Opel Dieselskandal: 100 000 Fahrzeuge mit Abschalteinrichtungen?

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Opel und KBA mit Rückrufaktion

Dass nun auch Opel im Sumpf rund um den Dieselskandal steckt, ist 2018 bekannt geworden. Etwa 100 000 Fahrzeughalter sind angesprochen. Bei den betroffenen Fahrzeugen wird die Abgasreinigung teils oder ganz abgeschaltet. Damit überschreiten die mit den Abschalteinrichtungen versehenen Fahrzeuge von Opel die gesetzlichen Grenzwerte zur Eindämmung der umweltschädlichen Stickoxide. 

Opel verschickt Schreiben an die rund 100 000 betroffenen Autofahrer und lädt zur Aufrüstung mit dem Softwareupdate auf. Mithilfe des Softwareupdates würden die Steuergeräte geflasht werden, sodass sich damit die Abgaswerte verbessern ließen. Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat die Aktualisierung der Abgas-Software genehmigt. Opel betont dabei, dass es von der Rechtsmäßigkeit der Opel Diesel-PKW nach den vormals geltenden Abgas-Standards überzeugt war. 

Aber auch das KBA hat bestimmte Fahrzeugtypen zurückgerufen. Im Unterschied zu der freiwilligen Rückrufaktion von Opel ist der amtliche Rückruf durch das KBA für die Fahrzeughalter der vom erhöhten Stickoxid-Ausstoß betroffenen Opel Fahrzeuge verpflichtend. 

Die Einschätzung von Rechtsanwalt Ilja Ruvinskij von der auf den Dieselskandal spezialisierten Kanzlei KRAUS GHENDLER RUVINSKIJ lautet: "OPEL könnte auf diesem Wege Schadensersatz-Klagen bei OPEL-Motoren vereiteln. Manche Gerichte machen den Erfolg einer Klage im OPEL-Dieselskandal von dem Vorliegen eines offiziellen Rückrufs seitens des Kraftfahrtbundesamtes abhängig. Wer bereits an der Werkstattaktion teilgenommen hat, wird aber ggf. nicht mehr zu einem Rückruf aufgefordert."

Welche Opel Fahrzeuge betroffen?

Bei Opel sind die Diesel-Fahrzeuge aus den Jahren 2014 bis 2018 der Modelle Astra, Cascada Corsa, Insignia und Zafira betroffen. Das Kraftfahrtbundesamt erklärte einen amtlichen Rückruf bezogen auf die Opel-Modelle Cascada 2,0, Insignia 2,0 und Zafira 1,6 und 2,0 der Abgasnorm 6, die im Zeitraum 2012 bis 2016 hergestellt wurden.

Massiver Wertverlust: Schadensersatzansprüche vor Softwareupdates prüfen lassen

Auch wenn Opel eine freiwillige Servicekampagne anbieten, können die vom Dieselskandal erfassten Opel-Modelle einen beträchtlichen Wertverlust erlitten haben.  

Im Anschluss an ein Software-Update berichteten viele Autobesitzer markenübergreifend von einem erhöhten Kraftstoffverbrauch sowie Motorstörungen. Um den Zusammenhang mit dem Update zu beweisen und eine kostenlose Reparatur zu erhalten, müssen Betroffene jedoch ein Gerichtsverfahren einleiten und einen teuren gerichtlichen Sachverständigen beauftragen.

Daher sollten Eigentümer einem Software-Update nur dann zustimmen, wenn sie dazu aufgrund eines amtlichen Rückrufs durch das KBA verpflichtet werden. Der Durchführung eines freiwilligen Software-Updates sollte man keinesfalls zustimmen, selbst wenn dies etwa durch Werkstattprämien schmackhaft gemacht würde.

Wir empfehlen Ihnen zunächst, unsere kostenlose und unverbindliche Erstprüfung in Anspruch zu nehmen. Wir sagen Ihnen, ob Ihr Fahrzeug von der Abschalteinrichtung betroffen ist und vertreten Sie bei der Durchsetzung Ihres Schadensersatzanspruchs gegen Opel.



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