Coronavirus – gestrandet im Urlaub?

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Die immer stärkere Ausbreitung des Coronavirus weltweit stellt viele Reisende, die derzeit im Ausland sind, vor erhebliche Probleme. Es wird geschätzt, dass allein ca. 100.000 Deutsche weltweit im Urlaub sind. Für die Reisenden selbst, aber auch für die daheimgebliebenen Angehörigen stellen sich zahlreiche Fragen.

Unter normalen Umständen gilt generell, dass sich Reisende bei Pauschalreisen an ihren Reiseveranstalter wenden sollen. Individuell Reisende wenden sich an die Fluggesellschaften oder Bahnunternehmen. In Notfällen stehen auch die Deutschen Konsulate in den jeweiligen Ländern als Ansprechpartner zur Verfügung.

In der derzeitigen Ausnahmesituation sind Reiseveranstalter aber auch Flugunternehmen nur sehr schlecht und zum Teil gar nicht mehr zu erreichen. Dass große Unternehmen wie die Lufthansa oder TUI darauf hinweisen, dass es zum Teil zu extremen Wartezeiten kommen kann, hilft Reisenden auch nicht weiter.

Zu diesen Hindernissen kommen weitreichende Reise- und Bewegungseinschränkungen sowie Quarantänemaßnahmen der einzelnen Länder. Diese werden mitunter ohne jede Vorankündigung und mit sofortiger Wirkung eingerichtet. Dies stellt Reisende aber auch Veranstalter vor weitere erhebliche Schwierigkeiten.

All das führt vielfach dazu, dass viele Reisende an den Flughäfen dieser Welt stranden. Die Fluggesellschaften haben jedoch ihren Betrieb weltweit erheblich reduziert oder gar komplett eingestellt. Nur noch wenige Strecken werden betrieben und eine Rückreise nach Deutschland ist somit nicht oder nur unter sehr großen Anstrengungen möglich.

Da die Bundesregierung eine umfassende Rückholaktion aller Urlauber geplant und bereits gestartet hat, ist in diesen Zeiten das Auswärtige Amt der erste Ansprechpartner. Zu beachten ist jedoch, dass es nicht empfehlenswert ist, sich behördlichen Quarantäneanordnungen zu widersetzen. In einem solchen Fall drohen z. T. erhebliche Strafen.

Neben der Bundesregierung organisieren große Reiseunternehmen wie TUI eigene Rückholaktionen. Dies betrifft auch Kreuzfahrtreisende. Mehrere Kreuzfahrtunternehmen haben ihren Kreuzfahrtbetrieb komplett eingestellt. Die Reisenden werden über Rückholmaßnahmen zurückgeholt. Da nicht alle Reisenden weltweit auf einen Schlag zurückgeholt werden können, empfiehlt es sich, nicht unüberlegt aus dem Hotel abzureisen. Hier ist die Gefahr sehr groß, an Bahnhöfen, Flughäfen etc. festzustecken. Eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit dem Reiseveranstalter, der Fluggesellschaft, der Bahn – sofern dies noch möglich ist – oder aber mit dem Auswärtigen Amt empfiehlt sich daher dringend.

Ebenfalls wichtig: Für die derzeitige Rückholaktion der Bundesregierung müssen keine Kosten vorgestreckt werden. Sofern sich daher „Helfer“ anbieten, die von den Reisenden Vorausleistungen verlangen, ist hier Vorsicht geboten.


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