Krypto-Betrug bei M.B.F. Management Limited? Anzeichen für Betrug

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1. Erfahrungen unserer Mandantin mit M.B.F. Management Limited

In der vorweihnachtlichen Zeit entschied sich eine Mandantin unserer Kanzlei, beeinflusst durch eine ansprechende Werbeanzeige, für die Registrierung auf der Trading-Plattform für Kryptowährungen von M.B.F. Management Limited. Der Erstkontakt erfolgte über mehrere Kanäle: telefonisch, per E-Mail und WhatsApp, wobei eine sich als Mitarbeiterin des Unternehmens ausgebende Person die Registrierung durchführte.

Unser Mandantin überwies anschließend beträchtliche Summen, insgesamt 25.000 EUR, an die Plattform, die laut Vereinbarung als Startkapital dienen sollten. Diese Gelder wurden jedoch, wie sich später herausstellte, nie für den Handel verwendet. Darüber hinaus wurden zwei Kredite in Höhe von jeweils 30.000 EUR ohne das Wissen und die Zustimmung unserer Mandantin aufgenommen. Eine weitere schwerwiegende Unregelmäßigkeit war die unautorisierte Abbuchung von 11.000 EUR von ihrem Bankkonto.

Die gesamte Kommunikation und die angeblichen Handelsaktivitäten auf dem Konto unserer Mandantin erwiesen sich als falsch. Trotz mehrfacher Aufforderungen zur Online-Verifikation, die angeblich an technischen Problemen scheiterten, gelang es M.B.F. Management Limited, unsere Mandantin zu täuschen und sie unwissentlich zu Handlungen zu bewegen, die zu den ungewollten Kreditabschlüssen führten.

Am Februar 2024 bemerkte unsere Mandantin eine unautorisierte Transaktion auf ihrem Konto und meldete den Vorfall sofort ihrer Bank, die die Konten sperrte und eine Rückholung der Gelder veranlasste.

Eine Auszahlung des investierten Kapital war auf der Plattform plötzlich nicht mehr möglich. Erklärungen hierfür konnten auf Nachfrage aber nicht gegeben werden.

Dieser Fall dient als ernsthafte Warnung für alle, die in Erwägung ziehen, auf ähnlichen Plattformen zu handeln. Wir raten dringend zur Vorsicht und empfehlen, gründliche Recherchen anzustellen, bevor finanzielle Mittel überwiesen oder persönliche Informationen preisgegeben werden. Es ist wichtig, wachsam zu sein und bei Anzeichen von Unregelmäßigkeiten sofort zu handeln, um finanzielle Verluste und persönlichen Stress zu vermeiden.

2. Was versteht man eigentlich unter Krypto-Betrug?

Befürchten Sie als Kunde der M.B.F. Management Limited einem raffinierten Betrug zum Opfer gefallen zu sein, sind sich aber unsicher, unter welchen Umständen rechtlich von Betrug gesprochen wird? Lesen Sie weiter für mehr Informationen.

Der Begriff Krypto-Betrug bezieht sich auf verschiedene Betrugsarten, die in Verbindung mit Kryptowährungen stehen. Diese können von falschen Handelsplattformen über unehrliche Broker bis hin zu überzogenen Gebühren oder Schneeballsystemen reichen.

Rechtlich existiert kein spezieller Straftatbestand, der ausschließlich auf Krypto-Betrug abzielt. Gemäß § 263 StGB ist Betrug eine Straftat, bei der durch das Vorspiegeln falscher Tatsachen ein Irrtum erzeugt wird, der eine Vermögensverfügung zur Folge hat. Im Fall von Krypto-Betrug wird häufig ein Irrtum über die Existenz oder den Wert einer Kryptowährung als Investition erzeugt.

3. Krypto-Betrug: Wie reagieren, wenn man betroffen ist?

Wenn Sie von Krypto-Betrug betroffen sind, ist es entscheidend, schnell zu handeln. Im oft verwirrenden Internet ist es eine Herausforderung, vertrauenswürdige Anbieter von betrügerischen zu unterscheiden. Machen Sie sich keine Vorwürfe wegen des Betrugs.

Es ist essenziell, keine weiteren Zahlungen zu leisten und zu versuchen, bereits gesendete Beträge zurückzuerhalten. Lassen Sie sich nicht einschüchtern und ignorieren Sie alle Drohungen. Krypto-Betrüger verwenden oft knappe Fristen und drohen mit Konsequenzen, um Druck aufzubauen.

Dokumentieren Sie Beweise, indem Sie Screenshots von Unterhaltungen, Webseiten, Kontoständen und ähnlichem machen. Halten Sie außerdem Kontaktinformationen wie Telefonnummern und E-Mail-Adressen sicher fest. Jedes Detail, das den Betrug nachweisen kann, ist wertvoll. 

Bleiben Sie aufmerksam, denn Betrüger könnten sich erneut bei Ihnen melden, oft unter einem anderen Namen.

Sichern Sie Ihre Geräte mit einer Antivirus-Software, um sich vor Malware zu schützen, die Ihren Computer oder Ihr Smartphone befallen könnte. Klicken Sie nicht auf Links in zweifelhaften oder verdächtigen E-Mails. 

Bei Unsicherheiten, ob eine Mitteilung wirklich von Ihrem Broker oder Ihrer Bank kommt, nehmen Sie direkt Kontakt mit der betreffenden Stelle auf, um die Authentizität zu überprüfen.

4. Bevor es zu einem Geldverlust kommt, hier einige wichtige Tipps, um Kryptobetrug zu vermeiden:

Seien Sie vorsichtig! Eine gesunde Skepsis bewahrt Sie vor Betrügereien. Zweifeln Sie an Angeboten, die zu verlockend erscheinen, um wahr zu sein. Krypto-Investitionen bergen stets spekulative Risiken. Behauptungen über risikofreie Investitionsmöglichkeiten entsprechen nicht der Wahrheit.

Recherchieren Sie den Anbieter: Online lassen sich zahlreiche Bewertungen und Nutzerberichte finden. Verlassen Sie sich ausschließlich auf etablierte und vertrauenswürdige Broker und Finanzdienstleister.

Geben Sie niemals sensible Informationen preis, insbesondere nicht Ihre privaten Schlüssel, Kontodaten oder Passwörter.

Beachten Sie Warnhinweise: Dies gilt für Ratschläge von Personen sowie für Sicherheitswarnungen von Apps und Webseiten. Aktualisieren Sie Ihre Systeme regelmäßig, um Sicherheitslücken zu schließen.

Wenn Sie gegen Krypto-Betrug vorgehen möchten, kontaktieren Sie umgehend einen erfahrenen Rechtsanwalt

5. Krypto-Betrug: Effektive Schritte zur Rückgewinnung Ihres Geldes!

Sind Sie Opfer von Krypto-Betrug geworden? Handeln Sie sofort, denn rasches Handeln verbessert Ihre Möglichkeiten, die Verantwortlichen zu fassen und Ihr Geld zurückzuholen!

Folgen Sie dieser ersten Checkliste zur Orientierung, beachten Sie jedoch, dass diese keinen Ersatz für eine Rechtsberatung durch einen spezialisierten Anwalt darstellt. Nur in einem persönlichen Gespräch kann Ihnen eine zuverlässige rechtliche Beratung zu Ihrem individuellen Fall angeboten werden:

  1. Unterbrechen Sie jegliche Zahlungen unverzüglich und versuchen Sie, alle laufenden Transaktionen zu stoppen. Lassen Sie sich hierbei nicht einschüchtern.
  2. Sichern Sie alle verfügbaren Beweise wie E-Mails, Chatverläufe, Kontostände usw.Speichern und dokumentieren Sie Ihre Daten, insbesondere diejenigen der Blockchain.
  3. Seien Sie aufmerksam bezüglich weiterer Delikte wie Identitätsdiebstahl oder Geldwäsche. Beobachten Sie die Geldflüsse und die Aktivitäten auf der Blockchain weiterhin genau.
  4. Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei, um einer möglichen Beschuldigung der Geldwäsche vorzubeugen, falls Ihr Name in illegale Aktivitäten verwickelt wurde.
  5. Suchen Sie so schnell wie möglich einen erfahrenen Anwalt auf, der Ihnen die rechtlichen Optionen erläutert und Ihnen hilft, Ihr Geld zurückzugewinnen. Je schneller Sie auf den Betrug reagieren, desto größer sind in der Regel die Chancen, Ihr Investment zu sichern.

6. Muss man Kryptobetrug melden?


Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gibt regelmäßige Warnungen vor Betrügereien im Kryptowährungssektor heraus. Obwohl das Erstatten einer Strafanzeige keine Verpflichtung ist, kann es entscheidend sein, um die Verantwortlichen zu identifizieren. Eine Strafanzeige lenkt die Aufmerksamkeit der Ermittlungsbehörden auf den Fall, wodurch diese strafrechtlich gegen die Betrüger vorgehen können. Falls die Täter im Ausland operieren, ermöglicht dies auch eine Kooperation mit internationalen Behörden. Zudem verhindern Sie, dass Sie selbst unter Verdacht geraten, sollten Ihre persönlichen Daten für illegale Aktivitäten missbraucht werden.

Das Einreichen zahlreicher Anzeigen steigert das öffentliche Bewusstsein für derartige Betrugsfälle. Mehr Anzeigen bedeuten auch mehr Beweismaterial, das zur Festnahme der Betrüger beitragen kann. Eine Anzeige zu erstatten, ist oft der effektivste Weg, um auf das gesellschaftliche Problem des Kryptobetrugs aufmerksam zu machen. Suchen Sie bei Unsicherheit rechtlichen Beistand.

Sind Sie bereits betroffen? Die Zunahme von Kryptobetrug ist kein Grund zur Resignation – Sie stehen nicht alleine da. Wir haben zahlreiche Mandanten in solchen Angelegenheiten vertreten und wissen, welche Schritte entscheidend sind. Kontaktieren Sie uns. Zögern Sie nicht, schnell zu handeln!

7. So erreichen Sie unsere Kanzlei:

Foto(s): https://ra-araujo-kurth.de/


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