Hundehaltungsverbot in Mietwohnungen zulässig - Dog keeping in rented apt. can be prohibited

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Hundehaltungsverbot in Mietwohnungen zulässig

Wie nun ein deutsches Amtsgericht entschied, dürfen Vermieter zulässigerweise die Hundehaltung in einer Mietwohnung verbieten, wenn von dem Hund eine konkrete Gefährdung oder Störung ausgeht.

Zugrunde lag der Fall, dass Mieter einer Wohnung in Nordrhein-Westfalen seit Mietbeginn im Jahr 2015 eine Deutsche Dogge hielten. Als das Tier verstarb, schafften sie sich eine neue Dogge an. Der abgeschlossene Mietvertrag sah vor, dass die Haltung von größeren Tieren, darunter zählen auch Hunde, von der Vermieterin genehmigt werden muss. Sie forderten also ihre Vermieterin auf, der Haltung des Hundes zuzustimmen.

Die Vermieterin verweigerte jedoch den Mietern sodann die erforderliche Zustimmung und begründete es damit, dass der Fall sein könnte, dass sich die anderen Mieter wegen der Größe des Hundes eingeschüchtert fühlten und außerdem wolle sie einen Nachahmungseffekt vermeiden. Eine weitere Begründung oder konkrete Gefährdungslage wurde nicht nachgewiesen. Die Hundebesitzer klagten vor dem Amtsgericht Paderborn. Das Gericht gab der Klage zunächst statt und bestätigte damit den generellen Anspruch auf Zustimmung zur Hundehaltung, fügte jedoch hinzu, dass die Vermieterin die Hundehaltung nur verwehren dürfe, wenn von dem Vierbeiner eine konkrete Gefährdung oder Störung ausgehe. Eine entsprechende Fallkonstellation wäre daher erforderlich, was bislang noch nicht eingetreten war.
(Amtsgericht Paderborn, Urteil vom 28.10.2019 - 51 C 112/19)

Demnach kann bei Eintritt einer konkreten Gefährdungslage dies dazu führen, dass die Zustimmung zur Hundehaltung verwehrt oder entzogen wird, sodass die Mieter den Hund abschaffen müssen. Dies gilt aufgrund des Rücksichtnahmegebots in einem Mietshaus. Eigentümer eines Hauses bzw. einer Eigentumswohnung haben demnach weitaus größere Rechte, die nur in besonderen Einzelfällen hinsichtlich der Tierhaltung eingeschränkt werden können.


English Version:

Dog keeping can be prohibited in rented apartments 

As a German district court has now decided landlords may legitimately prohibit keeping dogs in a rented apartment if the dog poses a specific hazard or disturbance. 

It was based on the case that tenants of an apartment in North Rhine-Westphalia had been holding a Great Dane since the rental relation began in 2015. When the animal died they bought a new mastiff. The concluded lease stipulated that the keeping of larger animals, including dogs, must be approved by the landlord. So they asked their landlady to agree to keeping the dog. 

However, the landlady then refused to give the tenants the required consent arguing that the other tenants might feel intimidated by the size of the dog and that she also wanted to avoid an imitation effect regarding further tenants. No further justification or specific risk situation was proven. The dog owners sued before the Paderborn District Court. The court initially upheld the lawsuit, thereby confirming the general right to consent to keeping a dog but stated that the landlord could only refuse to keep a dog if the animal posed a specific hazard or disruption. A corresponding case constellation would therefore be necessary which has not yet occurred in that case. (District court Paderborn, judgment of October 28, 2019 - 51 C 112/19) 

Accordingly, if a specific risk situation arises this can lead to the consent to dog ownership being refused or withdrawn so that the tenants have to abolish the dog. This applies due to the need to be considerate in a rented apt. Owners of a house or a condominium therefore have far greater rights which can only be restricted in special individual cases with regard to keeping animals. 


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