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Die wichtigsten Verkehrsregeln in Italien, Frankreich, Österreich, der Schweiz und Kroatien

  • 5 Minuten Lesezeit
Theresa Fröh anwalt.de-Redaktion
  • In den meisten Urlaubsländern wird für die Autobahnnutzung eine Maut fällig.
  • Anders als in Deutschland gibt es in den anderen europäischen Ländern eine Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn.
  • Verstöße gegen die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit sind oft viel teurer als in Deutschland.
  • Bei einer Promillegrenzen und Strafen für Trunkenheit im Straßenverkehr">Alkoholfahrt drohen ebenfalls häufig empfindliche Strafen.
  • Man sollte nicht nur wichtige Reisedokumente dabeihaben, auch eine Warnweste oder ein Alkoholtester sind in manchen Ländern Pflicht.

Urlaubszeit ist Reisezeit – für viele Deutsche bedeutet das: ab in den Süden! Wer auch im Urlaubsland mobil sein und viel Platz für Gepäck haben möchte, entscheidet sich für die Fahrt mit dem eigenen Pkw. Damit Sie ohne Ärger mit der Polizei im Ausland durch den Urlaub kommen, haben wir für Sie die wichtigsten Verkehrsregeln in den beliebtesten Urlaubs- und Durchfahrtsländern zusammengefasst:

Verkehrsregeln in Italien

Maut

Auf den meisten Autobahnen und für die meisten Tunnel in Italien müssen Autofahrer Maut zahlen. Bezahlt werden kann sie an den Mautstationen in bar oder mit Karte. Zusätzlich gibt es eine City-Maut in den Städten Mailand, Bologna und Palermo. Schnellstraßen sind nicht mautpflichtig.

Geschwindigkeit

In geschlossenen Ortschaften gelten 50 km/h. Auf der Landstraße beträgt die Höchstgeschwindigkeit 90 km/h, auf Schnellstraßen 110 km/h und auf der Autobahn 130 km/h. Rasern drohen hohe Bußgelder: Wer 20 km/h zu schnell fährt, muss 170 Euro zahlen. Bei über 50 km/h Überschreitung drohen über 500 Euro.

Alkohol

Es gilt eine Promillegrenze von 0,5. Fahranfänger, die den Führerschein noch keine drei Jahre haben, müssen eine Null-Promillegrenze einhalten.

Sonstiges

Mit dem privaten Pkw dürfen Sie nicht auf Bus- und Taxispuren fahren. Außerhalb geschlossener Ortschaften müssen Sie immer eine Warnweste in Signalfarben mit sich führen. Auch tagsüber ist das Fahren mit Abblendlicht Pflicht.

Verkehrsregeln in Frankreich

Maut

In Frankreich sind fast alle Autobahnen mautpflichtig. Ausnahmen gelten teilweise auf Stadtautobahnen in Paris, Lyon, Bordeaux, Marseille und Toulouse. Zu zahlen ist die streckenabhängige Gebühr in bar oder mit Kreditkarte an Mautstationen.

Geschwindigkeit

Innerorts gilt wie in Deutschland eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Das Tempolimit auf Landstraßen wurde im Juli 2018 auf 80 km/h herabgesetzt. Auf Kraftfahrstraßen dürfen Sie 110 km/h fahren, auf der Autobahn maximal 130 km/h. Das Bußgeld für 20 km/h Geschwindigkeitsübertretung beträgt etwa 135 Euro. Teuer wird es bei mehr als 50 km/h zu viel: 1500 Euro. 

Alkohol

Für Autofahrer gilt eine 0,5-Promillegrenze. Fahranfänger dürfen, bis sie den Führerschein zwei Jahre lang besitzen, nur 0,2 Promille haben.

Sonstiges

Anders als in Deutschland gilt in Frankreich im Kreisverkehr rechts vor links, außer es ist etwas anderes ausgeschildert. Das in den Kreisverkehr einfahrende Fahrzeug hat also in der Regel Vorfahrt. Seit dem Jahr 2012 sind Kraftfahrer außerdem verpflichtet, einen Einmal-Alkoholtester mitzuführen, den es in Tankstellen und Supermärkten zu kaufen gibt.

Verkehrsregeln in Österreich

Maut

Auf den Autobahnen und Schnellstraßen Österreichs müssen Autos, Motorräder und leichte Wohnmobile Maut zahlen. Zu kaufen gibt es 10-Tages-, 2-Monats- und Jahres-Vignetten. Für bestimmte Streckenabschnitte muss eine zusätzliche Maut bezahlt werden, etwa für Passstraßen.

Geschwindigkeit

Das Tempolimit in Österreich ist ähnlich wie in Deutschland: innerorts sind maximal 50 km/h erlaubt, außerorts 100 km/h. Auf der Autobahn darf man jedoch nicht so schnell fahren, wie man möchte: Hier sind höchstens 130 km/h erlaubt. Verstöße sind teuer und Bußgelder liegen nicht selten im hohen dreistelligen oder sogar vierstelligen Bereich.

Alkohol

Für Fahranfänger in den ersten zwei Jahren gilt: Es sind maximal 0,1 Promille erlaubt. Alle anderen Fahrer dürfen sich mit bis zu 0,5 Promille ans Steuer setzen. Wer darüber liegt, muss mindestens 300 Euro zahlen.

Sonstiges

Fahrer von mehrspurigen Fahrzeugen sind verpflichtet, immer eine Warnweste in rot, orange oder gelb mitzuführen, die der ÖNORM EN 471 entspricht. Das Etikett oder ein Aufdruck auf der Weste verrät, ob dieser Standard erfüllt wird.

Verkehrsregeln in der Schweiz

Maut

In der Schweiz ist eine Vignette ebenfalls Pflicht. Autofahrer benötigen sie, um Autobahnen und Autostraßen (Äquivalent zur deutschen Kraftfahrstraße) benutzen zu dürfen. Es gibt nur eine Jahresvignette, die aktuell 40 CHF bzw. 36,50 Euro kostet (Stand: Juli 2019).

Geschwindigkeit

Innerorts gelten Geschwindigkeitsbegrenzungen von 50 oder 30 km/h. Außerorts darf man in der Schweiz höchstens 80 km/h fahren, auf der Autostraße 100 km/h und auf der Autobahn 120 km/h. Fahrzeuge mit Anhänger dürfen maximal 100 km/h fahren, in Tunneln ist die Geschwindigkeit auf 80 km/h begrenzt. Wer innerorts die Geschwindigkeit um mehr als 10 km/h übertritt, den erwartet ein Bußgeld in Höhe von mindestens 250 CHF (ca. 225 Euro).

Alkohol

Die Promillegrenze liegt in der Schweiz bei 0,5. Fahranfänger müssen sich in den ersten drei Jahren an eine 0,1-Promillegrenze halten. Zu viel Alkohol am Steuer wird teuer: Bei einer Trunkenheitsfahrt drohen mindestens 625 CHF (ca. 560 Euro) Bußgeld.

Sonstiges

Innerhalb geschlossener Ortschaften haben Schienenfahrzeuge (z. B. Straßenbahnen) immer Vorfahrt. Auf Bergstraßen hat das bergauf fahrende Fahrzeug Vorrang. Es besteht eine ganzjährige Lichtpflicht: Auch tagsüber muss mit Abblendlicht oder Tagfahrlicht gefahren werden.

Verkehrsregeln in Kroatien

Maut

Auf den Autobahnen Kroatiens ist eine Maut fällig. Zu bezahlen ist sie streckenweise an den Mautstationen vor Ort. Die Zahlung kann per Karte oder in bar (Kuna oder Euro) erfolgen. 

Geschwindigkeit

Innerorts gilt ein Tempolimit von 50 km/h, außerorts sind es 90 km/h. Auf der Schnellstraße darf man in Kroatien 110 km/h fahren, auf der Autobahn 130 km/h. Eine Besonderheit ist, dass Fahrer unter 25 Jahren außerorts immer 10 km/h langsamer fahren müssen als die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit. Geringere Tempolimits gelten auch für Autos mit Anhänger und Wohnmobile: Sie dürfen auf der Landstraße höchstens 80 km/h, auf der Autobahn 90 km/h fahren.

Alkohol

Wer unter 25 Jahre alt ist, muss in Kroatien nicht nur langsamer fahren, sondern sich außerdem an eine Null-Promillegrenze halten. Ältere Fahrer dürfen maximal 0,5 Promille intus haben. Bei einer Trunkenheitsfahrt droht ein Bußgeld von mindestens 95 Euro.

Sonstiges

In Kroatien gibt es für Motorräder eine ganzjährige Lichtpflicht. Für Autofahrer gilt die Tageslichtpflicht nur während der Wintermonate (Oktober bis März). Zu beachten sind für Durchreisende insbesondere Grenzkontrollen an den EU-Außengrenzen, aufgrund derer es z. B. an der Grenze zu Serbien besonders in der Ferienzeit zu langen Wartezeiten kommen kann.

Wie sieht es in anderen europäischen Ländern aus?

Informationen zum Straßenverkehr in fünf weiteren europäischen Ländern finden Sie in unserem Rechtstipp „Die wichtigsten Verkehrsregeln in Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Polen und Tschechien“.

Hier können Sie außerdem nachlesen, welch horrende Bußgelder und Geldstrafen bei Verkehrsverstößen im Ausland drohen können: „Verkehrsverstöße von teuer bis ungeheuer – Strafen und Bußgelder im Ausland“.

(TZE)

Foto(s): ©Fotolia.com

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