Betrug über mein Konto bei der Fidor Bank? Postident-Verfahren umgangen?

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Manipulation des Postident-Verfahrens – Betrugsvorwurf

Haben Sie Post vom Anwalt oder gar von der Polizei bekommen? Wird Ihnen vorgeworfen, dass Sie bei eBay hochwertige Waren gegen Vorkasse verkauft, die Ware jedoch nach Erhalt des Geldes nicht verschickt haben? Wenn Ihnen Warenbetrug vorgeworfen wird und Sie nichts mit eBay-Verkäufen am Hut haben, geschweige denn von dem im Raum stehenden Kaufvertrag wissen, werden Sie zunächst an einen schlechten Scherz glauben. Doch nachdem Ihnen nachgewiesen wird, dass die Gelder des Betrugsopfers auf ein Konto, dass auf Ihren Namen läuft, überwiesen wurden, fallen Sie aus allen Wolken. Das fragliche Konto haben Sie nie eröffnet, doch trotzdem ist es da. Nach einem kurzen Schreckmoment dämmert es Ihnen. 


Was ist passiert? Konto bei der Fidor Bank eröffnet?

Derartige Fälle beschäftigten mich als Strafverteidiger in der Vergangenheit häufiger. Hintergrund der Vorwürfe gegen Sie ist meist tatsächlich eine Betrugsstraftat über eBay oder ähnliche Portale. Die Betrugsopfer haben gegen Vorkasse einen Kaufvertrag mit den Tätern abgeschlossen, die Ware bezahlt, jedoch nie erhalten. Nun ist jedoch das Geld auf ein Konto überwiesen worden – inzwischen wurde das Geld längst weitergeleitet – dass auf Ihren Namen läuft. Nun sollten Sie jedoch nicht in Panik verfallen. Sie sind weder schlafgewandelt, noch haben Sie ein zweites kriminelles Ich von dem Sie nichts wissen. Allerdings waren Sie vermutlich in der Vergangenheit nachlässig beim Schutz Ihrer persönlichen Daten. Sie sind nämlich höchstwahrscheinlich Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden. 

Der Sachverhalt stellt sich oft so dar, dass das Girokonto – oft sind Konten der Fidor Bank AG betroffen – mittels eines Postident-Verfahrens verifiziert wurde. Postident-Verfahren haben im Kern gemeinsam, dass beispielsweise Bankkunden ihre Identität nicht mehr durch einen persönlichen Besuch bei der Bank verifizieren müssen, sondern das Ganze bequem in der Postfiliale, beim Postboten, oder sogar per Videochat erledigen können. Dieses Verfahren scheint nun zunehmend Fehlerquellen zu offenbaren, die sich skrupellose Internetbetrüger zu Nutzen machen. Sie schaffen es, mit Besitz einer Fotokopie Ihres Personalausweises, verifiziert zu werden und ein Konto bei der Bank zu eröffnen. Doch Moment! Wie sind die Betrüger an eine Fotokopie Ihrer persönlichen Dokumente gekommen? Na, fällt es Ihnen ein? Falls Sie in der Vergangenheit einen semiseriösen Nebenjob im Internet angenommen haben sollten, bei dem Sie Ihre Identität mittels eines Fotos von sich selbst und Ihres Personalausweises verifizieren sollten, haben Sie die Antwort.

Die Betrüger werben im Internet mit Jobs, wie beispielsweise dem Testen von neuen Smartphone Apps. Sie verlangen sodann von Ihnen die Durchführung einer Online-Legitimation und kommen so an Ihre Identität. Besonders frech ist die Masche, nach der Sie beauftragt werden, direkt ein Testkonto bei der Fidor Bank anzulegen, welches sodann für Betrugsstraftaten von den Tätern genutzt wird. 


Was sollten Sie nun tun?

Sobald Sie ein Schreiben eines Anwalts oder der Polizei erhalten haben, indem Ihnen ein Sachverhalt vorgeworfen wird, wie er gerade beschrieben wurde, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Nach der Bearbeitung ähnlich gelagerter Fälle weiß ich, worauf es bei der Verteidigung ankommt. Es ist wichtig, umgehend tätig zu werden. Wenn Ihnen erst ein Strafbefehl zugestellt wird, werden Sie um eine unangenehme Gerichtsverhandlung nicht mehr herumkommen. Ich werde Ihre rechtlichen Interessen wahrnehmen und eine Einstellung des Ermittlungsverfahrens erwirken. Das Verfahren gegen Sie ist dann beendet und Sie tragen keine negativen Folgen davon. Auf Wunsch berate ich Sie hinsichtlich weiterer Schritte, wenn Sie gegen den Identitätsdiebstahl vorgehen wollen. 

Bis dahin soll das Ermittlungsverfahren eine Mahnung sein. Im digitalen Zeitalter werden Nutzer immer gläserner. Dies machen sich Betrüger zu Nutze. Mittels Phishing oder dem hier beschriebenen Verfahren wird Ihre Identität gestohlen und Sie werden, ohne es zu wissen, zum Werkzeug krimineller Machenschaften. Achten Sie daher stets darauf, auf welchen Seiten Sie Ihre persönlichen Daten angeben und ob dies wirklich notwendig ist. Sollten Sie dennoch Opfer von Identitätsdiebstählen und damit verbundener Internetkriminalität werden, bin ich gern bereit, sie anwaltlich kompetent zu vertreten.

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