Auslandsreisen mit dem Kind in Zeiten von Corona, ist eine Erlaubnis trotz Umgangsrecht erforderlich?

  • 1 Minuten Lesezeit

Grundsätzlich darf der umgangsberechtigte Elternteil ohne Zustimmung des anderen sorgeberechtigten Elternteils mit dem Kind ins Ausland in Urlaub fahren, sofern keine besonderen Gefahren wie Krieg oder Bürgerkrieg dort herrschen oder eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes vorliegt.

Reisen in Coronarisikogebiete

Seit der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Reiseeinschränkungen, muss der andere sorgeberechtigte Elternteil einer Reise in ein Corona-Risikogebiet zustimmen. Dies gilt vor allem bei Reisen in Hochrisikogebiete oder Virusvariantengebiete.

Bei einer Reise in ein Coronarisikogebiet handelt es sich um eine Angelegenheit von wesentlicher Bedeutung für das Kind und weshalb eine Zustimmung des anderen sorgeberechtigten Elternteils erforderlich ist.

Sollte der andere Elternteil seine Zustimmung verweigern, muss das Familiengericht entscheiden, ebenso wenn die Herausgabe des Reisepasses des Kindes deswegen verweigert wird.

Was kann man tun, wenn der Ex-Partner die Urlaubsreise dazu nutzt, um das Kind in sein Heimatland zu entführen?

Ein Umzug in ein anderes Land, wie schon innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, bedarf der Zustimmung des anderen Elternteils. Immer wieder kommt es vor, dass ein Heimaturlaub von einem Elternteil dazu genutzt wird, mit dem Kind dort dauerhaft zu bleiben. Gibt es Anhaltspunkte, dass der andere Elternteil das Kind ins Ausland entführen will, kann die Herausgabe des Reisepasses verweigert werden. In eiligen Fällen ist die Verhängung einer Grenzsperre ratsam, so dass der Grenzübertritt mit dem Kind verhindert werden kann. Die Bundespolizei wird dabei um präventivpolizeiliche Maßnahmen ersucht und die Grenzschutzbehörden werden ermächtigt, personenbezogene Daten in den Fahndungsstand des polizeilichen Informationssystems aufzunehmen.


Rechtstipp aus dem Rechtsgebiet

Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwältin Annette Kunz

Beiträge zum Thema