Rickmers-Anleihe 2013/2018: Prospekthaftung?

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Die Rickmers Holding GmbH & Cie. KG hat im Jahr 2013 eine Anleihe in Höhe von 275 Millionen EUR emittiert, die im Wesentlichen von Privatanlegern und einigen institutionellen Investoren gezeichnet wurde. Durch das Insolvenzverfahren der Emittentin sind die Anleihen nahezu wertlos (der Kurs an der Börse Stuttgart liegt bei unter 3 %).

 „Nach unserem Dafürhalten sind die im Emissionsprospekt vom 14.05.2013 enthaltenen Risikohinweise unter Abschnitt D „Risiken“, auch in Verbindung mit den ergänzenden Ausführungen im Prospekt sowie unter Berücksichtigung der Angaben zu Markt und Wettbewerb unzureichend“, so Rechtsanwalt Klaus Nieding von der Frankfurter Kapitalmarktrechts-Kanzlei Nieding + Barth.

 „Im Prospekt werden zwar mögliche potentielle Risiken aufgelistet, diese werden aber im Wesentlichen im Konjunktiv allgemein dargestellt und nicht konkret auf die tatsächliche Entwicklung an den Schifffahrtsmärkten zum Zeitpunkt der Erstellung des Prospektes abgestellt. Zwar werden die einzelnen Risikofaktoren umfangreicher als in der eher stichwortartigen Übersicht im Prospekt erläutert. Dennoch ist die Gesamtdarstellung nicht dem tatsächlichen Marktgeschehen entsprechend und an verschiedenen Stellen für den unvoreingenommenen Leser zu positiv“, erläutert der Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.

In der Gesamtschau aller Aussagen im Angebotsprospekt zur Rickmers-Anleihe 2013/2018 vom 14.05.2013 sind nach Niedings Argumentation die Angaben zur Entwicklung des Schifffahrtsmarktes vor und in 2013 deutlich zu positiv dargestellt: „Für eine ordnungsgemäße Unterrichtung der Anleihezeichner im Hinblick auf die mit der Zeichnung der Anleihe verbundenen Risiken hätte eine umfassende Darstellung der Entwicklung des Schifffahrtsmarktes seit dem Altzeithoch im Jahre 2005 gehört. Wäre in dem Prospekt der Rickmers-Anleihe 2013/2018 eine solche umfassende Darstellung des Schifffahrtsmarktes aufgenommen worden, hätte ein verständiger Zeichner von einer Investition in die Anleihe abgesehen.“ Hierzu gehört für die Frankfurter Kapitalmarktexperten insbesondere eine Darstellung dahingehend, dass der Markt für Containerschiffe in den Jahren 2011 bis 2013 nahezu zusammengebrochen ist. Nieding: „Diese Entwicklung kann man parallel sehr stark in den Bilanzen und Zahlen der Commerzbank AG als einem maßgeblichen Schiffsfinanzierer feststellen. Gleiches gilt für die Bilanzen der Deutschen Verkehrsbank (DVB). Zusätzlich liegen uns weitere Erkenntnisquellen vor, mit denen wir unsere Auffassung untermauern können.“

Insoweit werden die Anleger darauf hingewiesen, dass nach Auffassung der Kanzlei Nieding + Barth Prospekthaftungsansprüche gegen sämtliche Prospektverantwortliche (namentlich die Rickmers Holding GmbH & Cie. KG, Close Brothers Seydler Bank AG, TUSK Capital Management Ltd., Norton Rose LLP und PWC Hamburg) geltend gemacht werden können.

Interessierte Anleger können sich bei der Nieding+Barth Rechtsanwaltsaktiengesellschaft registrieren lassen, um die Prüfung und Durchsetzung möglicher Schadensersatzansprüche vornehmen zu lassen.


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