WSW WohnSachWerte eG - online unversehens Genosse?

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Die WSW Wohnsachwerte eG macht in jüngster Zeit dadurch auf sich aufmerksam, dass vermehrt Verbraucher angeschrieben werden, die angeblich eine Mitgliedschaft beantragt haben. Die Angeschriebenen sind sich dessen oftmals nicht bewusst und haben zu keinem Zeitpunkt eine Beitrittserklärung unterzeichnet.

 

In den Anschreiben, welche Rechtsanwalt Dethloff bereits wiederholt von vermeintlichen Mitgliedern vorgelegt wurden, heißt es u.a.:

 „Ihr aktiver VL Sparplan und die damit verbundene Mitgliedschaft beinhalten für Sie viele ungeahnte Möglichkeiten und Vorteile. So haben Sie sich mit Ihrem Beitritt zur WSW eG nicht nur die höchstmögliche staatliche Förderung* und die von der Verwendung der Gelder unabhängige Auszahlung der Wohnungsbauprämie, sondern auch den Anspruch auf eine preisgünstige und lebenslange Nutzung einer genossenschaftlichen Wohnung gesichert.“

 

Die angebliche Mitgliedschaft ist in diesen Fällen offenbar über das Internetportal „Förderhelden“  unter der Domain:  foerder-helden.de „beantragt“ worden. Hier wird die staatliche Förderung für Arbeitnehmer beworben.

Das Portal gibt sich modern und unkompliziert. Der Umstand, dass für die Inanspruchnahme der Förderung die Mitgliedschaft in einer Genossenschaft erforderlich ist, wird dabei nicht deutlich. So heißt es u.a.:

 

„Praktisch. Einfach.

Kein Papierkram.

Du würdest gerne Fördergelder für Arbeitnehmer vom Staat in Anspruch nehmen, hast aber keine Lust auf seitenweise Anträge oder Formulare? Dann bist Du bei uns genau richtig. In einfachen Schritten sichern wir für Dich bis zu 560.- Euro staatliche Förderung*. Von heute bis zum Renteneintritt. (Dies ist ein staatliches Fördergeld – keine Corona Soforthilfe)

Mit nur einem Click landet dein Förderantrag bei uns. Ab jetzt kannst Du Dich bequem zurücklehnen, um alles weitere kümmern wir uns. Dir entstehen dafür keine Kosten!“

 

Die Tatsache, dass die Mitgliedschaft in einer Genossenschaft gemäß § 15 Absatz 1 Satz 1 Genossenschaftsgesetz  durch eine schriftliche Beitrittserklärung erworben werden muss, ist den Betroffenen vielfach nicht bewusst.

 

Die Vorgehensweise der WSW Wohnsachwerte eG ist nach Auffassung von Rechtsanwalt und Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht Ingo M. Dethloff nicht seriös. Denn eine Förderung, die an die Mitgliedschaft in einer Genossenschaft gebunden ist, kann nicht ohne Beachtung der genossenschaftsrechtlichen Regelungen erlangt werden.

 

Die WSW wurde 2012 als Vigeo Erste Wobau eG in Berlin gegründet. In der ursprünglichen Satzung hieß es u.a.: „Die baulichen Aktivitäten sind auf eine Baumaßnahme mit 12 Wohneinheiten beschränkt.“ Auch wenn die Satzung mittlerweile geändert wurde, ist ein größerer Wohnungsbestand der Genossenschaft nicht bekannt geworden. Wie die WSW mit ihrem jetzigen auf das Massengeschäft angelegten Online-Vertrieb zahlreichen Interessenten „den Anspruch auf eine preisgünstige und lebenslange Nutzung einer genossenschaftlichen Wohnung“ sichern will, ist bislang nicht erkennbar.

 

Betroffene, welche sich gegen das Vorgehen der Genossenschaft wehren wollen und namentlich die ggf. schon begonnene Zahlung von vermögenswirksamen Leistungen ihres Arbeitgebers stoppen möchten, sollten sich an einen spezialisierten Rechtsanwalt wenden.

 

Rechtsanwalt Ingo M. Dethloff hat sich seit Jahren auf das Genossenschaftsrecht spezialisiert und geht in diesem Bereich insbesondere gegen Unternehmen am sogenannten grauen Kapitalmarkt vor. Er hat bereits für Dutzende von Mitgliedern diverser Genossenschaften eine zeitnahe Beendigung der Mitgliedschaft erreicht, sowie in vielen Fällen auch Schadensersatzzahlungen erzielt.



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