Online-Sportwetten: BGH sagt Verhandlung ab

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Tipico kommt noch einmal davon. Eigentlich drohte dem Anbieter von Online-Sportwetten nach der Verhandlung am 7. März 2024 ein Urteil vom Bundesgerichtshof (BGH). Das hätte aus der bereits laufenden Klagewelle beinahe einen Tsunami gemacht – jedenfalls wenn das Urteil zugunsten des Spielers ausgegangen wäre.  

Der Spieler fordert seine kompletten Spielverluste von Tipico zurück, die er zwischen 2013 und 2018 verspielt hatte. Grund ist, dass Tipico im Spielzeitraum über keine deutsche Lizenz für Online-Sportwetten verfügte, sondern nur über eine Konzession der maltesischen Glücksspielbehörde. Die Geschäfte mit dem Anbieter für Online-Sportwetten waren somit im betreffenden Zeitraum nichtig. Die Verhandlung wurde jetzt aber kurzfristig abgesagt. Laut der Pressemitteilung des BGH haben beide Parteien das Ruhen des Verfahrens beantragt, weil sie sich in Vergleichsverhandlungen befinden. Dabei ging es zwar nur um etwas mehr als 3000 Euro, die der Spieler verspielt hatte. Doch die Strahlkraft einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs auf die unteren Instanzen wäre enorm gewesen und hätte die zahlreichen Verfahren, die bereits vor Landgerichten und Oberlandesgerichten liegen enorm befeuert.

Online-Sportwetten: Jetzt Verluste zurückholen!

 „Der Fall vor dem BGH zeigt erneut, dass es sich lohnt, seine Ansprüche geltend zu machen. Der Kläger vor dem BGH wird das Verfahren sicher nur gegen die volle Erstattung seiner Verluste beenden“, sagt Rechtsanwalt Thomas Schopf von den HFS Rechtsanwälten. „Tipico lässt es sich etwas kosten, um für sich nachteilige Entscheidungen, nicht nur vor dem BGH, zu vermeiden.“ Vor kurzem nahm Tipico bei einem Fall, den die HFS Rechtsanwälte verhandelten, eine Berufung vor dem OLG Nürnberg zurück und zahlte den vollen Betrag den der Spieler forderte. Die Verhandlungsbereitschaft des Anbieters zeige also, dass Spieler beste Chancen haben, ihr Verluste aus illegal angebotenem Online-Glücksspiel zurückzubekommen, so Schopf. 

Online-Sportwetten: Erste Verhandlung BHG 

Der Gründer der HFS Rechtsanwälte wird nun wohl der erste sein, der in wenigen Monaten einen Fall zum Thema „Verluste aus illegal angebotenen Online-Sportwetten“ vor dem BGH verhandeln wird. Die Spannung ist groß. Dabei geht es um einen Fall, der zunächst vor dem OLG Dresden Ende Mai 2023 verhandelt wurde. Damals konnte Schopf das erste Urteil in einem solchen Sportwettenfall vor einem Oberlandesgericht erstreiten. Es ging zugunsten seines Mandanten aus, der nun rund 12.000 Euro zurück bekommen soll. 

Mehr Infos zum Urteil des OLG Dresden gibt es hier.

Inzwischen vertreten die HFS Rechtsanwälte mehrere hundert Mandanten bei Fällen die Online-Sportwetten und Online-Casinos betreffen. Sie konnten inzwischen mehr als 3 Millionen Euro Spielverluste für Spieler zurückholen. Zuletzt gelang dies im Februar 2024 vor dem Oberlandesgericht Stuttgart. Der Spieler soll laut des Urteils rund 377.000 Euro von Tipico zurückbekommen – auch dieser Fall hat aber auch noch die Chance vor dem BGH zu landen. 

Mehr Infos zum Urteil vor dem OLG Stuttgart gibt es hier.

HFS Rechtsanwälte: Pioniere in Sachen illegales Online-Glücksspiel

Die HFS Rechtsanwälte gehören zu den ersten Kanzleien in Deutschland, die Spielverluste aus illegalem Online-Glücksspiel für ihre Mandanten zurückforderten. Bereits seit dem Jahr 2021 ist Thomas Schopf mit seinem Team auf diesem neuen Gebiet aktiv. Damals gab es noch kein einziges bekanntes Urteil dazu. Außerdem wusste so gut wie niemand – nicht einmal die Spieler selbst – dass Online- Glücksspiel hierzulande verboten gewesen ist. Schließlich waren die Anbieter in der TV-Werbung oder in Fußball-Stadien omnipräsent. Außerdem waren deren Online-Seiten frei zugänglich und in deutscher Sprache verfasst. Da die Anbieter von Online-Sportwetten und Online-Casinos aber ohne Lizenzen den deutschen Markt überschwemmten, handelte es sich um einen gigantischen Schwarzmarkt. Die Geschäfte mit ihnen sind damit nichtig. Verluste aus den vergangenen zehn Jahren können zurückgefordert werden. 

Eine Ausnahme bot dabei lediglich das Bundesland Schleswig-Holstein, das eigene Lizenzen vergab. „Egal wem man davon erzählte, alle schüttelten ungläubig den Kopf“, sagt Schopf. Dass es einen Schwarzmarkt für Online-Glücksspiele, auf dem jährlich mehrere Milliarden umgesetzt werden, in Deutschland gab, klang für viele unglaubwürdig. Heute arbeiten die Gerichte das auf, was die Behörden lange Jahre verpasst haben.


 Sie haben auch Geld bei einem Anbieter von Online-Sportwetten oder anderen Online-Glücksspielen verloren? Rechtsanwalt Thomas Schopf hilft Ihnen gerne! 

Kontaktieren Sie ihn gerne über anwalt.de oder über:

schopf@hfs-rechtsanwaelte.de 

 


Foto(s): istock

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