„Schwimmer gegen den Strom. Weiterpaddeln. Es lohnt sich.”

  • 5 Minuten Lesezeit
Rechtsanwältin Dr. Jasmin Haider: „Schwimmer gegen den Strom. Weiterpaddeln. Es lohnt sich.”
Leah Schmidt anwalt.de-Redaktion

Dr. Jasmin Haider hat vor Kurzem den Berufseinstieg als Rechtsanwältin gemeistert und die Kanzlei HAIDER Rechtsanwälte mitgegründet. Wie sie sich ihren Mandantenstamm aufbaut, welchen Vorteil ihr Onlinebewertungen bieten und welche hilfreichen Tipps sie selbst für ihren Karrierestart erhalten hat, verrät sie im Interview.

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Warum haben Sie sich für ein Anwaltsprofil bei anwalt.de entschieden? 

Ich habe mich für anwalt.de entschieden, da die Seite eine große Reichweite bei den Suchmaschinen hat. Bereits nach der Veröffentlichung weniger Rechtstipps während meines Probeabos sind schon neue Mandanten aufgrund der Artikel auf mich zugekommen.  

Wie groß ist der Anteil an Mandanten, den Sie online akquirieren? 

Geschätzt 80 % online und über Social Media. 

Inwieweit hilft anwalt.de Ihnen bei Ihrer Darstellung als hochqualifizierte Dienstleisterin?  

Durch die Rechtstipps kann ich spezielle Themengebiete vertiefen und meine Fachkenntnisse für potenzielle Mandanten darstellen. So bekommen die Leser einen Eindruck meiner Qualifikationen. In den sozialen Netzwerken steht meine anwaltliche Tätigkeit als solche mehr im Mittelpunkt. Die Rechtstipps auf anwalt.de dienen der Darstellung themenbezogener Inhalte.  

Welche Funktionen auf anwalt.de nutzen Sie neben Ihrem Profil, um sich online gegenüber anderen Anwälten zu positionieren? 

Ich verfasse regelmäßig neue Rechtstipps zu aktuellen Themen und freue mich über positive Rezensionen meiner Mandanten. Die Rechtstipps, die ich veröffentliche, verlinke ich regelmäßig auf meinen Social Media-Profilen und erreiche so noch mehr Nutzer. 

Sie haben bereits mehr als zehn sehr gute Bewertungen auf anwalt.de: Beziehen sich Mandanten auf diese Rezensionen? 

Auf jeden Fall. In der heutigen Zeit sind Rezensionen wichtiger denn je. Die meisten Mandanten haben keine juristische Vorbildung und sind deshalb auf die Onlinerezensionen bei der Auswahl ihres Anwalts angewiesen. So geht es einem selbst ja auch oftmals z. B. bei der Auswahl eines Restaurants oder Hotels. 

Wie suchen Sie sich die Themen für Ihre Rechtstipps aus? 

Ich überlege mir, welche Themen entweder aktuell in der Presse kursieren und sich für die Darstellung in einem Rechtstipp eignen oder welche strafrechtlichen Themen ich generell als geeignet für einen Rechtstipp halte. Mein Ziel ist es dabei, für juristische Laien komplexe Themengebiete verständlich und übersichtlich darzustellen. Ich möchte, dass die Leser nach der Lektüre meines Rechtstipps Antworten auf ihre Fragen gefunden haben. 

Viele Rechtsanwälte betreiben schon lange erfolgreich ein anwalt.de-Profil. Orientieren Sie sich an diesen Profilen und deren Rechtstipps- und Bewertungszahlen?  

Eigentlich nicht. Ich versuche, meinen eigenen Weg zu gehen und über aktuelle oder allgemeine Themen zu schreiben, die mich interessieren und von denen ich denke, dass sie für die breite Masse ein Mehrwert sein könnten. 

Als Maître en droit besitzen Sie auch einen französischen Abschluss: Können Sie mit diesem Titel zusätzliche Mandanten gewinnen? 

Viele französischsprachige Mandanten kommen aufgrund meines Abschlusses auf mich zu. Ich berate häufig in französischer Sprache. Da ich mittlerweile ausschließlich im Strafrecht tätig bin, beschränkt sich meine praktische Tätigkeit derzeit vorrangig auf das deutsche Recht, bei meiner wissenschaftlichen Tätigkeit kann ich meine französischen Rechtskenntnisse aber weiterhin nutzen.  

Strafrecht und Ordnungswidrigkeitenrecht sind Ihre Schwerpunkte: Gibt es dabei Dauerbrenner, zu denen Sie auf anwalt.de häufig kontaktiert werden?  

Die meisten Anfragen auf anwalt.de erreichen mich zum Thema Fahrverbot und Entzug der Fahrerlaubnis. Das Thema MPU (Anm. der Redaktion: medizinisch-psychologische Untersuchung) spielt dabei regelmäßig eine wichtige Rolle. 

Welcher Ihrer bisherigen Mandantenkontakte ist Ihnen besonders gut in Erinnerung geblieben? 

Ich kann natürlich aufgrund meiner Schweigepflicht und des Vertrauensverhältnisses zu den Mandanten nicht ins Detail gehen. Mein jüngster Mandant war 14 Jahre, mein ältester 83 Jahre alt. Jeder Mandant bringt seine eigene Geschichte mit. Das ist das Spannende am Strafrecht. Über manche Geschichten musste ich lauthals lachen, andere haben mir den Schlaf geraubt.  

Wie wichtig sind digitale Beratungsangebote wie z. B. Videotelefonie für Sie? 

Als moderne Kanzlei berate ich selbstverständlich auch per E-Mail, Telefon oder Videochat. Im Strafrecht steht die persönliche Beratung jedoch nach wie vor im Vordergrund, da die Vertraulichkeit der Gespräche sehr wichtig ist und vielen Mandanten der persönliche Kontakt mit ihrem Strafverteidiger wichtig ist.  

Sie kennen durch Ihre Studienzeit auch das Rechtssystem in Frankreich und den USA. Gibt es große Unterschiede in der digitalen Rechtsberatung der Länder?

Ich war in beiden Ländern nur am Rande beratend tätig. Man muss aber gar nicht über die Landesgrenzen hinausgehen, um große Unterschiede in der Digitalisierung zu sehen. Meine Kanzlei arbeitet beispielsweise komplett digital und papierlos, bei anderen Kanzleien und Behörden werden noch tonnenweise Akten hin- und hergetragen. 

Was waren die besten Tipps, die Sie als Berufseinsteigerin erhalten haben? Auf welche Tipps hätten Sie gern verzichtet? 

Ein wertvoller Tipp war, dass man sich von Anfang auch als junge Strafverteidigerin große Fälle zutrauen soll und die Schwerpunkte wählen soll, die einen interessieren, und nicht diejenigen, die nach allgemeiner Ansicht besser zu Berufsanfängern passen. Wer ambitioniert gute Arbeit abliefert, wird früher oder später auch dafür belohnt werden. 

Insgesamt hat sich für mich gelohnt, meine Kanzlei und meine Arbeitsabläufe genau so einzurichten, wie ich es mir schon immer vorgestellt habe. Dabei wollte ich einige Dinge gerade anders machen, als ich es bisher in Kanzleien und Firmen kannte. Dinge anders zu machen stößt aber oftmals auf Ablehnung oder Unbehagen. 

Man braucht sehr viel Energie und Durchhaltevermögen, um nicht in alte und bekannte Muster zu verfallen. Diesen Tipp hat mir leider zuvor niemand gegeben. Mein bester Tipp an alle Berufseinsteiger in die anwaltliche Selbständigkeit: Ihr seid Schwimmer gegen den Strom. Weiterpaddeln. Es lohnt sich. 

Rechtsanwältin Dr. Jasmin Haider ist mit einem persönlichen Profil auf anwalt.de vertreten. Sie ist Partnerin der Kanzlei HAIDER Rechtsanwälte – mit Sitz in München. Sie steht ihren Mandanten als Anwältin für Ordnungswidrigkeitenrecht und Strafrecht zur Seite. 

(LES, THH; ZGRA) 

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Foto(s): ©privat/ Jasmin Haider

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