Online-Casino illegal in Deutschland: Spieler bekommt von LG Aachen 150.000 Euro Rückzahlung zugesprochen

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Online Casino illegal Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing

Zum Thema „Online-Casino illegal in Deutschland“ hat das LG Aachen einem Spieler 150.494,00 Euro Rückzahlung von Spielverlusten zugesprochen. Der Grund: Der Anbieter besaß im streitgegenständlichen Zeitraum keine für Deutschland gültige Lizenz zum Anbieten von Online-Glücksspiel. Das Verfahren führte die Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing (Az. 1 O 54/23). 


Der Anbieter Red Rhino Limited betreibt eine Internetseite, auf welcher an diversen Online-Glücksspielen teilgenommen werden kann. Diese Webseite ist auch in deutscher Sprache verfügbar, die Domain endet auf „.de”. Der Anbieter warb damit, über eine Lizenz für die Durchführung von Online-Casinospielen zu verfügen.  


Der Spieler ist wohnhaft in Nordrhein-Westfalen und nahm von dort aus zu privaten Zwecken zwischen November 2020 und Mai 2022 an den Online-Casinospielen des Anbieters teil. In diesem Zeitraum verlor der Spieler 150.494,00 Euro. Er nutzte das Angebot des Anbieters als Verbraucher, nicht zur (teilweisen) Deckung des Lebensunterhaltes. Dem Spieler war die Illegalität seines Handelns nicht bewusst, auch hat er sich dieser Einsicht laut des Urteils nicht leichtfertig verschlossen. 


Der Spieler war davon ausgegangen, dass es sich bei dem Online-Casino um ein legales Online-Angebot handelte. Dem Anbieter warf er vor, bei Verbrauchern auch gezielt und bewusst eben diesen Eindruck zu erzielen. Das Online-Casino verfügte im gegenständlichen Zeitraum über eine Glückspiellizenz aus Malta, jedoch nicht über eine Konzession der in Deutschland zuständigen Behörden nach § 4 Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) 2012 bzw. 2021. Somit war sein Angebot hierzulande illegal.


Das LG Aachen entschied in seinem Urteil, dass dem Kläger gemäß § 812 Abs. 1 S. 1 Alt. 1 BGB i.V.m. §§ 134 BGB, 4 Abs. 1, Abs. 4 GlüStV 2012 bzw. ein Anspruch auf die Zahlung von 150.494,00 € nebst Zinsen zusteht. Der Kläger kann Rückzahlung seiner Spieleinsätze verlangen, da der zwischen den Parteien geschlossene Spielvertrag gemäß § 134 BGB von Anfang an nichtig war. Dieses Urteil reiht sich ein in eine Vielzahl von verbraucherfreundlichen Gerichtsentscheidungen zum Thema „Online-Casino illegal in Deutschland“. 


Mittlerweile gibt es auch Bewegung in Sachen Online-Sportwetten. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat sich in einem Hinweisbeschluss zum Thema Sportwetten (Az.: I ZR 88/23) deutlich pro Verbraucher positioniert. In dem aktuellen Verfahren, in dem im Mai 2024 weiter verhandelt werden soll, vertritt das Gericht die Ansicht, der beklagte Sportwettenanbieter habe gegen den damaligen Glücksspielstaatsvertrag verstoßen, weil er im relevanten Zeitraum keine Erlaubnis für öffentlich im Internet angebotene Sportwetten hatte und der Höchsteinsatz je Spieler nicht auf 1.000 Euro pro Monat begrenzt war. Danach wären laut BGH die Verträge zwischen Anbieter und Spielern nichtig gewesen und der Kläger dürfte einen Rückzahlungsanspruch haben. Der Hinweisbeschluss des BGH ist richtungsweisend, denn untere Instanzen dürften sich daran rechtlich orientieren. 


Somit stehen die Chancen für Spieler, die ihre verloren Spiel- oder Wetteinsätze zurückholen wollen, sehr gut. Die Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing ist auf dieses Thema spezialisiert. Wenn auch Sie viel Geld bei Online-Casinos oder -Sportwetten verloren haben, beraten wir Sie gern kostenfrei. Füllen Sie einfach unser Formular auf www.baumeister-rosing.de/online-casinos aus, dann werden wir Sie umgehend für eine kostenlose Erstberatung kontaktieren. Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing – wir machen uns für Sie stark!

Foto(s): Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing


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