Uni General Capital – Anleger vermuten Anlagebetrug

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Anleger, die eine Investition bei Uni General Capital getätigt haben und im Verlauf nicht in der Lage waren, ihr Vermögen zurückzubekommen, haben einen Totalverlust erlitten. Wo können Betroffene Hilfe bei Anlagebetrug bekommen, um ihr Geld zurückzuerhalten? Wie können die Opfer ihr Geld beanspruchen? Und warum kann die Polizei in dieser Hinsicht nichts ausrichten?


Identitätsmissbrauch: Auf der Homepage vernahmen Anleger nur Lügen

Es handelt sich um die mutwillige Nachahmung eines allgemein bekannten Unternehmens, um potentiellen Opfern auf diesem Wege vorzutäuschen, dass die betreffende Aktivität legal sei. Darüber hinaus wurde der Name der Plattform, Uni General, bewusst so gewählt, um eine Ähnlichkeit zu dem renommierten Investmentunternehmen Generali Investments zu erzeugen. Dies würde unwillkürlich ein Gefühl der Vertrautheit wecken, als hätten die Investoren es schon einmal gehört oder gekannt. Es besteht jedoch keine Verbindung zwischen Uni General und Generali Investments. Auf der Homepage der Betrüger befanden sich demnach Falschaussagen, die allerdings derart überzeugend waren, dass Anleger scharenweise dazu gebracht wurden, ihre Investition dort zu platzieren. Trotz des listigen Betrugs ist es unserem Ermittlungsteam mithilfe von Recherchewerkzeugen gelungen, die Spur zu den Anlagebetrügern aufzunehmen.

Wer betreibt die Website?

Die Betreiber derartiger Sites betreuen oftmals viele ähnliche Websites, aktualisieren diese regelmäßig und wechseln die Top-Level-Domains, was es ihnen ermöglicht, die staatlichen Aufsichtsbehörden immer wieder zu überlisten. Die Kriminellen sind ihnen somit andauernd einen Schritt voraus und es ist den Ermittlern nur sehr schwer möglich, sie aufzuspüren! Innerhalb der Domaindaten der Website unigeneralcapital.com fehlt zudem der Hinweis, wer diese einst angemeldet hat. Man kann dort lediglich ablesen, dass die Registrierung der Site am 12.09.2022 bei NameCheap, Inc. erfolgte und sich die wirklichen Domaininhaber  hinter einem gängigen Anonymisierungsdienstleister verstecken.

Wer also ist der Betreiber der Uni General, die mitunter auch als Uni General Capital auftritt? Die weltweite Suche nach einer etwaigen Uni General bzw. Uni General Capital in den einschlägigen Registern führt zu keinem Ergebnis. Sie ist ein Phantasieprodukt. Die im Impressum erwähnte Firma General Ist B.V. – die tatsächlich im niederländischen Handelsregister unter der Nummer 57955948 zu finden ist und deren Geschäftsführer auch wirklich der auf der Webseite benannte Bob Jansen ist – hat unseren Ermittlungen nach nichts mit der Uni General und deren kriminellen Irreführungen zu tun, ebenso wenig wie die zuvor bereits genannte, völlig legal agierende Generali Investments. 

Anleger haben ihr Geld oft verloren und haben nichts bemerkt

Viele Investoren hoffen noch lange auf einen lukrativen Gewinn, aber die Wirklichkeit sieht anders aus. Die Täter versuchen, Anlegern im Verlauf ihrer getätigten Investition noch weitere, vorgebliche Gebühren abzunehmen, mit dem Versprechen, dass sie ihr Geld dann inklusive Gewinn zurückbekommen. In Wirklichkeit jedoch wird das investierte Kapital einfach nur dafür benutzt, die Betrüger weiter zu bereichern. Gibt es eine Art von Hilfsprogramm für Investoren, die Opfer eines Betrugs geworden sind? Wer kann ihnen beistehen? Warum sollten Warnungen vonseiten der Finanzaufsichtsbehörden beachtet werden und warum werden Anleger nicht von der Polizei unterstützt?

Was nutzen Anlegern Warnungen der Aufsichtsbehörden? 

Investoren waren bestürzt, als sie feststellten, dass sie getäuscht worden waren, da sie verzweifelt versuchten, mögliche Hinweise auf Anlagebetrug im Internet zu finden. Obwohl sie keinen Erfolg hatten, dachten sie fälschlicherweise, dass ihre Investition anständig sei. Betrüger können manchmal lange unbemerkt agieren, da die Aufsichtsbehörden nur nach Bekanntwerden des Betrugs durch andere Investoren Warnlisten veröffentlichen. Späteren Investoren fehlt normalerweise jedoch die Zeit, um zu erkennen, dass ihre Investition tatsächlich ein Betrug war.

Geschädigte, die Opfer von Betrug durch betrügerische Broker geworden sind, teilen ihre schlechten Erfahrungen in Foren oder auf sozialen Medien und konsultieren einen Rechtsanwalt, um Auszahlungsprobleme mit solchen Betrügern zu lösen. Leider werden erst dann Warnungen auf schwarzen Listen von staatlichen Behörden herausgegeben, aber zu diesem Zeitpunkt haben die Anleger ihr Geld bereits verloren.

Was tun betrogene Opfer?

Betrugsopfer erstatten meist Strafanzeige, da sie irrtümlich denken, auf diese Weise ihr Geld zurückzuerhalten. In Wahrheit aber zielt eine Strafanzeige gerade nicht auf die Wiederbeschaffung des verlorenen Geldes ab, sondern bezweckt just die Strafverfolgung und führt nur im besten Fall zur Bestrafung der Täter. Betrogene Anleger müssen sich ihr Geld daher anderweitig wiederbeschaffen. Hierzu sind komplexer Sachverstand und viel Zeit für intensive Nachforschungen nötig. Die staatlichen Ermittlungsbehörden können Anlegern oft nicht weiterhelfen. Dazu bedarf es eines komplexen Sachverstandes und genügend Zeit für intensive Recherchen. Die staatlichen Ermittlungsstellen können Anlegern oftmals nicht weiterhelfen. Hierzu äußert sich Jochen Resch, Geschäftsführer der Anlegerschutzkanzlei Resch Rechtsanwälte, wie folgt: „Unsere jahrelange Expertise und insbesondere unsere komplexen nationalen und internationalen Verbindungen ermöglichen es uns, individuelle und intensive forensische Ermittlungen selbst vorzunehmen und insofern gerade auch Fälle mit internationalem Bezug erfolgreich zu lösen. Wir verfolgen dabei stets die Spur des Geldes. Damals hieß es noch, Geld sei nicht weg, sondern nur anderswo. Nun möchten wir dies ergänzen: Geld ist sogar noch digital verfolgbar, wenn es bereits über einen Kryptoexchanger in Bitcoin eingezahlt und in der Blockchain anonymisiert wurde.“


Resch Rechtsanwälte - Erfahrung im Anlegerschutz seit 1986

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