Abgasskandal: Bosch im Rampenlicht

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Im Abgasskandal vergeht kaum ein Tag ohne neue Enthüllungen. Und wie nun durch Veröffentlichung geheimer Dokumente bekannt geworden ist, hat Bosch offenbar mehr Dreck am Stecken als gedacht. Die geleakten technischen Unterlagen zeigen nach Aussage des Umwelt- und Verbraucherverbands Deutsche Umwelthilfe (DUH) noch einmal das ganze Ausmaß des "Betrugs in der Autoindustrie".

Bosch-Manipulation offenbar umfangreicher als gedacht

Den Protokollen zufolge führten die Bosch-Ingenieure im Oktober 2015 mehr als 40 verschiedene mögliche Funktionen der Abgasnachbehandlung auf. Viele sind mit technischen Hinweisen versehen, die laut DUH nahelegen, dass Bosch über die mögliche illegale Nutzung dieser Funktionen Bescheid wusste. Zudem werden die Kunden genannt, die diese Funktionen verwendet haben. Dies betrifft „faktisch alle Hersteller weltweit“, wie die DUH weiter mitteilte.

Ob die Veröffentlichung der Dokumente erneute strafrechtliche Konsequenzen für die Branche nach sich zieht, ist fraglich. Der Staatsanwaltschaft Stuttgart zufolge lagen ihr die Unterlagen im Ermittlungsverfahren gegen Bosch im Jahr 2019 bereits vor. Entsprechend werde nun kein weiteres Verfahren eingeleitet, teilte die Behörde mit.

Schädigungsvorsatz erlaubt weitergehende Klage

Eine andere und viel wichtigere Frage ist aber, wie sich diese neuen Erkenntnisse zivilrechtlich auswirken. Denn klar ist: Verbraucher wussten von diesen illegalen Funktionen nichts. Bosch und die Autohersteller aber erwiesenermaßen schon und sie handelten offenbar mit voller Absicht, die Autokäufer durch die technisch manipulierten Kfz zu benachteiligen und zu schädigen.

Dies kann eine ganz erhebliche Folge haben: Denn geschädigte Autokäufer sind dann das Problem los, im Verfahren den juristisch sogenannten Schädigungsvorsatz der Hersteller und ein sittenwidriges Handeln beweisen zu müssen. Dies erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Klage in vielen Fällen enorm.

Damit bleibt es dabei, dass der Abgasskandal ein juristisch heißes Eisen ist. Sollten Sie einen Pkw fahren, der möglicherweise vom Abgasskandal betroffen ist, melden Sie sich bei uns zu einem kostenlosen Erstgespräch oder machen den Schnellcheck auf unserer Webseite. In vielen Fällen ist die Geltendmachung eines hohen Schadensersatzes möglich und auch bereits vielfach erreicht worden.



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Foto(s): Pegels


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