1€-Abofalle der EMK GmbH (z.B. dirtydating.de / Mydates.dk / premiumaffair.de) Inkasso enDebito collect & finance

  • 4 Minuten Lesezeit

In letzter Zeit melden sich vermehrt Mandanten, die auf einer der Dating-Webseiten der EMK GmbH in eine Abofalle getappt sind. Die EMK GmbH hat ihren Hauptsitz in der Teerhof 59 in 28199 Bremen und eine Zweigniederlassung in der Landshuter Allee 8-10 in 80637 München. Geschäftsführer ist Herr Leopoldo Dario Schneider.

Unserem Wissen nach betreibt die EMK GmbH derzeit folgende Dating-Portale:

  • BangClub.de
  • bangexperts.at
  • cheatnow.ch
  • clubx.at
  • Cougars.at
  • FrauenMarkt.net
  • fremdgehn.de
  • Instafuck.de
  • leidenschaft.net
  • Miezen.de
  • Mydates.dk
  • Mydates.se
  • myhoneys.de
  • premiumaffair.de
  • premiumboys.de
  • reifefraun.de
  • reifemoms.de
  • richtigwild.at
  • richtig-wild.de
  • Romanzen.net
  • Seitensprungclub.de
  • Wildelust.de

Die Liste wurde von uns nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Wenn Sie weitere Adressen kennen, teilen Sie uns dies bitte gerne mit.

Schnupperangebot mit bösen Folgen

Alle Seiten sind grundsätzlich nach dem gleichen Prinzip aufgebaut und ähneln denen weiterer einschlägiger Betreiber wie der D.I.E. GmbH, der Flirtano GmbH, der Frontline Digital GmbH, der Interdate SA sowie der Interyard GmbH. Mit der Firma Flirtano GmbH teilt sich die EMK GmbH in Bremen sogar dieselbe Adresse.

Die Nutzer werden zunächst mit dem Angebot einer kostenlosen Mitgliedschaft dazu verleitet, ihre Daten anzugeben. Nach der Registrierung wird schnell klar, dass man, zumindest als männlicher Nutzer, nur sehr eingeschränkten Zugriff auf die Angebote des Portals hat. Als Frau scheint man kostenlos Premium-Mitglied zu werden.

Als Basis-Mitglied kann man beispielsweise keine Fotos sehen, Nachrichten schreiben oder die anderer Nutzer lesen. Um den Druck zu erhöhen, ein Premium-Mitglied zu werden, werden diese nach 48 Stunden automatisch gelöscht. Lediglich die Willkommensnachricht von „Jana Denker“ ist lesbar. Interessanterweise stammen von eben dieser Dame auch die Mahnungen, die unsere Mandanten später erhalten haben. Laut diesen arbeitet „Jana Denker“ im „Forderungsmanagement“. Wie passend, dass man gleich von dieser Abteilung begrüßt wird…

Als „Köder“ erhält man kurz nach der Registrierung einen „Gutschein“ mit einem „Schnupperangebot“ über 14-Tage Premium-Vorteile zum Preis von nur 1€. Um den Druck auf die Kunden zu erhöhen, ist dieser nur 24 Stunden gültig und es handelt sich angeblich um ein nur kurzfristig verfügbares Angebot.

Alternativ kann man auch gleich ein scheinbar vergünstigtes Abonnement für 6, 12 oder 24 Monate abschließen.

Entscheidet man sich dafür, den „Gutschein“ einzulösen, so wird man aufgefordert, seine Zahlungsdaten einzugeben.

Im Kleingedruckten steht, dass sich das Schnupperangebot automatisch in eine reguläre sechsmonatige Mitgliedschaft umwandelt, mit monatlichen Kosten von 89,90€, wenn man nicht rechtzeitig innerhalb einer Woche kündigt.

Diese Gebühr wird in der Regel automatisch von Ihrem Konto/ Kreditkarte abgebucht oder Sie erhalten eine Rechnung. Wird diese nicht gezahlt, bekommen Sie einige Zeit darauf erfahrungsgemäß zwei Mahnungen, die zusätzliche Rückbuchungs- und Mahngebühren enthalten. Zudem wird mit der Weitergabe der Forderungen an ein Inkassounternehmen und die damit verbundene reduzierte Kreditwürdigkeit sowie mit der Zwangsvollstreckung durch einen Gerichtsvollzieher gedroht.

Zahlen Sie auch weiterhin nicht, folgt meistens zeitnah ein Schreiben des Inkassounternehmens enDebito collect & finance GmbH (Ernst-Gnoß-Str. 22, 40219 Düsseldorf). Die Forderungen haben sich nun durch „Auskunftskosten“ und „Inkassokosten“ weiter erhöht.

Sind Sie in die Abofalle getappt? Was sollen Sie nun machen?

Auf jeden Fall sollten Sie möglichst schnell den Widerruf erklären und den Vertrag wegen arglistiger Täuschung anfechten. Erklären SIe vorsorlich auch noch außerordentliche Kündigung und hilfsweise die "normale" Kündigung. Sie sollten darauf achten, dass Sie beweisen können, dass Ihr Schreiben bei der EMK GmbH auch angekommen ist. Ein Versand per E-Mail ist gut, aber z.B. ein Einschreiben per Post wäre empfehlenswert. Zudem empfehlen wir Ihnen, grundsätzlich keine Zahlung zu leisten, wenn Ihnen der Vertrag untergeschoben wurde.

Wie können wir Ihnen weiterhelfen?

Wir sind davon überzeugt, dass die Abo-Verträge mit der EMK GmbH nicht rechtens und Sie somit auch zu keiner Zahlung verpflichtet sind. Wir haben jahrelange Erfahrung mit derartigen Abofallen.

Wir helfen Ihnen gerne weiter und übernehmen für Sie auch gerne bereits das erste Schreiben an die EMK GmbH, so dass Sie sich um nicht kümmern müssen.

Eine Erstanfrage ist bei uns immer kostenlos und erfolgt am einfachsten über den Online-Fragebogen auf unserer Website: 

https://kanzlei-hufschmid.de/Fragebogen-Datingportale

Als digital arbeitende Kanzlei erhalten Sie von uns keinerlei Post nach Hause, außer sie wünschen dies ausdrücklich. Stattdessen legen wir für sie eine passwortgeschützte online WebAkte an und behandeln ihr Problem absolut vertraulich. Aus diesem Grund ist es auch nicht nötig, dass sie persönlich in unsere Kanzlei kommen, wir vertreten Mandanten weltweit.

Alexander Hufschmid

Rechtsanwalt

Foto(s): Bild von congerdesign auf Pixabay

Rechtstipp aus dem Rechtsgebiet

Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt Alexander Hufschmid

Beiträge zum Thema