Dethleffs Wohnmobile durch Fiat Ducato- und Iveco Daily-Motoren vom Abgasskandal betroffen

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Die Freude über die große Freiheit im eigenen Reisemobil wird für viele Reiselustige vom Abgasskandal überschattet, der auch die boomende Wohnmobilbranche erfasst hat. Der Herstellers Dethleffs hat in seinen Wohn- und Reisemobilen manipulierte Fiat Ducato- und Iveco Daily-Motoren verbaut. Dadurch sind auch Besitzer von Campern des deutschen Herstellers Dethleffs vom Abgasskandal betroffen. Betroffene sollten sich so schnell wie möglich wehren und sich für den Wertverlust ihrer Fahrzeuge entschädigen lassen.

Viele Reisemobile des Herstellers Dethleffs basieren auf den Modellen Fiat Ducato oder Iveco Daily, daher verfügen auch die Dethleffs-Wohnmobile mit der Abgasnorm Euro 5 und Euro 6 aus den Baujahren 2014 bis 2019 über unzulässige Abschalteinrichtungen. Die Wohnmobile halten die gesetzlich vorgegebenen Abgasgrenzwerte nur auf dem Prüfstand ein und sind von einer Stilllegung bedroht. Wer ein Wohnmobil mit manipuliertem Motor besitzt, kann den Händler oder den Hersteller auf Schadensersatz verklagen.

Manipulierte Motoren von Fiat Ducato und Iveco Daily

Seit 2011 gehört Iveco zu Fiat Industrial und stellt Basisfahrzeuge für verschiedene Wohnmobiltypen her. Der deutsche Reisemobil- und Caravan-Hersteller Dethleffs verwendet den Iveco Daily als Basis für seine Fahrzeuge. Folgende Dieselmotoren, die im Fiat Ducato mit der Abgasnorm Euro 5 und Euro 6 verbaut wurden, dürften daher über unzulässige Abschalteinrichtungen verfügen:

• 2,0 Liter Multijet

• 2,0 Liter

• 2,2 Liter Multijet II

• 2,3 Liter

• 2,3 Liter Multijet

• 2,3 Liter Multijet II

• 3,0 Liter

Welche Camper von Dethleffs sind vom Abgasskandal betroffen?

Die Wohnmobile des Herstellers Dethleffs aus den Baujahren 2014 bis 2019 nutzen Dieselmotoren mit den Abgasnormen Euro 5 oder Euro 6 von Fiat oder Iveco. Folgende Fahrzeuge verfügen daher sehr wahrscheinlich über illegale Abschalteinrichtungen:

• Dethleffs 4-Travel T 6966-4

• Dethleffs 4-Travel T 7156-4

• Dethleffs Advantage T 5901

• Dethleffs Advantage T 6701

• Dethleffs Advantage I 7051

• Dethleffs Alpa A 6820-2

• Dethleffs Alpa A 7820-2

• Dethleffs Alpa A 9820-2

• Dethleffs Alpa I 7820-2

• Dethleffs Esprit Comfort A 6820-2

• Dethleffs Esprit Comfort A 7870-2

• Dethleffs Esprit T 7150

• Dethleffs Esprit I 7150-2

• Dethleffs Globeline T 7073

• Dethleffs Globetrotter XL I 7850

• Dethleffs Magic Edition I 003

• Dethleffs Pulse I 7051

• Dethleffs Trend T 6717

• Dethleffs Trend T 7057

• Dethleffs Trend I 7057

Iveco Daily-Wohnmobile: Rückrufe des Kraftfahrt-Bundesamts 

Für Fiat Ducato-Motoren in Dethleffs-Wohnmobilen hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) noch keine verpflichtenden Rückrufe angeordnet. Doch Iveco Daily-Wohnmobile wurden bereits im Februar 2021 unter dem Code 13T vom KBA verpflichtend zurückgerufen. Eine Software im Motor des Iveco Daily führt laut KBA zu einer Verschlechterung bei der Stickoxid-Reduzierung. Im Straßenbetrieb verhindert die Abschalteinrichtung eine ausreichende Abgasreinigung.

In Deutschland sollen 872 Fahrzeuge betroffen sein, weltweit geht es um 20.085 Fahrzeuge der Baujahre 2015 bis 2019. Wer ein Wohnmobil der Marke Dethleffs besitzt, kann anhand der Fahrzeugpapiere sehen, welcher Motor in seinem Fahrzeug verbaut wurde. Wenn das Wohnmobil vom Dieselskandal betroffen ist, hat der Besitzer Anspruch auf Schadensersatz.

Was können Besitzer von manipulierten Dethleffs-Wohnmobilen tun?

Wohnmobile von Dethleffs verliert durch die manipulierten Motoren deutlich an Wert, deshalb müssen die verantwortlichen Motorenhersteller Fiat oder Iveco den Wertverlust kompensieren. Fahrzeughalter, die vom Abgasskandal betroffen sind, haben zwei Möglichkeiten: Sie können ihr Wohnmobil entweder an den Hersteller zurückgeben – dann erhalten sie eine Entschädigungssumme, die sich aus dem Kaufpreis des Wohnmobils abzüglich einer Nutzungsentschädigung ergibt. Oder sie behalten ihr Reisemobil und lassen sich einen Teil des Kaufpreises erstatten.

Wer sein Reisemobil an den Hersteller zurückgeben will, sollte baldmöglichst aktiv werden, denn je mehr Zeit verstreicht, desto geringer fällt die Schadensersatzsumme aus. Den Klageweg wurde vom Europäische Gerichtshof vereinfacht: Die Richter haben entschieden, dass Verbraucher ausländische Autobauer wie Fiat und Iveco auch in Deutschland verklagen können.

Die auf den Abgasskandal spezialisierten Anwälte der Rechtsanwaltskanzlei VON RUEDEN bietet betroffenen Wohnmobilbesitzern eine kostenlose Erstberatung. Wir klären, ob Ihr Wohnmobil vom Abgasskandal betroffen ist und ob sich eine Klage ihn Ihrem Fall lohnt. Kontaktieren Sie uns gern unter der 030 – 200 590 770 oder per E-Mal an info@rueden.de. Wir setzen uns für Ihr Recht ein!

Foto(s): DM


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