Coaching Vertrag: Abzocke im Kleingedruckten? Holen Sie Ihr Geld zurück!

  • 8 Minuten Lesezeit

Online-Coaching-Boom: Abzocke und sittenwidrige Verträge – Wie wehren Sie sich?

Die digitale Welt ist gespickt mit vielversprechenden Coaching-Angeboten. Auf Plattformen wie YouTube, Instagram und Facebook wimmelt es von Trainings, Workshops und Webinaren, die beruflichen Aufstieg und persönliche Weiterentwicklung versprechen. 

Aber Vorsicht: Neben den authentischen Experten gibt es auch Anbieter, die mehr an Ihrem Geld als an Ihrer Entwicklung interessiert sind.

Sie wollen aus Ihrem Vertrag raus und Ihre Investitionen zurück? Kontaktieren Sie meine Kanzlei für ein erstes Gespräch.

Erkennen von sittenwidrigen Coaching-Verträgen

Der Wunsch, persönlich und beruflich zu wachsen, ist tief in uns verwurzelt. Viele Menschen sind ständig auf der Suche nach Möglichkeiten, ihre Potenziale zu entfalten, neue Fähigkeiten zu erlernen oder einen entscheidenden Schritt in ihrer Karriere zu machen. 

Coaching-Angebote, die all dies versprechen, klingen da besonders verlockend. 

In einer digitalisierten Welt, in der sich alles rasant verändert, wollen viele nicht zurückbleiben. Sie möchten sich weiterentwickeln, um den Anforderungen des Arbeitsmarktes, aber auch des privaten Lebens, gerecht zu werden.

Was macht einen Vertrag sittenwidrig?

Rein rechtlich gesehen wird ein Vertrag als sittenwidrig betrachtet, wenn er gegen das Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden verstößt. Das klingt vielleicht etwas vage, aber im Kern geht es darum, ob der Vertrag die guten Sitten verletzt und ob er in eklatanter Weise die Interessen einer Partei benachteiligt.

Im Kontext von Coaching-Verträgen tritt Sittenwidrigkeit häufig in Verbindung mit überzogenen Preisen für Leistungen auf, die entweder nicht erbracht werden oder deren Wert weit unter dem verlangten Preis liegt. 

Ein weiteres Indiz kann sein, wenn der Coach verspricht, in kürzester Zeit Ergebnisse zu liefern, die realistisch gesehen nicht in dieser Zeit erreicht werden können, oder wenn er Druck ausübt und das Gegenüber zu schnellen Entscheidungen drängt.

Typische Merkmale von Wucher im Coaching-Bereich

Wucher liegt vor, wenn jemand die Zwangslage, Unerfahrenheit, den Mangel an Urteilsvermögen oder die erhebliche Willensschwäche eines anderen ausnutzt, um sich selbst oder einem Dritten für eine Leistung Vermögensvorteile zu verschaffen, die in einem auffälligen Missverhältnis zur Leistung stehen.

Im Bereich des Coachings könnten solche Merkmale so aussehen:

  • Unrealistische Versprechungen: Ein Coaching-Programm, das in einer Woche einen kompletten Karrierewandel verspricht, sollte kritisch hinterfragt werden.

  • Hohe Vorauszahlungen: Wenn hohe Summen im Voraus verlangt werden, insbesondere ohne klare Leistungsbeschreibungen oder Erfolgsgarantien, sollte man vorsichtig sein.

  • Fehlende Transparenz: Ein seriöser Coach wird immer transparent über Inhalte, Methoden und Kosten sein. Bei verschleierten oder unklaren Angaben sollten Alarmglocken läuten.

  • Druckausübung: Ein klassisches Merkmal von Wucher ist der Druck auf den Kunden. Dies kann sich durch "Jetzt oder nie"-Angebote oder durch den Hinweis auf angeblich nur noch wenige freie Plätze äußern.

Erste Schritte bei Verdacht auf betrügerischen Vertrag

Sie haben sich voller Hoffnung und Vertrauen in ein Coaching-Programm eingeschrieben, welches Ihnen versprach, sowohl persönlich als auch beruflich Großes zu erreichen. Doch plötzlich kommen Ihnen Zweifel. 

Was, wenn dieser Vertrag nicht das hält, was er verspricht, wenn er sittenwidrig oder gar betrügerisch ist?

Ruhe bewahren: Nicht unter Druck setzen lassen

Wenn solche Zweifel aufkommen, mag der erste Impuls Panik, Enttäuschung oder Wut sein. 

Doch ich rate Ihnen: Bewahren Sie Ruhe. Emotionale, voreilige Entscheidungen könnten Ihre Position weiter schwächen. 

Es ist nicht selten, dass unseriöse Coaches versuchen, Klienten durch aggressive Methoden, Drohungen oder Mahnungen unter Druck zu setzen. Aber vergessen Sie nicht, dass Sie nicht alleine sind und dass Sie Rechte haben.

Unabhängige Beratung suchen: Warum ich für Sie da bin

Wenn der Verdacht aufkommt, dass Sie in einen sittenwidrigen Vertrag geraten sind, ist mein erster Rat

Suchen Sie professionelle Unterstützung. 

Als Anwalt mit Erfahrung in diesem Bereich kann ich Ihren Fall eingehend prüfen und Ihnen klare Handlungsempfehlungen geben.

Nach einer ersten Analyse des Vertrages werde ich feststellen, ob er tatsächlich sittenwidrig, wucherisch oder in anderer Form problematisch ist. Dabei werde ich Ihnen transparent darlegen, welche Optionen Ihnen zur Verfügung stehen und wie wir gemeinsam vorgehen können.

Ich biete Ihnen nicht nur rechtliche Unterstützung, sondern auch die notwendige objektive Perspektive. Wenn Sie mich beauftragen, sendet dies eine deutliche Botschaft an Ihren Vertragspartner: Sie nehmen Ihre Rechte ernst und sind bereit, diese durchzusetzen.

Sie sind in einer schwierigen Situation, das verstehe ich. Aber gemeinsam können wir diesen Fall angehen und für Ihre Rechte kämpfen. 

Mein Ziel ist es, Ihnen zu helfen, aus diesem Vertrag herauszukommen und, soweit möglich, Ihre Investitionen zurückzugewinnen. Sie können darauf vertrauen, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um Ihnen in dieser herausfordernden Zeit zur Seite zu stehen.

Ihr Recht auf Widerruf und Rückzahlung: Der Weg zurück zu Ihrem Geld

Das Streben nach persönlicher und beruflicher Weiterentwicklung ist lobenswert, und viele Menschen wenden sich an Coaches, um dieses Ziel zu erreichen. 

Doch was passiert, wenn sich der abgeschlossene Vertrag als weniger vorteilhaft oder gar als betrügerisch herausstellt? In diesen Fällen ist das Verständnis Ihres Rechts auf Widerruf und Rückzahlung entscheidend.

Gesetzliche Grundlagen des Widerrufsrechts

In Deutschland haben Verbraucher, insbesondere bei Fernabsatzverträgen (wie vielen Online-Coaching-Verträgen), das Recht, binnen einer festgelegten Frist ohne Angabe von Gründen vom Vertrag zurückzutreten. 

Dies ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) verankert und soll Verbraucher schützen, da sie das Produkt oder die Dienstleistung vor Abschluss des Vertrags nicht persönlich prüfen konnten.

Fristen und Voraussetzungen für eine erfolgreiche Rückzahlung

Die Standardwiderrufsfrist beträgt 14 Tage. Diese beginnt, sobald Sie ordnungsgemäß über Ihr Widerrufsrecht informiert wurden. Viele Anbieter, besonders die mit zweifelhafter Integrität, versäumen es oft, korrekt über dieses Recht zu informieren. Dies kann bedeuten, dass die Frist in solchen Fällen gar nicht erst beginnt.

Wenn Sie Ihr Widerrufsrecht rechtzeitig ausüben, muss der Anbieter alle geleisteten Zahlungen zurückerstatten. Dies umfasst sowohl die eigentlichen Kosten des Vertrags als auch eventuelle Versandkosten. Die Rückerstattung muss innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt Ihres Widerrufs erfolgen.

Gegen aggressive Coaches erfolgreich behaupten: Ihre Rechte und Strategien

Die Vorstellung, sich gegenüber jemandem zu behaupten, der versucht, Sie einzuschüchtern oder Ihnen Angst zu machen, kann entmutigend sein, besonders wenn Sie sich von einer Coaching-Erfahrung persönlichen und beruflichen Fortschritt erhofft haben. 

Dennoch ist es in solchen Situationen von entscheidender Bedeutung, fest im Sattel zu bleiben und die Kontrolle über die Situation wiederzugewinnen. Hier sind einige wichtige Überlegungen und Strategien, die Ihnen helfen können, sich gegen aggressive Coaches zu behaupten.

Der Umgang mit Drohungen und Druckversuchen

Zunächst ist es wichtig zu erkennen, dass aggressive Verhaltensweisen und Druckversuche oft ein Zeichen für die Schwäche und Verzweiflung des Coaches sind, nicht Ihre. 

Es sind manipulative Taktiken, die darauf abzielen, Sie in die Defensive zu drängen und Sie zu Aktionen zu bewegen, die nicht in Ihrem besten Interesse sind.

  1. Dokumentieren Sie alles: Jede Kommunikation, die Sie mit dem Coach haben, sollte festgehalten werden. Das kann bei rechtlichen Schritten von unschätzbarem Wert sein.
  2. Suchen Sie Unterstützung: Sprechen Sie mit Freunden, Familie oder Kollegen über die Situation. Oft kann eine externe Perspektive helfen, die Dinge klarer zu sehen und Ihnen den Mut geben, sich zu behaupten.

Strategien zur Kommunikation mit dem Anbieter

  1. Bleiben Sie ruhig und professionell: Lassen Sie sich nicht auf ein emotionales Niveau herunterziehen. Antworten Sie auf Drohungen oder aggressive Kommunikation ruhig und sachlich.
  2. Setzen Sie Grenzen: Machen Sie deutlich, was Sie als akzeptables Verhalten betrachten und was nicht. Dies kann beinhalten, dem Coach mitzuteilen, dass Sie nur schriftlich kommunizieren möchten oder dass Sie nicht außerhalb bestimmter Zeiten kontaktiert werden möchten.
  3. Holen Sie sich rechtlichen Beistand: Ich bin hier, um Ihnen zu helfen. Bei Anzeichen von Drohungen, sittenwidrigen Vertragsbedingungen oder anderen rechtlichen Problemen werde ich Ihre Interessen vertreten und sicherstellen, dass Ihre Rechte gewahrt bleiben.

Es ist natürlich zu hoffen, dass jeder, der sich für ein Coaching entscheidet, eine positive und bereichernde Erfahrung macht. 

Aber wenn Sie sich in einer schwierigen oder bedrohlichen Situation wiederfinden, denken Sie daran, dass Sie nicht alleine sind und dass es Ressourcen und Unterstützung gibt, um Ihnen zu helfen, sich zu behaupten und Ihre Rechte durchzusetzen.

Durchsetzung Ihrer Rechte: Außergerichtliche Wege und das letzte Mittel – Der Gerichtssaal

Manchmal kann ein Coaching-Verhältnis, das mit großen Hoffnungen begann, zu einem Punkt gelangen, an dem Sie das Gefühl haben, Ihre Rechte seien verletzt worden. 

Dies kann durch sittenwidrige Vertragsbedingungen, nicht erbrachte Leistungen oder andere unethische Praktiken des Coaches geschehen. Wenn Sie sich in einer solchen Situation befinden, ist es wichtig zu wissen, welche Schritte Sie unternehmen können, um Ihre Rechte durchzusetzen.

Möglichkeiten der außergerichtlichen Einigung

Bevor man den formellen und oft kostspieligen Weg eines Gerichtsverfahrens einschlägt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine außergerichtliche Einigung zu erzielen:

  1. Mediation: Hierbei handelt es sich um eine strukturierte, interaktive Methode, bei der ein neutraler Dritter, der Mediator, die Parteien bei der Lösung ihres Konflikts unterstützt. Eine Mediation kann dazu führen, dass beide Parteien eine für sie zufriedenstellende Lösung finden, ohne den Fall vor Gericht bringen zu müssen.
  2. Schlichtung: Im Gegensatz zur Mediation trifft der Schlichter eine Entscheidung für die Parteien nach Anhörung beider Seiten. Die Entscheidung des Schlichters ist in der Regel bindend.
  3. Direkte Kommunikation: Ich kann in Ihrem Namen mit dem Coach kommunizieren, um zu versuchen, eine Lösung zu finden, die sowohl Ihre Rechte wahrt als auch eine für beide Parteien annehmbare Lösung darstellt. Dabei werde ich stets Ihre Interessen und Wünsche berücksichtigen.

Wenn alles andere fehlschlägt: Der Gang vor Gericht

Manchmal, trotz aller Bemühungen, ist es nicht möglich, eine außergerichtliche Einigung zu erzielen. In solchen Fällen kann es notwendig werden, vor Gericht zu gehen.

  1. Klage einreichen: Dies ist der erste formelle Schritt im Gerichtsverfahren. Dabei werden die Details Ihres Falles dargelegt und die Gründe, warum Sie glauben, dass Ihre Rechte verletzt wurden.
  2. Beweisaufnahme: In dieser Phase werden Beweise gesammelt, Zeugen befragt und Experten konsultiert, um Ihren Fall zu stärken.
  3. Gerichtsverhandlung: Hier wird Ihr Fall vor einem Richter (und möglicherweise einer Jury) präsentiert. Ich werde in dieser Phase Ihre Interessen vertreten und alles tun, um sicherzustellen, dass Ihre Rechte gewahrt werden.

Coaching Vertrag Betrug betrifft immer mehr Menschen. Lassen Sie mich Ihren Einzelfall prüfen.

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Foto(s): https://kanzlei-herfurtner.de/


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