Real Estate Investment Trust - Immobilien Aktie - ETF

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Real Estate Investment Trust - was genau ist das? Kurz gesagt: Immobilien Aktien. Die Anlageform Real Estate Investment Trust, abgekürzt: REIT, ermöglicht es Anlegern, über börsengehandelte Aktien in Immobilien zu investieren. REITs sind als transparentes Immobilienanlageinstrument konzipiert, das die Vorteile von Aktienanlagen bietet.

Wir erklären Ihnen, was REITs sind, wie man passiv in sie investieren kann, welche Vorteile sie bieten und auf welche Risiken Sie achten müssen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Real Estate Investment Trust - Erklärung
  2. Welche REITs gibt es in Deutschland?
  3. REITs - Unterscheidung 3 Kategorien
  4. Vorteile von Real Estate Investment Trusts
  5. Risiken und Nachteile
  6. REIT: Wie investiere ich in Real Estate?
  7. Real Estate Investment Trust: Fazit

Real Estate Investment Trust - Erklärung

Bei REITs handelt es sich um börsennotierte Unternehmen, deren Hauptgeschäft der Erwerb und Verkauf von Immobilien ist und die es Anlegern ermöglichen, sich auch mit geringen Investitionen an Immobilienprojekten zu beteiligen.

Bei REITs ist nur die Investitionsseite steuerpflichtig.

Obwohl REITs keine Steuern zahlen müssen, müssen sie dennoch einen Teil ihrer Gewinne an ihre Aktionäre abführen. Darüber hinaus gibt es REIT-basierte Zertifikate, die erworben werden können.

Real Estate Investment Trust Aktie: Als REITs (Real Estate Investment Trusts) werden deutsche Aktiengesellschaften bezeichnet, die mindestens 75 Prozent ihres Kapitals in Immobilien oder Grundstücken angelegt haben. Mindestens 85 Prozent der Erträge aus den Immobilien des Unternehmens müssen an die Aktionäre weitergeleitet werden.

Im Gegenzug erhalten diese Unternehmen eine Steuervergünstigung. Die Aktionäre sind allein für die Zahlung der persönlichen Einkommenssteuer auf die ausgeschütteten Gewinne verantwortlich.

Welche REITs gibt es in Deutschland?

Für Privatpersonen, die in Immobilien investieren möchten, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Immobilienfonds und alternative Anlagen sind andere Möglichkeiten als der Direkterwerb, der für manche Anleger unerschwinglich sein kann.

Offene Fonds verfügen über einen größeren Geldbetrag, sind aber nicht so flexibel wie geschlossene Fonds, die nur in ein einziges Projekt investiert werden. Wenn eine Immobilie gebaut und sofort verkauft wird, spricht man von einer "Einzelobjektentwicklung".

Diese offenen Immobilienfonds verwalten, erwerben und verkaufen Gebäudekomplexe in der ganzen Welt und zahlen manchmal Dividenden an die Anteilseigner aus.

Diese Methode unterliegt jedoch in Deutschland bestimmten Vorschriften: Der Anleger muss die Anteile für eine Mindestdauer halten und sie mit einer ausreichenden Kündigungsfrist wieder verkaufen.

Es ist möglich, über Crowdinvesting in Immobilien zu investieren. Über einen Internetmarktplatz können Anleger direkt auf bestimmte Immobilienentwicklungen wetten. Der Mindestanlagebetrag ist mit 500 Euro sehr bescheiden. Dank der schnellen Online-Abwicklung ist es möglich, hier Geld zu verdienen.

Beim Crowdinvesting wissen die Anleger genau, worauf sie sich einlassen, da alle Informationen öffentlich gemacht werden. Die Finanzierung des Projektentwicklers als treuhänderischer Kreditnehmer für einen Zeitraum von 2 bis 5 Jahren wird mit Zinsen an den Investor zurückgegeben.

Geschlossene Fonds schütten keine Dividenden aus und nehmen keine Anteile zurück; erst wenn das Projekt abgeschlossen ist, erhalten die Anteilseigner den gesamten Gewinn.

Real Estate Investment Trusts in Deutschland - worauf Sie achten müssen

REITs sind relativ steuerbegünstigte Mischformen. Die Erträge von REITs werden weder von den Unternehmen, die sie besitzen, noch vom Staat besteuert. Stattdessen werden die Dividenden, die Anleger erhalten, mit einem Solidaritätszuschlag von bis zu 25 Prozent belegt.

Der Steuersatz für Unternehmen und Aktionäre, die außerhalb der Vereinigten Staaten ansässig sind, kann auf 15 % gesenkt werden.

In Deutschland sind REITs gesetzlich verpflichtet, mindestens 90 % ihrer Einkünfte an die Aktionäre abzuführen. Ein REIT muss außerdem mindestens 25 % seiner Aktie im Streubesitz haben. Am Ende eines jeden Jahres müssen deutsche REITs eine Eigenkapitalquote von 45 Prozent ihres Immobilienvermögens ausweisen.

Real Estate Investment Trusts (REITs) wurden entwickelt, um Anlegern eine transparente Immobilienanlageform zu bieten, die einfach, schnell und kostengünstig zu handeln ist. Um eine Immobilienanlageklasse zu sein, müssen sie auch ähnliche Eigenschaften aufweisen.

REITs: Unterscheidung in 3 Kategorien

Es gibt 3 Arten von REITs:

  1. Eigenkapital
  2. Fremdkapital
  3. Hybrid

Real Estate Investment Trusts (REITs) sind Unternehmen, die in Immobilien investieren und diese verwalten (Vermietung und Mieteinnahmen). Finanzierungen für Immobilienentwicklungen oder gesicherte Hypotheken fallen unter diese Kategorie.

Diese REITs investieren nicht selbst in Immobilien, sondern kaufen Anteile an anderen Unternehmen, die dies tun. Es gibt auch Mischformen dieser beiden Arten.

Vorteile von Real Estate Investment Trusts

In Ländern wie den Vereinigten Staaten und den Niederlanden ist es seit den 1960er Jahren üblich, in REITs zu investieren. In Deutschland ist diese Art der Anlage jedoch noch weitgehend unbekannt, und es gibt nur wenige börsennotierte REITs.

Für deutsche Anleger ist die Investition in Immobilien die bevorzugte Anlageform (Kauf einer Immobilie). Steuerbefreite Immobilienaktien bieten dagegen eine Reihe von Vorteilen:

Geringer Zeit- und Kostenfaktor

Grunderwerbsteuer, Notargebühren und eventuelle Maklergebühren verschlingen 10 bis 15 Prozent des Geldes, wenn man direkt in Immobilien investiert. REITs hingegen sind eine Ausnahme. An der Börse können die Aktien schnell und billig erworben werden. Es gibt keine exorbitanten Ausgabeaufschläge wie bei offenen Immobilienfonds.

Als Anleger müssen Sie sich nicht um den Umgang mit Handwerkern oder Mietern kümmern, denn die Immobilien werden von Fachleuten ordnungsgemäß und effektiv instand gehalten.

Die Anleger hingegen werden nach den Transparenzregeln börsennotierter Aktiengesellschaften über die Entwicklung ihrer Objekte auf dem Laufenden gehalten. So werden die Investoren laufend über Veränderungen des Marktwerts der Immobilien, der Leerstandsquote und der Mieteinnahmen informiert.

Es gibt eine Menge Gewinne zu erzielen

REITs können höhere Dividenden ausschütten, da sie von der Körperschafts- und Gewerbesteuer befreit sind. Die Dividendenrendite des Unternehmens ist durchweg höher als die Rendite der Mietobjekte, die es besitzt.

Der Grund dafür ist Folgendes: Real Estate Investment Trusts (REITs) werden häufig mit einem Abschlag auf ihren tatsächlichen Marktwert (Nettoinventarwert) gehandelt.

Die Anleger können eine bessere Rendite für ihr Geld erzielen, da die Immobilien an der Börse oft sozusagen zu niedrigen Kursen angeboten werden.

Außerdem haben die Aktionäre Anspruch auf einen Teil des Wertzuwachses der Immobilien. Die Börsenkurse von REITs orientieren sich eng an den Veränderungen der Marktwerte ihrer Immobilien (Net Asset Values).

So haben deutsche REITs in den letzten zehn Jahren eine Rendite von 10,7 % erzielt, und zwar sowohl in Bezug auf die Dividenden als auch auf die Kursentwicklung.

Konstante Erträge

Dadurch sind REITs in der Lage, die typischen Klumpenrisiken, die mit dem direkten Erwerb einer Immobilie verbunden sind, zu mindern. Infolgedessen sind die von REITs erzielten Mieteinnahmen recht gut vorhersehbar, und die Anleger können sich darauf verlassen.

Dadurch sind die Werte börsennotierter REITs weitaus stabiler als die Preise anderer Aktienarten. Außerdem können sie aufgrund ihrer geringen Bindung an andere Anlageformen (Korrelationskoeffizient zu Aktienindizes ca. 0,5) Wertveränderungen auf anderen Märkten gut abfedern.

Weitere Vorteile von REITs

Investitionen in REITs haben gegenüber anderen Anlagen eine Reihe von Vorteilen, darunter die Tatsache, dass sie immer an der Börse verfügbar sind. Als Unternehmen sind sie verpflichtet, ihre Finanzinformationen öffentlich zu machen.

Daher können sie etwaige Verluste nicht ohne weiteres ausgleichen. Der Anleger kann sich vor dem Kauf alle Informationen beschaffen, die er braucht, und er kann sich während der gesamten Dauer seiner Investition über diese Informationen auf dem Laufenden halten.

Bestehen bei REITS Risiken oder Nachteile?

Investitionen in Immobilienfonds sind mit gewissen Risiken verbunden.

Aufgrund ihrer engen Bindung an die Finanzmärkte und den Aktienmarkt sind Real Estate Investment Trusts (REITs) anfälliger für Börsenrückgänge als andere Arten von Immobilienfonds.

Kommt es beispielsweise zu Skepsis  oder Unsicherheiten auf dem REIT-Markt, kann der Wert der Anteile schnell sinken. Voraussetzung dafür ist ein schneller und ungehinderter Handel. Da sie ausschließlich außerbörslich gehandelt werden, besteht dieses Risiko bei den meisten anderen Immobilienfonds und beim Crowdinvesting nicht.

Wie investiere ich in Real Estate?

Jeder Anleger, der über ein Depot verfügt, kann REITs über den Aktienmarkt kaufen. Für jeden von ihnen gibt es zusätzliche Indizes, die als Referenz herangezogen werden können.

Der DAX ist ein Beispiel für einen vergleichbaren Index: Handelsvolumen, Sektor oder andere Kriterien können zur Sortierung der Wertpapiere herangezogen werden.

ETFs, also börsengehandelte Fonds, sind auf jeder dieser Listen zu finden. Die Portfolios dieser Fonds sind so konzipiert, dass sie einen bestimmten Index nachbilden.

Darüber hinaus gibt es auch Indizes, die nur REITs enthalten, so dass Anleger ihre Portfolios diversifizieren können.

Real Estate Investment Trust - Fazit

Real Estate Investment Trusts sind zwar eine sinnvolle Alternative, aber sie bergen das Risiko von Kursschwankungen.

Unerfahrene Börsianer sollten sich mit dem Aktienmarkt vertraut machen, bevor sie in Aktien investieren. Ein erheblicher Teil des Geldes kann in Form von Dividenden verdient werden. Es versteht sich von selbst, dass man sich als Anleger mit so vielen Informationen wie möglich ausstatten muss.

Nicht börsengehandelte Immobilienfonds und Immobilien-Crowdinvesting sind bessere Optionen für Anleger, die ein möglichst geringes Risiko- und Volatilitätspotenzial suchen.

Die Rechtsanwälte der Kanzlei Herfurtner beraten Sie im gesamten deutschsprachigen Raum zum Thema Real Estate Investment Trust (REIT). Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Foto(s): pixabay,com


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