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Phishing erkennen: So schützen Sie sich vor Online-Betrug

  • 7 Minuten Lesezeit
Phishing ist eine weitverbreitete Form der Cyberkriminalität, bei der Betrüger versuchen, durch gefälschte E-Mails oder Webseiten persönliche Daten wie Passwörter und Bankdaten zu erlangen. Die Erkennung von Phishing-Versuchen ist entscheidend, da Phishing ernsthafte Bedrohungen für die Sicherheit und Privatsphäre darstellt. Merkmale von Phishing-E-Mails sind unter anderem gefälschte Absenderadressen, verdächtige Betreffzeilen, unpersönliche Anreden, ungewöhnliche Formatierungen, Aufforderungen zur Dateneingabe und verdächtige Links oder Anhänge. Im Falle eines Phishing-Versuchs sollten Betroffene die E-Mail löschen, Passwörter ändern, Kontakte warnen, Sicherheitssoftware aktualisieren und den Vorfall an den E-Mail-Anbieter, die betroffene Organisation oder das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) melden. Ein Fachanwalt für IT-Recht kann Phishing-Opfern helfen, finanzielle, rechtliche und persönliche Schäden zu bewältigen und Schadensersatzansprüche durchzusetzen. Vermeidungsstrategien umfassen Vorsicht bei unbekannten Absendern, das Nicht-Klicken auf unerwartete Links oder Anhänge und die Überprüfung der URL vor Dateneingabe. Bei Verdacht auf einen Phishing-Angriff empfiehlt es sich, umgehend zu handeln und rechtliche Unterstützung zu suchen.

Phishing ist eine Form der Cyberkriminalität, bei der Betrüger versuchen, an Ihre persönlichen Daten, wie Passwörter, Bankdaten oder Kreditkartennummern, zu gelangen. Sie tun dies, indem sie Ihnen gefälschte E-Mails oder Webseiten schicken, die so aussehen, als würden sie von seriösen Unternehmen, Organisationen oder Personen stammen. Wenn Sie auf diese E-Mails oder Webseiten hereinfallen und Ihre Daten eingeben oder auf Links klicken, können die Betrüger Ihre Identität stehlen, Ihr Konto plündern oder Schadsoftware auf Ihrem Gerät installieren.

Phishing ist eine ernste Bedrohung für Ihre Sicherheit und Privatsphäre im Internet. Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wurden im Jahr 2020 mehr als 100 Millionen Phishing-E-Mails in Deutschland versendet. Um sich vor Phishing zu schützen, müssen Sie lernen, wie Sie Phishing-E-Mails und -Webseiten erkennen und richtig handeln können.


In diesem Artikel erfahren Sie:

  • Wie Sie Phishing-E-Mails und -Webseiten erkennen können
  • Was Sie tun sollten, wenn Sie eine Phishing-E-Mail erhalten
  • Wie Sie einen Betrugsversuch melden können
  • Was Sie tun sollten, wenn Sie der Meinung sind, dass Sie einem Phishing-Angriff zum Opfer gefallen sind

Wie Sie Phishing-E-Mails und -Webseiten erkennen können

Phishing-Betrüger werden immer raffinierter und passen ihre E-Mails und Webseiten an die aktuellen Ereignisse oder Ihre persönlichen Interessen an. Deshalb ist es nicht immer einfach, Phishing zu erkennen. Es gibt jedoch einige Merkmale, die Ihnen helfen können, verdächtige E-Mails oder Webseiten zu identifizieren. Hier sind einige Tipps, worauf Sie achten sollten:

  • Gefälschte Absender-Adresse: Überprüfen Sie immer die Absender-Adresse der E-Mail. Sieht sie merkwürdig aus oder stimmt sie nicht mit dem Namen des Absenders überein? Dann könnte es sich um eine Phishing-E-Mail handeln. Zum Beispiel könnte eine E-Mail von Amazon nicht von einer Adresse wie amazon@service.de.com oder amazon@kundenservice.net kommen.
  • Empfänger-Adresse: Prüfen Sie auch, an welche E-Mail-Adresse die verdächtige Mail gegangen ist. Ist es eine Adresse, die Sie für den angegebenen Dienst oder die angegebene Organisation verwenden? Wenn nicht, dann ist es wahrscheinlich eine Phishing-E-Mail. Zum Beispiel könnte eine E-Mail von Ihrer Bank nicht an eine Adresse wie max.mustermann@gmail.com oder max.mustermann@web.de geschickt werden.
  • Verdächtiger Betreff: Achten Sie auf den Betreff der E-Mail. Ist er vage, ungewöhnlich oder alarmierend? Dann könnte es sich um einen Versuch handeln, Ihre Aufmerksamkeit zu erregen und Sie zum Öffnen der E-Mail zu bewegen. Zum Beispiel könnte ein Betreff wie "Wichtige Mitteilung zu Ihrem Konto" oder "Sie haben eine neue Nachricht" ein Anzeichen für Phishing sein.
  • Unpersönliche Anrede: Schauen Sie sich die Anrede der E-Mail an. Ist sie unpersönlich oder enthält sie Fehler? Dann könnte es sich um eine Phishing-E-Mail handeln. Zum Beispiel könnte eine Anrede wie "Sehr geehrter Kunde" oder "Lieber Nutzer" darauf hinweisen, dass der Absender Ihre Identität nicht kennt oder verschleiern will.
  • Ungewöhnliche Formatierung: Überprüfen Sie die Formatierung der E-Mail. Ist sie schlecht gestaltet, enthält sie Rechtschreib- oder Grammatikfehler oder sieht sie anders aus als sonst? Dann könnte es sich um eine Phishing-E-Mail handeln. Zum Beispiel könnte eine E-Mail von Microsoft nicht in Comic Sans geschrieben sein oder viele Tippfehler enthalten.
  • Aufforderung zur Bestätigung von persönlichen Daten: Seien Sie misstrauisch, wenn die E-Mail Sie auffordert, vertrauliche Daten wie Ihre PIN, Ihr Passwort oder Ihre Kreditkartennummer einzugeben oder zu bestätigen. Seriöse Unternehmen oder Organisationen fragen Sie niemals nach solchen Daten per E-Mail. Zum Beispiel könnte eine E-Mail von PayPal nicht verlangen, dass Sie Ihre Kontodaten über einen Link aktualisieren oder bestätigen.
  • Links auf Webseiten: Klicken Sie niemals auf Links in verdächtigen E-Mails, auch wenn sie wie echte Webseiten aussehen. Die Betrüger können die Webseiten so gestalten, dass sie den originalen Webseiten täuschend ähnlich sehen, aber Ihre Daten abfangen oder Schadsoftware auf Ihrem Gerät installieren. Überprüfen Sie immer die URL der Webseite, bevor Sie sie besuchen. Sie können dies tun, indem Sie mit der Maus über den Link fahren, ohne darauf zu klicken, und die URL in der Statusleiste Ihres Browsers ansehen. Wenn die URL merkwürdig aussieht oder nicht mit dem Namen des Dienstes oder der Organisation übereinstimmt, dann handelt es sich wahrscheinlich um eine Phishing-Webseite. Zum Beispiel könnte eine Webseite von Amazon nicht eine URL wie https://amazon.kundenservice.de.com oder https://amazon-login.net haben.
  • Anhänge: Öffnen Sie niemals Anhänge in verdächtigen E-Mails, auch wenn sie harmlos aussehen. Die Betrüger können Anhänge verwenden, um Schadsoftware auf Ihrem Gerät zu installieren oder Sie auf Phishing-Webseiten weiterzuleiten. Seriöse Unternehmen oder Organisationen senden Ihnen normalerweise keine unerwarteten oder unaufgeforderten Anhänge per E-Mail. Zum Beispiel könnte eine E-Mail von Ihrer Bank nicht einen Anhang wie Rechnung.pdf oder Kontoauszug.zip enthalten.

Was Sie tun sollten, wenn Sie eine Phishing-E-Mail erhalten

Wenn Sie eine Phishing-E-Mail erhalten, sollten Sie folgende Schritte unternehmen:

  • Löschen Sie die E-Mail: Löschen Sie die E-Mail sofort aus Ihrem Posteingang und aus Ihrem Papierkorb. Öffnen Sie die E-Mail nicht, klicken Sie nicht auf Links oder Anhänge und antworten Sie nicht auf den Absender.
  • Ändern Sie Ihre Passwörter: Wenn die E-Mail sich auf einen Dienst oder eine Organisation bezieht, bei dem oder bei der Sie ein Konto haben, ändern Sie Ihr Passwort für dieses Konto so schnell wie möglich. Verwenden Sie ein starkes und eindeutiges Passwort, das Sie für kein anderes Konto verwenden. Aktivieren Sie außerdem die Zwei-Faktor-Authentifizierung, wenn möglich.
  • Warnen Sie Ihre Kontakte: Wenn die E-Mail von einer bekannten Person oder einem bekannten Unternehmen zu kommen scheint, warnen Sie diese Person oder dieses Unternehmen vor der Phishing-E-Mail. Es ist möglich, dass ihr Konto gehackt wurde oder dass ihre E-Mail-Adresse gefälscht wurde.
  • Aktualisieren Sie Ihre Sicherheitssoftware: Stellen Sie sicher, dass Ihr Gerät über eine aktuelle Sicherheitssoftware verfügt, die Phishing-E-Mails und -Webseiten erkennen und blockieren kann. Führen Sie regelmäßig einen Scan Ihres Geräts durch, um mögliche Schadsoftware zu entfernen.

Wie Sie einen Betrugsversuch melden können

Wenn Sie eine Phishing-E-Mail erhalten, können Sie einen Betrugsversuch melden, um andere Nutzer zu schützen und die Betrüger zu stoppen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Sie das tun können:

  • Melden Sie die E-Mail an Ihren E-Mail-Anbieter: Die meisten E-Mail-Anbieter haben eine Funktion, mit der Sie verdächtige E-Mails als Spam oder Phishing markieren können. Dies hilft dem Anbieter, solche E-Mails zu filtern und zu blockieren.
  • Melden Sie die E-Mail an den Dienst oder die Organisation: Wenn die E-Mail sich auf einen bestimmten Dienst oder eine bestimmte Organisation bezieht, können Sie die E-Mail an deren offizielle Kontaktadresse weiterleiten. Dies hilft dem Dienst oder der Organisation, den Betrugsversuch zu untersuchen und ihre Nutzer zu warnen.
  • Melden Sie die E-Mail an das BSI: Das BSI hat eine Meldestelle für Internet-Beschwerden eingerichtet, an die Sie Phishing-E-Mails weiterleiten können. Dies hilft dem BSI, die Cyber-Sicherheitslage in Deutschland zu analysieren und zu verbessern. 

Wie kann ein Fachanwalt für IT-Recht einem Phishing-Opfer helfen?

Ein Phishing-Opfer kann nicht nur finanzielle Schäden erleiden, sondern auch rechtliche Konsequenzen haben. Zum Beispiel kann er für illegale Aktivitäten haftbar gemacht werden, die mit seinen gestohlenen Daten durchgeführt wurden. Außerdem kann er seine Privatsphäre und seinen Ruf verlieren, wenn seine persönlichen Informationen missbraucht werden.

Um sich vor Phishing zu schützen, sollte man immer vorsichtig sein, wenn man E-Mails oder Nachrichten von unbekannten oder verdächtigen Absendern erhält. Man sollte niemals auf Links klicken oder Anhänge öffnen, die man nicht erwartet oder die verdächtig aussehen. Man sollte auch immer die URL einer Website überprüfen, bevor man seine Daten eingibt, und sicherstellen, dass sie mit einem Schlosssymbol und dem Präfix https beginnt.

Wenn man trotzdem Opfer eines Phishing-Angriffs wird, sollte man schnell handeln, um den Schaden zu begrenzen. Man sollte sofort seine Passwörter ändern, seine Bank und Kreditkartenanbieter informieren und seine Konten überprüfen. Man sollte auch Anzeige bei der Polizei erstatten und Beweise für den Angriff sichern.

In solchen Fällen kann ein Fachanwalt für IT-Recht einem Phishing-Opfer helfen. Ein Fachanwalt für IT-Recht ist ein Rechtsanwalt, der sich auf das Gebiet des Informations- und Kommunikationstechnologierechts spezialisiert hat. Er kennt sich mit den rechtlichen Aspekten von Cyberkriminalität aus und kann einem Phishing-Opfer beraten, wie er seine Rechte geltend machen kann. Ein Fachanwalt für IT-Recht kann auch einen Phishing-Betrüger zur Rechenschaft ziehen. Er kann auch Schadensersatzansprüche gegen den Betrüger oder andere Verantwortliche durchsetzen.

Ein Fachanwalt für IT-Recht kann also einem Phishing-Opfer helfen, seine finanziellen, rechtlichen und persönlichen Schäden zu minimieren und seine Sicherheit im Internet zu erhöhen. Wenn Sie Opfer eines Phishing-Angriffs geworden sind oder mehr über das Thema erfahren möchten, kontaktieren Sie mich gern. Ich bin ein erfahrener Fachanwalt für IT-Recht und stehe Ihnen gern für eine kostenlose Ersteinschätzung Ihrer rechtlichen Lage zur Verfügung.

Foto(s): Thomas Feil

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