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Schmerzensgeldbemessung - Wie hoch ist ein Schmerzensgeld?

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Das Schmerzensgeld soll dem Geschädigten einen angemessenen Ausgleich für seinen immateriellen Schäden bieten und gleichzeitig eine Genugtuungsfunktion erfüllen. Diese Ausgleichsfunktion des Schmerzensgeldes führt dazu, dass die Höhe eines angemessenen Betrags sowohl von den Folgen der Gesundheitsbeeinträchtigungen als auch von Umfang, Dauer und Ausmaß der durch den Behandlungsfehler verursachten Gesundheitsbeeinträchtigungen abhängt. Daher müssen Sie Schmerz, Leid und Beeinträchtigung so ausführlich wie möglich beschreiben. Je ausführlicher Sie hierbei sind, umso besser lässt sich ein höheres Schmerzensgeld begründen. Wenn Sie die Folgen des Behandlungsfehlers schmallippig mit nur einem Satz darstellen, fällt ein Schmerzensgeld leider nur sehr gering aus. Für den Anspruchsteller auf Schmerzensgeld ist die Beschreibung seiner Einschränkungen daher von essenzieller Wichtigkeit. Hierzu halten wir einen geeigneten Fragebogen für Sie bereit, damit Sie jeden Aspekt ihres Leidens anschaulich darstellen können.

Das Schmerztagebuch - Intensität der Schmerzen

Ein Schmerztagebuch dient dem Gericht als Grundlage für die Bemessung eines angemessenen Schmerzensgeldes. Je genauer Sie beschreiben können, wie Sie ihre Schmerzen erleben, umso höher kann ein Schmerzensgeld begründet werden. Schmerzen sind nicht immer gleich. Daher sollte das Tagebuch dreimal täglich ausgefüllt werden. Die Bewertung der Schmerzen erfolgt anhand einer Schmerzskala von 1 bis 10. Wir werden dem Gericht ihr Schmerztagebuch vorlegen. Wie lange Sie ein Schmerztagebuch führen, hängt vom Einzelfall ab. In jedem Fall sollte es nicht unter einer Woche geführt werden.

Im Schmerztagebuch wird notiert, wann und wo Schmerzen aufgetreten sind und wie stark sie waren. Sind keine Ankreuzmöglichkeiten vorhanden, können Sie eigene Notizen schreiben. In einer Körpersilhouette zeichnen Sie ein, an welcher Stelle sich Ihre Schmerzen befinden (z.B. Einkreisen). In eine Tabelle tragen Sie stets ein, was Ihren Schmerzen vorausgegangen war. Dann notieren Sie jeweils dazu, wie stark die Schmerzen waren, ggf. welche Maßnahmen zur Schmerzlinderung Sie getroffen haben und wie sich diese Maßnahmen auf die Schmerzen ausgewirkt haben.

Das Schmerztagebuch mit Erläuterungsbogen, das wir Ihnen hierzu überlassen werden, umfasst sieben Wochentage. Es ist aber sinnvoll, den Schmerzverlauf über mehrere Wochen zu beobachten und zu notieren.


Beschreibung der Auswirkungen auf ihren Alltag 

(Privat und Beruflich)

Schließlich wird eine Darstellung der Auswirkungen ihrer gesamten gesundheitlichen Situation auf ihren Alltag benötigt. Sie müssen so genau wie möglich beschreiben, wie sie die Folgen der ärztlichen Fehlbehandlung in ihrem Alltag beeinträchtigen. Hier sollten sie aufführen, wie sich ihr Alltag vor dem ärztlichen Behandlungsfehler gestaltet hat. Anschließend müssen sie aufführen, welche Tätigkeiten nicht mehr oder nur mit Einschränkungen möglich sind. Dasselbe gilt für Auswirkungen auf Ihren Beruf. Können sie ihren Beruf überhaupt noch ausüben, oder ist dies nur noch eingeschränkt möglich. Auch hier gilt, dass das Schmerzensgeld umso höher begründet werden kann, je detaillierter Sie dies darstellen. An dieser Stelle nur der Hinweis: Ansprüche auf Verdienstausfall werden wir gesondert beziffern und durchsetzen.

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Foto(s): www.Medizinrecht-Rath.de


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