Mediation und Konfliktmanagement

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Was ist Mediation      

Mediation (lat.: "Vermittlung") ist eine außergerichtliche Form der Lösung von Konflikten.

Der Mediator kann bei einem Streit zwischen Parteien helfen. Aber er kann auch als Berater im Fall einer Krise helfen, Lösungsansätze aufzuzeigen.

Kennzeichnend für sie ist vor allem, dass die Beteiligten eines Konflikts eigenverantwortlich versuchen, eigene Lösungen zu finden. Dabei werden sie von einem unabhängigen Dritten (dem Mediator) unterstützt, der - anders als etwa ein Richter - keine Entscheidungsbefugnis besitzt. Kennzeichnend für den Mediator ist vielmehr die Fähigkeit zur strukturierten Verhandlungsführung, mit der er die Parteien anleitet, meist schnelle und flexible, manchmal auch noch kostengünstigere Regelungen zu finden, von der alle Beteiligten profitieren. Die Interessen der Beteiligten werden berücksichtigt, Blockadesituationen aufgebrochen, gegenseitige Kommunikation wieder ermöglicht.

Die Mediation ist eine alte Idee zur Lösung von Konflikten, deren Wurzeln sich weit über 2000 Jahre zurückverfolgen lassen. Seit den 80er Jahren steigt auch in Deutschland das Interesse an Mediation. Sie wird zunehmend von Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten professionalisiert.

Rechtsanwalt Martin Becker kann Ihnen neben der reinen Rechtsberatung auch das Mediationsverfahren anbieten. Rechtsanwalt Martin Becker ist zugleich als Mediator nach § 7a BORA durch die Rechtsanwaltskammer zugelassen.

Dieses Verfahren bietet sich besonders an bei Streitigkeiten in der Familie, mit dem Unternehmenspartner, in der Eigentümergemeinschaft, bei Nachbarn und anderen Bereichen, in denen Sie mit anderen in Streit geraten sind. Aber auch bevor ein echter Konflikt entstanden ist, bei dem die Parteien nicht mehr ohne Ärger miteinander umgehen können, ist eine Mediation ein geeignetes Verfahren, um z.B. zu helfen, bei Entscheidungen für die unternehmerische Zukunft die jeweiligen Zielsetzungen zu ermitteln.

Wichtig ist hierbei, dass der Mediator nicht für die eine oder andere Partei tätig wird, sondern immer nur für beide gemeinsam. Dieses bedeutet aber auch, dass aus einer anwaltlichen Beratung nicht eine Mediation und umgekehrt werden kann. Ob ein Mediationsverfahren sinnvoll ist, sollte daher bereits im Erstgespräch ermittelt werden.


Prinzipien

Mediationsverfahren zeichnen sich durch folgende Kriterien aus, die sie von anderen Formen der Regelung von Konflikten, insbesondere Gerichtsverfahren, unterscheiden:
Freiwilligkeit:
Die Parteien entschließen sich aus freiem Willen zur Teilnahme.
Vertraulichkeit:
Die Parteien und die Mediatoren verpflichten sich zur Vertraulichkeit.
Informiertheit:
Entscheidungen können nur dann auf der Basis aller notwendigen Informationen getroffen werden, wenn alle Beteiligten über diese verfügen.
Eigenverantwortlichkeit:
Die Parteien bestimmen selbst die Lösung.
Unabhängigkeit/Allparteilichkeit des Mediators:
Der Mediator unterstützt alle Parteien bei der Suche nach allseits zufriedenstellenden Lösungen.
Ergebnisoffenheit:
Mediationsverfahren sind offen für flexible und kreative Lösungen.

        

Ablauf der Mediation

Das Mediationsverfahren läuft in sechs Stufen ab:
1. Stufe: Erstgespräch und Einführung
Zuerst stellt der Mediator die Mediation und den Ablauf vor. Dadurch strukturiert der Mediator den Mediationsablauf. Die Parteien schließen den Mediationsvertrag mit der Vergütungsvereinbarung ab.
2. Stufe: Themensammlung
Die Parteien legen die zu erörternden Themen fest und stellen jeweils ihre Sichtweise (Position) dar. Der Mediator gewinnt ein erstes Bild über die Dimension des Konfliktes. Er listet die Übereinstimmungen und die Differenzen auf.
3. Stufe: Interessenklärung
Der Mediator erfragt die Bedürfnisse, die hinter den jeweiligen Positionen liegen.
4. Stufe: Kreative Ideenfindung
Die Teilnehmer suchen nach Lösungsstrategien. Das Ziel sind tragbare Ideen in allen Teilbereichen, die sich zu einer Gesamtlösung zusammenfügen lassen. Der Mediator wird selbst keine Ideen entwickeln. Aber er wird mit geschulten Maßnahmen die Phantasie der Parteien anregen und unterstützen.
5. Stufe: Auswahl und Bewertung
Verschiedene Lösungswege werden bewertet. Der geeignetste Lösungsansatz wird ausgewählt.
6. Stufe: Abschluss der Mediation
Das Endergebnis wird in der Regel in Form einer für die Parteien verbindlichen Vereinbarung ausformuliert und festgehalten. Anschließend ist eventuell noch eine notarielle Vereinbarung erforderlich.


Warum eine Mediation durch einen Rechtsanwalt

Da sich in einem Mediationsverfahren oft auch juristische Probleme stellen, kann ein Rechtsanwalt als Mediator diese sofort erkennen und den Parteien insoweit empfehlen, sich juristisch beraten zu lassen. Der Rechtsanwalt als Mediator kann darauf achten, dass die Schlussvereinbarung in einer juristisch einwandfreien Form abgefasst wird.

Der Rechtsanwalt ist von Berufs wegen zur Verschwiegenheit verpflichtet. Alles, was ihm im Rahmen eines Mediationsverfahrens mitgeteilt wird, unterliegt der anwaltlichen Schweigepflicht. Die Vertraulichkeit der Mediation ist so gesetzlich und strafrechtlich geschützt.

Foto(s): Martin Becker

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