2.495 Anwälte für Grenzabstand

Bei der Errichtung eines Gebäudes müssen bestimmte Abstände zum Nachbargrundstück eingehalten werden. Vorschriften zum Grenzabstand finden sich in den Landesbauordnungen. Zudem kann die Baubehörde diese in den Bauauflagen vorgeben.

Mit der Vorgabe von Grenzabständen wird ein wesentliches Ziel verfolgt: der Nachbarschutz. Denn sie dienen dazu, dass zwischen Gebäuden ausreichend Abstand für die Belichtung und Belüftung der benachbarten Gebäude verbleibt. Ein Grenzabstand dient darüber hinaus auch dem Brandschutz. Denn er soll verhindern, dass ein Feuer auf ein anderes Gebäude überspringen kann und sich der Brand weiter ausdehnt. Zudem soll er auch die städtebauliche offene Bauweise gewährleisten.

Ausnahmen gelten für Baulichkeiten, die nicht als Gebäude zu qualifizieren sind. Bei Kleingaragen, Stellplätzen, Kleingebäuden, Einfriedungen bis zu einer bestimmten Höhe, bei Stützmauern und baulichen Anlagen unter der Geländeoberfläche muss meist kein fester Grenzabstand eingehalten werden. 

Aus juristischer Sicht ist der Grenzabstand eine der wichtigsten Komponenten des baulichen Nachbarschutzes. Will ein Bauherr zum Beispiel einen Grenzabstand unterschreiten und das Gebäude näher am Nachbargrundstück errichten, ist dazu in aller Regel die Zustimmung des Nachbars und der Baubehörde erforderlich.

Neben dem zivilrechtlichen Nachbarrecht spielt der Grenzabstand auch im öffentlichen Baurecht eine wichtige Rolle. Rechtliche Relevanz hat er außerdem auch im privaten Baurecht und im Architektenrecht.

(WEL)

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