Cannabis im Straßenverkehr

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Im deutschen Straßenverkehrsrecht gelten strenge Regeln in Bezug auf den Konsum von Cannabis und den Betrieb eines Fahrzeugs. Hier sind einige wichtige Punkte:

  1. Strafbarkeit des Fahrens unter Einfluss von Cannabis: Es ist in Deutschland illegal, ein Fahrzeug unter dem Einfluss von Cannabis zu führen. Dies gilt unabhängig davon, ob die Fahrweise beeinträchtigt ist oder nicht. Sowohl der Konsum von Cannabis als auch der Besitz von Cannabisprodukten (auch in geringen Mengen) können zu strafrechtlichen Konsequenzen führen.

  2. Fahrerlaubnisentzug: Personen, die unter dem Einfluss von Cannabis ein Fahrzeug führen, riskieren nicht nur strafrechtliche Konsequenzen, sondern auch den Entzug ihrer Fahrerlaubnis für eine bestimmte Zeit.

  3. Strafen: Die Strafen für das Fahren unter Einfluss von Cannabis können Geldstrafen, Punkte in Flensburg, Fahrverbot und sogar Freiheitsstrafen umfassen, insbesondere wenn es zu einem Unfall mit Verletzten oder Sachschäden kommt.

  4. Drogenkontrollen: Die Polizei in Deutschland führt regelmäßig Drogenkontrollen durch, bei denen sie Verdächtige auf Drogenkonsum testen können, einschließlich Cannabis. Diese Tests können vor Ort durchgeführt werden, indem beispielsweise Speichelproben entnommen werden. Diese Tests sind nicht zwingend!  Die Polizei wird Sie allerdings in den meisten Fällen bei Verdacht mit zur wachne nehmen oder in ein Krankenhaus bringen, wo Ihnen dann Blut abgenommen wird. Dies geschieht dann zwangsweise, also leisten Sie hier einfach keinen Widerstand.

  5. Medizinisches Cannabis: Für Patienten, die aus medizinischen Gründen Cannabis verwenden, gelten besondere Regelungen. Sie dürfen kein Fahrzeug führen, wenn sie unter dem Einfluss von Cannabis stehen und dadurch fahruntauglich sind. Zudem müssen sie bestimmte Bedingungen erfüllen, um die Verwendung von medizinischem Cannabis im Straßenverkehr zu rechtfertigen.

  6. Gesetzliche Grenzwerte: Es gibt in Deutschland keine festgelegten Grenzwerte für Cannabis im Blut wie beispielsweise bei Alkohol. Stattdessen wird der Einfluss von Cannabis auf die Fahrtauglichkeit individuell bewertet. Hierbei werden die Abbauprodukte bei der durch die Blutabnahme gewonnenen Blut getestet. Hier aus kann dann der medizinische Gutachter lesen, ob Sie ein sog. "Gelegenheits-" oder "Dauerkiffer" sind. 

  7. Mischkonsum: Der Mischkonsum von zwei verschiedenen Substanzen, die nach dem BtMG verboten sind, automatisch zum Entzug der Fahrerlaubnis. Zur Wiedererlangung des Führerscheins wird eine MPU unumgänglich sein.

Es ist wichtig, dass Personen, die Cannabis konsumieren, sich der rechtlichen Konsequenzen bewusst sind und verantwortungsvoll handeln, insbesondere im Zusammenhang mit dem Betrieb eines Fahrzeugs.

Wenn Cannabis in Deutschland legalisiert wird, ist zu erwarten, dass ähnliche Regelungen eingeführt werden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und die Risiken von Cannabis-Konsum im Straßenverkehr zu minimieren. Es ist jedoch wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass eine Legalisierung von Cannabis nicht unbedingt bedeutet, dass der Konsum und das Fahren unter dem Einfluss von Cannabis ohne Einschränkungen gestattet sind.


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