Kurioses Verbraucherrecht: Hausbrand wegen Katzenjagd mit Feuerwerkskörper

Normalerweise nutzen Verbraucher Feuerwerkskörper, um damit das neue Jahr zu begrüßen. Zu Silvester ist ein Feuerwerk eine schöne Tradition – nicht jedoch für die Nachbarkatze. Denn ein Hausbesitzer nutzte Blitzknaller, um das Tier zu vertreiben. Das hatte jedoch fatale Folgen, denn das Haus brannte ab. Zahlt solch einen Schaden die Gebäude-Versicherung?

Kurioser Versicherungsfall vor dem OLG Naumburg

Ein Mann ärgerte sich massiv über den ständigen Besuch einer Katze aus der Nachbarschaft. Da der frühere Hausbesitzer im Keller eine Katzenklappe einbaute, hatte die Katze stets die Möglichkeit, in das Haus zu kommen. Der Mann schmiedete einen verhängnisvollen Plan und besorgte drei Blitzknaller, um die Katze beim nächsten Besuch zu vertreiben. Als die Katze wieder ins Haus kam, zündete der Mann zwei dieser Feuerwerkskörper und warf sie von der Treppe in den Keller.

Er verließ dann die Situation und verschwand im Bad, bis er nach rund zehn Minuten Rauchgeruch wahrnahm. Ein Holzschrank und Kleidungsstücke hatten durch den Einsatz der Blitzknaller Feuer gefangen. Das gesamte Haus brannte in Kürze lichterloh. Der Mann meldete den Brandschaden seiner Gebäude-Versicherung, doch diese verweigerte die Übernahme. Der Versicherer ging nämlich davon aus, dass der Versicherte grob fahrlässig handelte.

Entscheidungsgründe des OLG Naumburg

Der Fall landete daher vor dem Oberlandesgericht (OLG) Naumburg. Das Gericht entschied zugunsten der Versicherung (Urt. v. 28.03.2011, Az. 4 W 12/11). Denn jeder halbwegs vernünftige Mensch müsste wissen, dass das Zünden von Feuerwerkskörpern in Häusern ein hohes Brandrisiko birgt. Aufgrund des unvernünftigen Umgangs mit den Blitzknallern entfiel für die Versicherung die Pflicht, den Schaden zu übernehmen. Erschwerend kam für den Versicherten hinzu, dass er keinesfalls spontan und unüberlegt handelte. Denn bereits Tage vor der Tat kaufte er die Feuerwerkskörper gezielt, um der Katze Schaden zuzufügen.

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Stichworte: Zivilrecht, Verbraucherrecht, Verbraucherschutz, Versicherungsrecht, Gebäude-Versicherung, Fahrlässigkeit