Ihre Rechte bei der Polizeikontrolle - Your rights when stopped by the police - GER/ENG Version

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Rechte bei der allgemeinen Polizeikontrolle

Immer wieder kommt die Frage auf, welche Rechte der Einzelne bei einer allgemeinen zufälligen Polizeikontrolle hat. Der erste Irrtum besteht bereits darin, dass geglaubt wird, die Polizei brauche einen konkreten Grund, um eine Person auf Ihre Identität zu kontrollieren. Dies ist grundsätzlich nicht so. Ein konkreter Anlass ist nicht immer erforderlich. Die Polizei handelt in den beiden großen Aufgabenbereichen der Strafverfolgung, (repressiv) aber auch der Gefahrenabwehr, also präventiv. Es gibt demnach Situationen, in denen die Polizei auch präventiv vorgehen kann und wird. Insbesondere ist dies an Orten der Fall, an denen häufiger Straftaten (von erheblicher Bedeutung) begangen werden. Polizeirechtlich spricht man hier auch von sogenannten KBOs, kriminalitätsbelasteten Orten (Diese werden jährlich neu gemäß einer Statistik bewertet und sind öffentlich abrufbar, in Berlin beispielsweis gibt es derzeit 8 KBOs.) Hier darf die Polizei ohne konkreten Anlass alle Personen auf Identität überprüfen, die Person durchsuchen und die von der Person mitgeführten Sachen/Taschen durchsuchen, wohlgemerkt ohne Verdacht. Wer sich demnach an einem KBO aufhält, (auch zum Bespiel nur dort spazieren geht oder verweilt, d.h. sich länger aufhält als ca. 15 Minuten), weiß um die Bedeutung dieses Ortes und hat dies hinzunehmen. Ansonsten außerhalb dieser besonderen Orte muss die Polizei gemäß dem landesrechtlichen Polizeigesetz (in Deutschland demnach 16 verschiedene) stets einen konkreten Grund für eine Maßnahme benennen. Zunächst darf die Polizei die Identität feststellen. Hierzu gehören der vollständige Name, Adresse, Geburtsdatum und Geburtsort. Alle weiteren Fragen, die nicht selbst belasten können, sollten lediglich kurz beantwortet werden, da diese im Protokoll und Polizeibericht festgehalten werden. Sollte hier Unsicherheit bestehen, wird angeraten, höflich in der Situation die Beamten darauf hinzuweisen, dass aktuell keine weitere Aussage gemacht wird sondern sich ein Rechtsanwalt sich hierzu melden wird und die Person rechtlich vertritt. Denn sind unglückliche und die Person schädigende bzw. belastende Aussagen gegenüber der Polizei erst einmal getätigt, lassen sich diese auch später durch die Anwältin/den Anwalt kaum bzw. fast nicht mehr korrigieren.


English Version:

Your rights when being stopped by the police

Frequently the question arises what rights an individual has in the event of a general random police check. The first misconception is that it is believed that the police needs a specific reason to check someone's identity. This is basically not the case. A specific occasion is not always necessary. The police act exists in the two major areas of law enforcement, (repressive) but also averting danger, i.e. preventive. Therefore you might face situations in which the police can and will take preventive action. This is particularly the case in places where crimes (of significant importance) are committed more frequently. In terms of police law, one speaks here of so-called KBOs, places with a high level of crime (these are re-evaluated every year according to statistics and are publicly available, in Berlin, for example, there are currently 8 KBOs.) Here, the police may check all persons for identity without a specific reason, search the person´s body and search through the belongings / bags carried by the person without concrete suspicion. Anyone who stays at a KBO (for example only walks or lingers there, i.e. stays longer than approx. 15 minutes) knows about the importance of this place and has to accept it. Otherwise outside of these special locations, the police must always name a specific reason for a measure in accordance with the state police law (16 different police law codes in Germany). First of all, the police can determine the identity. This includes the full name, address, date and place of birth. All other questions that are not inconvenient should only be answered briefly, as these are recorded in the protocol and police report. If there is any uncertainty here, it is advisable to politely point out to the officials in the situation that no further statements and information will be given at the moment but that a lawyer will contact afterwards and represent the person legally. After all, once unhappy statements that are harmful or incriminating to the person have been made to the police, they can hardly or almost no longer be corrected later by the lawyer.


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