10 fundamentale IP-Empfehlungen: 1. Vermeiden Sie diesen existentiellen Fehler!

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Im heutigen schnelllebigen und wettbewerbsintensiven Geschäftsumfeld ist der Schutz des geistigen Eigentums (IP) entscheidend für das Wachstum und den langfristigen Erfolg von Unternehmern, KMUs und Konzernen. Ein ausgewogenes und gut betreutes IP-Portfolio hat erhebliche Bedeutung für eine starke Marktposition und die Gewinnung von Investoren und Kooperationspartnern.


Wir wollen hier die wesentlichen Aspekte des Schutzes von geistigem Eigentum aufzeigen und Ihnen in lockerer Folge 10 fundamentale Empfehlungen an die Hand geben, die Unternehmen aller Größen berücksichtigen sollten, um eine solide IP-Basis zu entwickeln und um Wachstums- und Gewinnchancen zu maximieren.



Tipp 1: Vermeiden Sie um jeden Preis diesen existenziellen Fehler 


Unzählige Start-Ups und etablierte Unternehmen haben innovative Ideen und Businesskonzepte, verkennen aber die Bedeutung des Schutzes dieser intellektuellen Assets. Dies kann zum Verlust von Wettbewerbsvorteilen und Umsatz führen. Schlimmstenfalls kann diese Fehleinschätzung sogar Ihr gesamtes Unternehmen existenziell gefährden. Ohne angemessenen IP-Schutz laufen Unternehmen Gefahr, dass ihre Innovationen und Alleinstellungsmerkmale von stärkeren Konkurrenten übernommen oder kopiert werden. Die dadurch verursachte Verunsicherung am Markt und die mögliche Schädigung Ihres geschäftlichen Rufs ist dann Ihr geringstes Problem.  


Für Unternehmen jedweder Größe ist es deshalb entscheidend, den Schutz des geistigen Eigentums in einem frühen Stadium der Entwicklungsprozesse voranzutreiben. Dazu gehört zunächst, intellektuelle Werte zu erkennen, etwa hoch wahrnehmbare Firmen- und Produktnamen oder Erfindungen, die verschiedenen Schutzmöglichkeiten einschätzen zu können und auf professionelle Hilfe zurückgreifen zu können, die Ihnen bei der Schutzerlangung und Durchsetzung Ihrer intellektuellen Alleinstellungsmerkmale kompetent hilft. Sollte Ihr Business Model auf technologischen Innovationen beruhen, sollten Sie dringen in deren Patentierung in den relevanten Märkten investieren. Der Erwerb von Ausschließlichkeitsrechten an Ihren intellektuellen Vermögenswerten und Erfindungen wird Ihre Wettbewerber daran hindern, Ihre Ideen nachzuahmen, Ihren Ruf zu schädigen und sich auf Ihren Kosten Marktvorteile anzueignen.


Machen Sie nicht denselben Fehler wie so viele innovative Start-Ups, die es versäumt haben, ihr geistiges Eigentum rechtzeitig zu schützen. Betrachten Sie  geistiges Eigentum stattdessen als Schlüssel zu langfristigem Wachstum und Wohlstand., ähnlich wie Sie sich im privaten Bereich ja auch gegen elementare Risiken versichern.


Wenn Sie noch immer der Meinung sind, dass Sie Ihre Mittel wesentlich effizienter einsetzen können, als mit der Investition in IP, dann lassen Sie sich die folgenden Beipiele eine Warung sein:


  1. Loewe war auf die Herstellung von hochwertigen Audio- und Videogeräten spezialisiert, als es 2019 insolvent wurde. Eine der Hauptursachen war die fehlende Innovation und der Mangel an Schutz geistigen Eigentums.
  2. Polaroid: Dieses einst führende Unternehmen in der Sofortbildfotografie verpasste die Chance, seine Technologie zu patentieren. Die Folge war, dass Polaroid am Markt unterging.
  3. Kodak: Der einst ein führender Anbieter von analogen Filmkameras und Fotomaterialien verpasste die Umstellung auf die digitale Photographie. Unternehmen wie Sony und Canon erwarben frühzeitig entsprechende Patente mit der Folge, dass Kodak nicht mehr Anschuss finden konnte und unterging.
  4. Research in Motion (RIM) war einst ein führender Anbieter von Blackberry-Smartphones, verpasste jedoch die Chance, in die Touchscreen-Technologie zu investieren. Unternehmen wie Apple und Samsung konnten später aufgrund deren Touchscreen-Patente den Markt dominieren.
  5. Solarworld war ein führender Hersteller von Solarzellen und Solarmodulen. Aufgrund von Patentverletzungen in den USA musste das Unternehmen 2017 Insolvenz anmelden.
  6. Kuka war ein führender Hersteller von Industrierobotern und Automatisierung. Das Unternehmen verpasste es jedoch, seine Erfindungen angemessen zu schützen, was schließlich zum Aufkauf durch den chinesischen Midea-Konzern führte.

Sollten Sie mehr wissen wollen oder Hilfe brauchen, stehe ich Ihnen mit meiner Münchner Kanzlei Klunker IP Patentanwälte gerne jederzeit zur Verfügung.

Foto(s): Lexica Commerical License

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