Lohnt sich eine Marke?

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Eine Markeneintragung bietet entscheidenden Schutz für Unternehmen jeder Größe, indem sie ein exklusives Recht auf die Nutzung eines Zeichens für bestimmte Waren oder Dienstleistungen gewährt. Eine Marke kann Vieles repräsentieren, von einem Wort, einem Bild, bis hin zu Slogans oder Farben, solange das Zeichen originell ist und die Produkte oder Dienstleistungen nicht direkt beschreibt. Der Schutz, den eine Markeneintragung bietet, ist essentiell, um die Identität und das geistige Eigentum eines Unternehmens zu sichern. Ohne diesen Schutz kann ein Unternehmen riskieren, sein Marketing neu ausrichten zu müssen und Konkurrenten das eigene Zeichen ungestraft nutzen zu lassen. Zusammengefasst ist eine Markeneintragung für Geschäftstreibende, die ein individuelles Zeichen im geschäftlichen Verkehr verwenden, in der Regel sehr empfehlenswert.

Lohnt sich eine Markeneintragung?

 Egal, in welcher Situation Sie sich gerade befinden; ob Sie nun dabei sind, ein Start-Up zu gründen oder sich sogar schon seit mehreren Jahren erfolgreich auf dem Markt etabliert haben, früher oder später setzen Sie sich mit dem Thema rund um den Schutz Ihres Logos oder der Bezeichnung für Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung auseinander.

Dass Sie nun diese Zeilen lesen, zeugt bereits davon, dass Sie sich über dieses Thema Gedanken machen.

Bevor wir aber die Frage beantworten können, ob sich eine Markeneintragung wirklich lohnt, sollten Sie verstehen, was eine Marke überhaupt ist.

1.         Was ist eine Marke überhaupt?

Eine eingetragene Marke ist ein Schutzrecht, das durch die Eintragung in ein Markenregister entsteht. Die Eintragung in das Register kann aber nicht selbst durchgeführt werden, sondern wird in aller Regel durch die Zentralbehörde für Gewerblichen Rechtsschutz des Landes durchgeführt, in welchem eine Markenanmeldung eingereicht wurde. In Deutschland handelt es sich dabei um das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA), das seinen Sitz in München hat. Für die Europäische Union insgesamt ist das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) in Alicante zuständig. Darüber hinaus ist die Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) in Genf für die Eintragung internationaler Marken zuständig.

Die Marke schützt ein Zeichen für eine Reihe von Waren und Dienstleistungen, für die sie eingetragen wurde. Ein Zeichen kann z.B. ein Wort (wie „Apfel“), ein Symbol (wie ein Apfel-Symbol), eine Wort-Symbol-Kombination (wie ein Apfelsymbol mit darunterstehendem Wort „Apfel“), eine Farbe (wie apfelgrün) oder eine 3D-Grafik sein (wie ein dreidimensional abgebildeter Apfel). Auch ein Slogan, ein Hologramm oder eine bestimmte Positionierung des Zeichens auf dem Produkt können ein solches Zeichen sein. Der Fantasie sind also kaum Grenzen gesetzt.

Dabei ist aber wichtig zu verstehen, dass eine Marke nicht für jedes x-beliebige Zeichen eingetragen wird – nämlich zum Beispiel gerade nicht für das Wort „Apfel“, wenn die Produkte, die damit geschützt werden sollen, „Äpfel“ sind. Das Zeichen darf die Waren oder Dienstleistungen, für die eine Marke angemeldet werden soll, nicht beschreiben. Je origineller und einfallsreicher, desto höher sind die Chancen, eine Marke zu erhalten. Als Grundregel kann man festhalten: je weniger die Bedeutung des Zeichens mit den Waren und Dienstleistungen zu tun hat, desto besser.

Mit einer Marke erhalten Sie ein sogenanntes ausschließliches Recht an Ihrem Zeichen für die geschützten Waren und Dienstleistungen (z.B. „Birne“ für „Computer“). Das heißt, wenn jemand anders Ihr geschütztes Zeichen für die gleichen oder ähnlichen Produkte (oder Dienstleistungen) verwendet, dürfen Sie ihm das verbieten (Unterlassungsanspruch).

2.         Kosten und Nutzen einer Marke

Selbstverständlich, eine Marke kostet Geld – und in je mehr Ländern auf der Welt man einen Schutz seines Zeichens möchte, desto teurer wird sie. Es fallen Amtsgebühren an, die schon gezahlt werden müssen, bevor man überhaupt eine Marke innehat. Wenn Sie sich anwaltlich beraten lassen, fallen auch für Ihren Anwalt Kosten an.

Aber stellen Sie sich mal Folgendes vor:

Sie verwenden ein originelles Zeichen auf Ihren Produkten und Ihrem Briefkopf, haben aber keine Marke dafür, weil Sie die Kosten hierfür gescheut haben. Im Ausland wird man auf Ihr originelles Zeichen und das wirksame Marketing aufmerksam und kopiert Ihr Produkt und Ihre Identität. Da das Tagesgeschäft fordernd ist, bekommen Sie diese Entwicklung nicht mit und erfahren erst davon, als Sie auf Grundlage einer Unionsmarkeneintragung Ihres Wettbewerbers für Ihr Zeichen abgemahnt werden.

Im denkbar schlimmsten Fall könnte das für Sie nun bedeuten, dass Sie Ihr gesamtes Marketing neu aufziehen müssen und Ihren diebischen Wettbewerber unbehelligt IHR Zeichen weiterverwenden lassen müssen.

3.         Fazit

Das ist unseres Erachtens bereits Grund genug, sich in Bezug auf die Zeichen, in die Sie viel Herz, Energie und Geld gesteckt haben, und mit denen Sie und Ihre Mitarbeiter sich identifizieren, reichlich Gedanken über den rechtlichen Schutz derselben zu machen.

Sehr guten Gewissens können wir daher sagen: Ja, eine Marke lohnt sich! Und zwar in der Regel für jeden, der im geschäftlichen Verkehr mit einem individuellen Zeichen tätig ist.


Foto(s): shutterstock_1070945261

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