestaltung sorgen, bezeichnet. Außerdem müssen Arbeitnehmer Arbeitsschutzmaßnahmen treffen, die die sicherheits- und gesundheitsbezogenen Arbeitsumstände der Arbeitnehmer berücksichtigen.

Dazu gehören beispielsweise folgende Maßnahmen:

  • Bereitstellung von Schutzkleidung sowie Schutzmitteln wie z. B. Helme und Brillen
  • Einrichtung von ergonomischen Arbeitsplätzen
  • Bereitstellung geeigneter Arbeitsmittel
  • menschengerechte Regelung der Arbeits- und Pausenzeiten
  • umfassende Informationen über Arbeits- und Gesundheitsgefahren
  • regelmäßige Schulungen zur Ersten Hilfe
  • Anweisungen und Übungen für den Notfall (z. B. Brandübung)

Was passiert bei Missachtung der Arbeitssicherheit?

Falls ein Arbeitgeber die arbeitsschutzrechtlichen Vorschriften nicht oder nur unzureichend erfüllt, muss er mit erheblichen Konsequenzen rechnen. Wenn es zu einem Arbeitsunfall kommt, weil die Arbeitssicherheit nicht verantwortungsvoll organisiert wurde, z. B. wenn ein Kollege verletzt wird, so kann dieser eventuell Schadensersatzansprüche gegenüber seinem Arbeitgeber geltend machen.

Auch Arbeitnehmer sind dazu verpflichtet, Sicherheitsvorschriften zu beachten, sonst verletzen sie ihre arbeitsvertraglichen Pflichten. Sie gefährden dadurch unter Umständen nicht nur sich und ihre Kollegen, sondern auch Dritte oder sogar das Unternehmen. Bei Verstößen gegen die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz wird jeder Arbeitgeber prüfen, ob er gegebenenfalls eine Abmahnung oder im schlimmsten Fall eine Kündigung gegenüber dem Arbeitnehmer aussprechen kann.

Arbeitgeber sollten daher regelmäßig Schulungen zur Arbeitssicherheit durchführen lassen, um die Arbeitnehmer zu diesem Thema zu sensibilisieren und ihr Interesse daran zu wecken.

Foto(s): ©Fotolia/Marina Lohrbach

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