Öko? Logisch! 5 Tipps für mehr Umweltschutz in Ihrer Kanzlei

  • 3 Minuten Lesezeit
Fiona Pröll anwalt.de-Redaktion
Öko? Logisch! 5 Tipps für mehr Umweltschutz in Ihrer Kanzlei

Umweltverträgliches Verhalten im Arbeitsalltag als Rechtsanwalt zahlt sich aus. Sie schonen die Natur und sparen Zeit. Außerdem ist nachhaltiges Engagement ein Plus für Ihr Image. Wir zeigen Ihnen, wie das in der Praxis aussehen kann.

1. Die Faustregel: Je digitaler, desto umweltfreundlicher

Ob mit Auto, Flugzeug oder den Öffentlichen: Jede Fahrt, die Sie und Ihre Mandanten unternehmen, stößt CO2 aus. Nutzen Sie für Beratungstermine – so weit möglich – stattdessen Videocalls. Nicht zuletzt im Zuge des Corona-Lockdowns sind virtuelle Gespräche mittlerweile im beruflichen wie privaten Kontext zu etwas Alltäglichem geworden und werden breit genutzt.

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Gerichtsverhandlungen per Videokonferenz sind in Zivilprozessen bereits seit 2013 rechtlich möglich. Grundlage hierfür ist insbesondere § 128a ZPO. Beantragt eine Partei die Videokonferenz, entscheidet der Richter, ob auf diesem Weg verhandelt wird. In der Praxis scheitert dies allerdings noch oftmals an der technischen Ausstattung der Gerichte.

Digital sollte, wo immer es geht, auch Ihre Korrespondenz aussehen. Als Anwalt müssen Sie nur noch bestimmte Aufgaben in Papierform dokumentieren und aufbewahren. Dazu zählen Schriftstücke, die Sie aus Anlass Ihrer beruflichen Tätigkeit vom Auftraggeber oder für ihn erhalten gemäß § 50 BRAO, ebenso wie laut einer BGH-Entscheidung Ausdrucke des Termin- und Fristkalenders (Az.: III ZB 96/18). Achten Sie dabei auf umweltfreundlich hergestelltes Papier.

Notare müssen notarielle Urkunden noch mit Schnur und Siegel in Papierform führen. Doch auch hier schreitet die Digitalisierung mit dem ab 2022 verfügbaren elektronischen Urkundenarchiv voran.

Ansonsten steht dem papierlosen Büro nichts im Weg. Sie nutzen Fax? Ein digitales Fax erspart Ausdrucke.

Scannen Sie eingehende Dokumente. Software von verschiedenen Anbietern steht Ihnen dafür zur Auswahl. Erstellen Sie eine digitale Akte. Bei Gerichtsverhandlungen haben Sie dann mit Ihrem Notebook oder Tablet-PC selbst umfangreiche Unterlagen griffbereit.

Apropos mobile Endgeräte: Diese benötigen in der Regel wesentlich weniger Energie als stationäre Rechner. Komplettiert mit einer Dockingstation, externer Tastatur und Monitor mausert sich ein Notebook zum voll ausgestatteten Arbeitsplatz. Alternativ bieten sich auch hochintegrierte Minirechner an. In jedem Fall sollten Ihre Geräte auf Energiesparmodus gestellt sein.

2. Kanzleiräume – nachhaltiges Umfeld für Sie und Ihre Mandanten

In Ihren Büroräumen lässt sich einiges bewusst umweltschonend gestalten. Bei der Beleuchtung sollten Sie auf günstige Verbraucher wie z. B. LEDs setzen. Räume, die nicht ständig in Benutzung sind – wie etwa die Teeküche –, sind mit Bewegungsmeldern ideal ausgerüstet.

Büropflanzen sorgen nicht nur für ein freundliches Ambiente. Sie sorgen zudem für gute Luftqualität, reduzieren den Geräuschpegel und wirken konzentrationsfördernd.

3. Smarte Beschaffung

Auch was die Infrastruktur angeht, können Sie und Ihre Mitarbeiter viel für die Umwelt tun. Muss Büromaterial geordert werden, empfiehlt es sich zu warten, bis eine Sammelbestellung aufgegeben werden kann. Das vermeidet unnötige Fahrten.

Kaufen Sie Verbrauchsgüter wie z. B. Getränke und Lebensmittel aus nachhaltiger und möglichst regionaler Produktion. Kaffeevollautomaten mit Mahlwerk verursachen erheblich weniger Abfall als Maschinen mit Alu- oder Plastikkapseln. Der Müll sollte selbstverständlich getrennt werden.

4. Holen Sie Ihre Mandanten mit ins Boot

Gehen Sie noch einen Schritt weiter und setzen Sie auf einen umweltbewussten Ansatz auch gegenüber Ihren Mandanten. Integrieren Sie in den Footer Ihrer E-Mails standardmäßig den kurzen Hinweis an den Empfänger, die Nachrichten nur wenn nötig auszudrucken.

Geben Sie Werbeartikel mit Ihrem Kanzlei-Logo heraus? Dann vermeiden Sie Wegwerfartikel. Nachhaltiger sind beispielsweise nachfüllbare Stifte.

5. Umweltnahe Themen wollen kommuniziert sein

Sprechen Sie über Ihr Engagement für die Umwelt. Wenn Sie ein geschäftliches Profil in den sozialen Medien haben, posten Sie dort Beiträge über die Maßnahmen, die Sie im Kanzleialltag zur Schonung der Umwelt ergreifen.

Umweltschutz ist nach wie vor ein Thema der Stunde, das breite Teile der Gesellschaft bewegt. Entsprechend finden umweltbezogene Themen derzeit besonderes Gehör. Der Abgasskandal und die Frage, ob Containern als Diebstahl gilt, waren prominente Beispiele der vergangenen Monate. Liegt bei Ihnen ein umweltbezogenes juristisches Thema auf dem Tisch, dann veröffentlichen Sie doch einen Rechtstipp dazu auf anwalt.de. Den Link zu Ihrem Rechtstipp können Sie dann wiederum ideal in den sozialen Medien teilen.

(FPR; ZGRA)

Foto(s): @pixabay/geralt_businessWorld @fotolia/bunditinay

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