Oliver Kahn gegen FC Bayern München: Klage vor dem Landgericht?

Oliver Kahn, eine lebende Legende des Fußballs, befindet sich in einem aufsehenerregenden Rechtsstreit mit seinem langjährigen Verein, dem FC Bayern München. Die Frage, ob es zu einer Klage vor dem Landgericht kommen wird, steht im Raum und sorgt für reichlich Aufsehen.

Die vorliegende Situation ist äußerst komplex: 

Oliver Kahn wurde nicht vom FC Bayern München e. V. entlassen. Tatsächlich besteht zwischen ihm und dem Verein keine vertragliche Bindung. Vielmehr hat die FC Bayern München Aktiengesellschaft Kahn öffentlich "gefeuert" und aus dem Unternehmen ausgeschlossen. Juristisch betrachtet wurde Kahn als Vorstandsvorsitzender vom Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft abberufen, und sein Dienstvertrag wurde mutmaßlich fristlos gekündigt.

Es ist anzunehmen, dass Oliver Kahn angesichts dieser Entscheidung voller Wut und Enttäuschung ist. Die Frage, die sich nun stellt, ist, wie er darauf reagieren wird.

Meine Einschätzung der rechtlichen Lage lautet wie folgt:

Oliver Kahn kann keine Kündigungsschutzklage einreichen, da er nicht mehr als Arbeitnehmer tätig ist und somit keinen Schutz gemäß dem Kündigungsschutzgesetz (KSchG) genießt. Allerdings hat er die Möglichkeit, gegen seine Abberufung als Vorstandsmitglied vorzugehen. Im Gegensatz zu einem Geschäftsführer einer GmbH kann ein Vorstandsmitglied nicht einfach so abberufen werden.

Der Aufsichtsrat kann ein Vorstandsmitglied nur dann abberufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt, wie im Aktiengesetz (AktG) festgelegt. Es gibt drei mögliche wichtige Gründe, jedoch gibt es nach derzeitigem Stand keine Anzeichen für eine grobe Pflichtverletzung seitens Kahn. Der sportliche Misserfolg des Vereins allein reicht nicht aus. Dennoch könnte Kahn vor Gericht die Feststellung beantragen, dass die Abberufung aufgrund fehlenden wichtigen Grundes unwirksam ist. Dieser Prozess würde jedoch viel Zeit in Anspruch nehmen und wenig bewirken, da die Abberufung solange als wirksam gilt, bis ein rechtskräftiges Urteil vorliegt.

In Bezug auf die taktische Vorgehensweise ist es wahrscheinlich, dass Oliver Kahn Anwälte für Arbeitsrecht beauftragen wird. Es ist zu erwarten, dass Kahn Anwälte engagieren wird, um einen Aufhebungsvertrag mit einer angemessenen Abfindung zu erreichen - einen "Goldenen Handschlag" für den Titan. Die wirtschaftlichen Aspekte der Vorstandsvergütung spielen dabei eine wichtige Rolle. Wenn die Kündigung des Vertrags unwirksam war, müsste Kahn für die volle Laufzeit seines Vertrags, der häufig fünf Jahre läuft, bezahlt werden.

Dies könnte für den FC Bayern München eine kostspielige Angelegenheit werden. Daher ist es wahrscheinlich, dass beide Parteien eine Einigung anstreben, um den Konflikt geräuschlos beizulegen.

Der FC Bayern München setzt bei rechtlichen Angelegenheiten auf seine internen Juristen. Für Oliver Kahn stellt sich jedoch die Frage, welche Anwälte er engagieren wird. Meiner Einschätzung nach wird er einen der Top Partner von renommierten Arbeitsrechtskanzleien wie KLIEMT.Arbeitsrecht, Pusch Wahlig Workplace Law oder Seitz Rechtsanwälte Steuerberater beauftragen. 

Persönliche Meinung:

Aus meiner Sicht begeht der FC Bayern München einen schwerwiegenden Fehler, indem er Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic entlässt. Dadurch schneidet sich der Verein quasi sein eigenes Fleisch und Blut heraus. Es scheint, als würde der Aufsichtsrat die Tradition panikartiger Kündigungen fortsetzen, wie wir es zuvor bei Nagelsmann gesehen haben. Uli Hoeneß war einst der Segen des FCB, doch nun wird die "Abteilung Attacke" zum Totengräber des Vereins. Es ist bedauerlich mit anzusehen, wie die DNA des FC Bayern München kopflos und fristlos gekündigt wird. Mia woan mia.

Es bleibt abzuwarten, wie sich der Rechtsstreit zwischen Oliver Kahn und dem FC Bayern München entwickeln wird. Die Zukunft wird zeigen, ob es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung vor dem Landgericht kommen wird oder ob beide Parteien sich auf eine Einigung einigen können, um weiteren Schaden abzuwenden. Es steht jedoch außer Frage, dass dieser Konflikt die Fußballwelt in Atem hält und für reichlich Gesprächsstoff sorgt. Die Entscheidungen, die in den kommenden Wochen und Monaten getroffen werden, werden zweifellos einen erheblichen Einfluss auf die Zukunft des FC Bayern München haben.