Kreuzfahrtabsagen und Schiffswechsel bei AIDA – Schadensersatzanspruch der Betroffenen mit Beweiserleichterung

  • 2 Minuten Lesezeit

Seit einigen Wochen kommt es bei AIDA immer wieder zu Reiseabsagen und Schiffswechseln. Es drängt sich der Verdacht auf, dass allein unternehmerische Gründe zu diesen Reiseabsagen und Schiffswechseln führten. Werden Kreuzfahrten aus wirtschaftlichen oder unternehmerischen Überlegungen abgesagt oder stark geändert, bestehen für Betroffene über die Minderung oder Erstattung des Reisepreises hinaus oftmals erhebliche Schadensersatzansprüche wegen entgangener Urlaubsfreude.

Zuletzt häuften sich die Meldungen, dass es bei AIDA vermehrt zu Kreuzfahrtabsagen oder anderen Reiseänderungen, wie beispielsweise Schiffswechseln, kam. Betroffen sind vor allem Reisen der AIDAvita, AIDAbella, AIDAblu und AIDAprima. Zuletzt wurden Reisen teils ersatzlos gestrichen oder aber erheblich geändert. Aktuell dürften die Gründe hierfür nicht außerhalb des Einwirkungsbereiches des Veranstalters AIDA sondern eher in der Veräußerung der AIDAvita zu suchen sein.

Absagen von Kreuzfahrten auf der AIDAvita, AIDAbella, AIDAblu und AIDAprima

AIDA gab die Reiseabsagen und Änderungen kürzlich bekannt. Der Umstand, dass einige Kreuzfahrten gar nicht oder aber nur stark verändert stattfinden, spricht unseres Erachtens klar für Entschädigungsansprüche der Betroffenen.

Reiseabsage aus unternehmerischen Gründen - Anspruch auf Schadensersatz

Grundsätzlich gilt, dass Reiseabsagen aufgrund außergewöhnlicher Umstände generell möglich sind. Beide Parteien des Reisevertrages müssen dann die geschuldete Leistung nicht erbringen. Dies bedeutet, dass der Anbieter die Kreuzfahrt nicht durchführen muss und der Reisende sein Geld zurückbekommt. Dieser Anspruch auf Rückzahlung des Reisepreises oder der Anzahlung muss durch den Veranstalter unverzüglich, spätestens innerhalb von 14 Tagen nach der Absage erfüllt werden.

AIDA bietet den Betroffenen darüber hinaus bei Umbuchung Bordguthaben an.  Solchen Angeboten auf Bordguthaben bei Umbuchung sollten Betroffene mit Vorsicht begegnen. Wenn die Reiseabsagen oder Schiffswechsel bei AIDA aus Gründen erfolgen, die dem unternehmerischen Risikobereich des Veranstalters zuzuordnen sind, kommt ein ganz erheblicher Anspruch auf Schadensersatz wegen entgangener Urlaubsfreude in Betracht.

Sollte AIDA nämlich die Reisen abgesagt haben, weil hierdurch eine Verlagerung der Reisenden auf die übrigen Schiffe möglich wird, die dann mit höherer Auslastung profitabler zu betreiben sind, dürfte dies wohl der Fall sein.

Betroffene sollten daher auf keinen Fall einfach das Bordguthaben akzeptieren und die faktisch erzwungene Umbuchung hinnehmen. Der Gesetzgeber gab Verbrauchern bei Reiseabsagen durch den Veranstalter nicht ohne Grund einen Schadensersatzanspruch wegen entgangener Urlaubsfreude. 

Nach unserer Auffassung sollten Betroffene einer Kreuzfahrtabsage daher prüfen lassen, ob Ansprüche wegen entgangener Urlaubsfreuden aufgrund der Reiseabsagen von AIDAvita im Raum stehen. Für Verbraucher geht es nicht nur um den Reisepreis, sondern um 30 % bis zu 100 % des Reisepreises zusätzlich zur Erstattung desselben.

Als Faustregel gilt: je später abgesagt wurde, desto höher fallen die Ansprüche aus.

Über Kreuzfahrt-Anwalt.de 

Kreuzfahrt-Anwalt.de ist ein Angebot der Verbraucherschutzkanzlei Dr. Hoffmann & Partner Rechtsanwälte aus Nürnberg. Wir bieten Verbrauchern eine kostenfreie und unverbindliche Erstprüfung im Raum stehender Ansprüche im Zusammenhang mit Kreuzfahrten an. Nach der Erstprüfung besteht für Kreuzfahrer die Möglichkeit, eine qualifizierte außergerichtliche Interessenvertretung gegenüber dem Anbieter zu einem garantierten Festpreis zu buchen.

Kreuzfahrt-Anwalt.de: der Lotse für Verbraucher im Kreuzfahrtrecht

Foto(s): Dr. Hoffmann & Partner Rechtsanwälte

Rechtstipp aus dem Rechtsgebiet

Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt Mirko Göpfert

Beiträge zum Thema