Konsequenzen für Postbank, DSL Bank und Deutsche Bank

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Welche Konsequenzen haben die aktuellen Probleme der Postbank bei der Migration der IT-Systeme unter das Dach der neuen Mutter für die Deutsche Bank? Eine Rüge der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen steht erst einmal wie ein Tadel im Klassenbuch und dürfte das Image der Bank nachhaltig schädigen. Bei einem Kundenstand von 19 Millionen Konten, Depots und Baufinanzierungen ist ein solcher Imageschaden nicht so gravierend, wie bei einem StartUp, trotzdem wird es voraussichtlich zu verminderten Neukunden-Abschlüssen und zu einem Rückgang der Empfehlungen kommen.


Enorme Auswirkungen für Kunden der DSL Bank

Die Nachhaltigkeit der Schädigung dürfte sich durch Pressemitteilungen, Veröffentlichungen von Anwälten und öffentlichen Diskussionsbeiträgen von betroffenen Kunden ergeben.


Die Bafin selbst hat ein wirksames Instrumentarium, das die Behörde sogar – worst case – zur Untersagung der kompletten  Geschäftstätigkeit oder in Teilbereichen ermächtigt. Eine solche Anordnung einer Bundesbehörde kann von einer betroffenen Bank nur auf dem Klage-, bzw. Widerspruchsweg vor einem Verwaltungsgericht aufgehoben werden. Die Deutsche Bank mag „too big to fail“ sein, ist aber nicht schon allein deswegen von vornherein gegen Strafen gefeit…


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Bis dahin läuft einiges Wasser durch den Main und es werden andere Eskalationsstufen gezündet werden müssen. Ein von der BaFin eingestellter Verwalter könnte den Ablauf der Migration überwachen.



Rechtsanwalt Frisch: „Hier liegt meiner Meinung nach der Kardinalfehler im System. Eine solche IT-Migration hätte es ohne öffentliche Beobachtung, ein fixes Regelwerk und ständiges Controlling überhaupt nicht geben dürfen.“ Ob sich dadurch ein sogenanntes Organversagen der Kontrollinstanzen ergibt, vermag der Hamburger Jurist aktuell noch nicht zu beurteilen, aber: „Der Weg zu einem echten Finanzskandal scheint geebnet“. 


Die Deutsche Bank geht davon aus, das Problem bis zum Jahreswechsel lösen zu können. So viel Zeit wird man dem Unternehmen nicht geben. Aktuell könnten Untersuchungen angeordnet werden, bis hin zur denkbaren Razzia im Frankfurter Deutsche-Bank-Turm.


Mit Ordnungsgeldern und sonstige Strafandrohungen hält sich die BaFin bislang zurück. Wohl auch um die Konsequenzen wissend, die solch ein rigides Vorgehen auf Aktienkurse und die Stimmung der Aktionäre haben würde.


 Für die Deutsche Bank, die mit der Übernahme der Postbank ihr Herz für den kleinen Sparer beweisen, bzw. zum Schlagen bringen wollte, ist es auf jeden Fall jetzt schon ein ziemlich peinliches Ärgernis, zumal nicht abzusehen ist, welche und vor allem wie viele Fälle noch juristisch aufzuarbeiten sind bzw. sein werden und wie die zivile Rechtsprechung das Thema Schadenersatz behandeln wird.  Fritsch: "Hier stünde z.B. den Verbraucherzentralen noch die Möglichkeit der Verbandsklage offen“.


Stunde der Wahrheit bei der Hauptversammlung

Letzte Konsequenz: Die Deutsche Bank muss sich angesichts ihrer Bedeutung im deutschen Bankensystem noch keine Sorgen um „Shareholde Value“ machen, aber sie wird sich kritischen Fragen bei der nächsten Aktionärsversammlung stellen müssen, insbesondere von Seiten der großen Aktionäre. Bislang zeigt sich der Aktienkurs unbeeindruckt, aber das kann sich nach weiteren Sanktionen der BaFin schnell ändern. Vielleicht oder sogar vermutlich kommt es bei der nächsten Hauptversammlung im Mai 2024 zu einer ähnlichen Selbstverständnis-Klärung wie 2008 durch den damaligen Deutsche Bank-Chef Hilmar „Das sind doch Peanuts!“ Der bisherige Umgang mit der Krise spricht dafür: „Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten…!“


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