Green Planet AG – Gläubigerausschuss ist gewählt

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Für die Anleger, die der mittlerweile insolventen Green Planet AG insgesamt rund 15 Millionen Euro anvertraut hatten, war der 18.11.2014 ein entscheidendes Datum. An diesem Tag fand die erste Gläubigerversammlung der Gesellschaft statt, auf der über die aktuelle finanzielle Situation des Unternehmens informiert wurde. Das Ergebnis: Rund 22 Millionen Euro Gläubigerforderungen stehen Vermögenswerte von etwa 8 Millionen Euro gegenüber.

Zudem hatten die Gläubiger die Möglichkeit, einen Gläubigerausschuss zu wählen, der zukünftig ihre Interessen gegenüber der Gesellschaft und dem Insolvenzverwalter vertritt und dessen Arbeit überwacht. Als Anlegervertreter wurde Klaus Nieding, Vorstand der Nieding+Barth Rechtsanwaltsaktiengesellschaft, zum Mitglied des fünfköpfigen Ausschusses gewählt. „Jetzt wird es von entscheidender Bedeutung sein, dass wir schnell einen umfassenden Überblick über die Vermögenswerte des Unternehmens bekommen. Ziel muss dann die Realisierung möglichst hoher Rückflüsse an die betroffenen Anleger sein", sagt Nieding.

Positiv wertet Nieding, dass der Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Miguel Grosser, schnell reagiert hat und bereits erhebliche Vermögenswerte zu Gunsten der Gläubiger sichern konnte. „Klar ist, dass es sich nicht um ein masseloses Verfahren handelt. Die Anleger werden also auf keinen Fall leer ausgehen“, sagt Nieding.

Der Fachanwalt für Kapitalanlagerecht gehört zu den renommiertesten Gläubigervertretern in Deutschland. So hat er bereits in etlichen prominenten Insolvenzfällen die Position des sogenannten Gemeinsamen Vertreters inne. Hierzu gehören unter anderem die Solar Millennium AG, die WGF AG oder die Windreich GmbH. Im Gläubigerausschuss sitzt Nieding aktuell bei Solar Millennium und der Prokon Regenerative Energien GmbH.

Über 15 Millionen Euro hatten vorwiegend Privatanleger der Green Planet AG anvertraut, in der Erwartung Eigentum an Bäumen zu erwerben, ein Naturalinvestment. Hierfür erhielten die Anleger von der Gesellschaft Zertifikate.  Mit dem ökologischen Anbau und Verkauf von Teakholz und Naturkautschuk hatte das Unternehmen geworben und wollte damit bis zu 13 Prozent Rendite erzielen. „Mit diesem Trugschluss hat der Insolvenzverwalter heute aufgeräumt“, erklärt Nieding. Die Anleger haben nie Eigentum an Bäumen erworben. Die Plantagen auf denen die Bäume stehen, sind Eigentum einer costa-ricanischen Tochtergesellschaft und nicht im Eigentum der Investoren.


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