Geldwäschegesetz 2023: Risiko- und Gefährdungsanalyse nach dem GwG

  • 12 Minuten Lesezeit

Das Geldwäschegesetz (GwG), auch als "Gesetz über das Aufspüren von Gewinnen aus schweren Straftaten" bekannt, wurde ursprünglich 2017 eingeführt und auf Grundlage der EU-Geldwäscherichtlinie von 2015 gestaltet. 

Die neueste Überarbeitung trat am 02.07.2023 in Kraft.

Sein Hauptziel? 

Die rechtliche Verfolgung von Beteiligten an Geldwäscheaktivitäten. Dabei müssen Unternehmen und bestimmte Einzelpersonen strengen Melde- und Dokumentationspflichten nachkommen.

Wenn Sie Fragen haben oder professionelle Beratung suchen, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren.

Geldwäschegesetz 2023 – grundsätzliche Einblicke

Geldwäsche bezeichnet den Vorgang, bei dem illegal erlangte Gelder oder Vermögenswerte so behandelt werden, dass ihre unrechtmäßige Herkunft verborgen bleibt. Gemäß § 261 des Strafgesetzbuches wird jeder, der solche Vermögenswerte verbirgt, nutzt oder verschleiert, rechtlich belangt.

Die jüngsten Änderungen im Geldwäschegesetz haben besonders für Einzelpersonen und Finanzinstitute bedeutende Folgen. Finanzinstitute sind nun stärker in der Pflicht, potenziell auffällige Transaktionen intensiver zu prüfen. 

Darüber hinaus besitzen sie das erweiterte Recht, bei Verdacht auf Geldwäscheaktivitäten die Konten ihrer Kunden temporär zu blockieren. 

Im Folgenden wird ein Überblick über die markantesten Änderungen gegeben und aufgezeigt, welche Aspekte für Einzelpersonen von besonderer Bedeutung sind:

  • Meldepflicht bei Verdacht: Finanzinstitute, insbesondere Banken, müssen nun verstärkt auf mögliche Anzeichen von Geldwäsche achten und diese unverzüglich melden.

  • Temporäre Kontosperrung: Bei konkreten Anzeichen von Geldwäscheaktivitäten haben Banken nun die Befugnis, die betroffenen Konten vorübergehend zu sperren, um weitere verdächtige Handlungen zu unterbinden.

Dienstleistungen unserer Kanzlei im Bereich Geldwäschegesetz (GwG)

  1. Risikoanalyse nach dem Geldwäschegesetz (GwG)

    Unsere Experten führen eine gründliche Untersuchung durch, um potenzielle Risiken im Zusammenhang mit Geldwäscheaktivitäten zu identifizieren, die Ihr Unternehmen betreffen könnten. Wir orientieren uns dabei stets an den aktuellsten Bestimmungen und Richtlinien des GwG.
  2. Gefährdungsanalyse

    Diese Dienstleistung konzentriert sich auf die Erkennung und Bewertung von Bedrohungen, die Ihre Finanztransaktionen oder Geschäftsprozesse beeinträchtigen könnten. Es geht darum, sowohl offensichtliche als auch verdeckte Gefährdungen rechtzeitig zu identifizieren.
  3. Angemessene interne Sicherungsmaßnahmen

    Basierend auf den Ergebnissen der Risiko- und Gefährdungsanalyse entwickeln wir maßgeschneiderte interne Sicherheitsprotokolle und -verfahren. Diese sollen sicherstellen, dass Ihr Unternehmen bestmöglich gegen Geldwäscheaktivitäten geschützt ist und gleichzeitig den gesetzlichen Vorgaben entspricht.
  4. Bestandsaufnahme

    Wir überprüfen und dokumentieren den aktuellen Stand Ihrer internen Prozesse, Richtlinien und Maßnahmen im Hinblick auf das GwG. Dies stellt sicher, dass Sie immer einen klaren Überblick über Ihre Compliance-Position haben und wo gegebenenfalls Anpassungen erforderlich sind.
  5. Risiken bestimmen

    Unsere Experten analysieren systematisch alle Geschäftsprozesse, um potenzielle Schwachstellen und Risiken zu identifizieren. Wir priorisieren diese Risiken basierend auf ihrer Wahrscheinlichkeit und den potenziellen Auswirkungen.
  6. Maßnahmen treffen

    Nach der Identifizierung und Priorisierung von Risiken entwickeln wir strategische Handlungspläne. Diese beinhalten konkrete Schritte und Maßnahmen, um die identifizierten Risiken zu minimieren oder zu beseitigen. Dabei achten wir stets darauf, dass die Maßnahmen praxisnah und für Ihr Unternehmen umsetzbar sind.

Wer unterliegt den Regelungen des Geldwäschegesetzes?

Das Geldwäschegesetz legt klar fest, welche Branchen und Unternehmungen spezifische Pflichten zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung tragen. 

Unter diesen besonders beachteten Branchen und Berufsgruppen sind:

  • Finanzinstitute und Dienstleister im Finanzbereich
  • Versicherungsunternehmen und ihre Vermittler
  • Anwälte, Notare sowie Steuerberater
  • Auditoren und Wirtschaftsprüfer
  • Immobilienvermittler und Bauträger
  • Unternehmen im Edelmetall- und Edelsteinsektor
  • Leasinggesellschaften und Factoringunternehmen
  • Anbieter und Vermittler von Glücksspielen
  • Verantwortliche für Fusionen, Teilungen und Insolvenzverfahren
  • Kunstverkäufer, Auktionshäuser und Galeriebesitzer

Falls Sie in einem dieser Sektoren tätig sind, müssen Sie die Anforderungen und Sorgfaltspflichten des Geldwäschegesetzes beachten.

Kernpflichten gemäß Geldwäschegesetz

Unternehmen, die dem Geldwäschegesetz unterliegen, müssen sich an bestimmte Vorschriften und Pflichten halten. 

Diese lassen sich in mehrere Kategorien einteilen:

  1. Identifizierung und Überprüfung von Geschäftspartnern: Hierbei geht es nicht nur um Kunden, sondern auch um Lieferanten und andere Geschäftsbeziehungen. Ziel ist es, sicherzustellen, dass es keine Verbindungen zu Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung gibt. Dies erfolgt durch den Abgleich von Identitätsdokumenten und, falls notwendig, durch Handelsregisterauszüge und andere relevante Dokumente.
  2. Risikobewertung von Geschäftsvorgängen: Jede Geschäftsbeziehung sollte auf ihr Potenzial für Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung hin überprüft werden. Dabei spielen verschiedene Aspekte eine Rolle, z.B. die Art der Geschäftsbeziehung, Herkunft des Geschäftspartners und Transparenz der Geschäftsprozesse.
  3. Einhaltung der Sorgfaltspflicht: Die Sorgfaltspflicht gilt insbesondere, wenn Transaktionen einen Betrag von 15.000 € überschreiten oder bei Barzahlungen bereits ab 10.000 €. Bei der Identifizierung juristischer Entitäten sind Informationen über Sitz, Rechtsform, gesetzliche Vertreter und Registriernummer erforderlich. Bei natürlichen Personen sind es Details wie Adresse, vollständiger Name, Geburtsdatum, -ort und Nationalität. Sämtliche Daten und Dokumente müssen für einen Zeitraum von fünf Jahren aufbewahrt werden.

Durch die strikte Einhaltung dieser Pflichten können Unternehmen sicherstellen, dass sie nicht nur gesetzeskonform handeln, sondern auch einen aktiven Beitrag zur Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung leisten.

Hauptaufgaben nach dem Geldwäschegesetz

Wenn Sie gemäß dem Geldwäschegesetz verpflichtet sind, müssen Sie verschiedene Präventionsmaßnahmen gegen Geldwäsche ergreifen. Die wesentlichen Aufgaben sind:

  • Überprüfung und Bestätigung der Identität von Geschäftspartnern
  • Einschätzung des Risikos von Geschäftsverbindungen
  • Dokumentieren und Aufbewahren relevanter Unterlagen
  • Einrichtung interner Sicherheitsmaßnahmen und Schulung der Mitarbeiter
  • Durchführung von Kontrollen und Melden bei Verdacht

Risikoorientiertes Handeln im Geldwäschegesetz

Das Geldwäschegesetz (GwG) verlangt von den betroffenen Unternehmen ein "risikoorientiertes" und "angemessenes" Vorgehen. 

Das bedeutet, den Unternehmen wird in bestimmten Situationen ein Ermessensspielraum gegeben, um selbst zu entscheiden, welche Maßnahmen für ihre individuelle Lage am besten geeignet sind, um Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung vorzubeugen. 

Zum Beispiel können die Maßnahmen zu den allgemeinen Sorgfaltspflichten gemäß § 3 GwG "risikoorientiert" festgelegt werden, während die internen Sicherungsmaßnahmen nach § 9 GwG "angemessen" sein sollten. 

Dies könnte auch die Schulung der Mitarbeiter und die Überprüfung ihrer Zuverlässigkeit beinhalten. Die Erleichterungen nach § 5 GwG sind nur unter Vorbehalt einer Risikobewertung anwendbar.

Das Hauptziel dieser Regelungen ist es, einen effektiven Schutz vor Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu gewährleisten. 

Daher ist es für Unternehmen wichtig, eine klare Vorstellung von ihren individuellen Risiken zu haben und daher eine umfassende "Gefährdungs-" oder "Risikoanalyse" durchzuführen. 

Obwohl das GwG dies nicht ausdrücklich vorschreibt und keine spezifischen Anforderungen bezüglich Umfang oder Inhalt der Analyse enthält, ist sie dennoch für alle vom GwG betroffenen Unternehmen gemäß § 9 Abs. 1 Satz 1 GwG erforderlich.

Gemäß § 2 Abs. 1 GwG müssen betroffene Unternehmen angemessene interne Schutzmaßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass sie für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung ausgenutzt werden.

Risiken und Aktivitäten im Bereich Geldwäsche: Mehr als nur Bargeld

Im komplexen Wirtschaftsgeflecht unserer Zeit können Geldwäscherisiken subtil und schwer zu erkennen sein. 

Es ist jedoch essenziell, über den Tellerrand hinauszuschauen und die verschiedenen Formen der Geldwäsche zu erkennen, die über das offensichtliche Hantieren mit großen Mengen Bargeld hinausgehen.

  • Beispielsweise können Geschäftsbeziehungen mit Offshore-Unternehmen oder Unternehmen aus Ländern mit hohen Risiken einem Unternehmen ein erhöhtes Geldwäscherisiko aussetzen.

  • Undurchsichtige Unternehmensstrukturen, die den wahren Eigentümer oder den Zweck einer Transaktion verschleiern, können ebenfalls Alarmglocken läuten lassen.

  • Anonyme Geschäftsbeziehungen oder Überweisungen ohne klaren Zweck oder scheinbar zufällige, unzusammenhängende Transaktionsmuster können ebenfalls Anlass zur Sorge geben.

  • Hohe Vermögenswerte oder Transaktionsvolumen, die nicht mit dem Geschäftsprofil oder den historischen Aktivitäten eines Kontos übereinstimmen, sind ebenfalls potenzielle rote Flaggen.

Das Fundament eines effektiven Risikomanagements

Ein proaktives und durchdachtes Risikomanagement ist der Schlüssel, um den vielfältigen Herausforderungen der Geldwäsche zu begegnen. 

Das Geldwäschegesetz (GwG) verlangt, dass Unternehmen in bestimmten Sektoren ein solches System einrichten. 

Zwei zentrale Elemente dieses Prozesses sind:

  1. Die Durchführung einer Risikoanalyse: Hierbei geht es darum, die spezifischen Risiken des Unternehmens im Zusammenhang mit Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu identifizieren und zu bewerten. Unternehmen sollten hierbei die Anlagen 1 und 2 des Geldwäschegesetzes konsultieren, die hilfreiche Faktoren zur Bestimmung von Risikostufen bieten. Es ist wichtig, diese Analyse aktuell zu halten, sie regelmäßig zu überarbeiten und sicherzustellen, dass sie stets den Anforderungen der Aufsichtsbehörden entspricht.
  2. Initiierung entsprechender Maßnahmen: Auf Grundlage der Risikoanalyse sollten Unternehmen interne Sicherungsmaßnahmen implementieren. Dazu gehört das Identifizieren von Geschäftspartnern, die Bestellung eines Geldwäschebeauftragten, die adäquate Aufbereitung von Daten für Behörden und die Schulung von Mitarbeitern über aktuelle Geldwäschetechniken und -taktiken.

Für Unternehmen, die Unterstützung bei der Durchführung ihrer Risikoanalyse oder anderen Aspekten des Geldwäscherisikomanagements benötigen, steht die Kanzlei Herfurtner bereit. 

Mit einem tiefen Verständnis der Feinheiten des Geldwäschegesetzes und einer proaktiven Herangehensweise bieten unsere Anwälte eine fachkundige Beratung, um Geschädigte vor den potenziellen Fallstricken und Risiken der Geldwäsche zu schützen. 

Unsere Experten behandeln jedes Anliegen mit Diskretion und Professionalität.

Gründe für die Sperrung von Konten bei Geldwäscheverdacht

Es gibt Fälle, in denen ein Konto vorübergehend ausgesetzt wird, insbesondere wenn eine Bank Geldwäscheaktivitäten vermutet. In solchen Situationen bleibt das Konto unzugänglich, bis die nötigen Überprüfungen durchgeführt sind. 

Meistens informiert die Bank den Kontoinhaber über die Sperrung und fordert zusätzliche Dokumente oder Erklärungen an, um die Überprüfung abzuschließen.

Wenn nach der Untersuchung festgestellt wird, dass keine geldwäscherelevanten Handlungen vorliegen, wird der Zugriff auf das Konto wiederhergestellt. Andererseits könnten rechtliche Maßnahmen ergriffen werden, falls sich Geldwäschebestrebungen bestätigen.

Geldwäsche ist ein ernsthaftes Delikt. Banken und Finanzinstitute sind gesetzlich verpflichtet, jegliche Anzeichen von Geldwäsche ernst zu nehmen und dementsprechend zu handeln. Das bedeutet, dass sie bei Verdachtsmomenten Konten sperren können.

Für Kontoinhaber ist es entscheidend zu verstehen, warum solche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Wenn es Anzeichen dafür gibt, dass ein Konto für rechtswidrige Aktivitäten, wie etwa Geldwäsche, genutzt wird, dann erfolgt eine Sperrung. Gesetze gegen Geldwäsche zielen darauf ab, Straftäter davon abzuhalten, unrechtmäßig erworbene Gelder in Banken zu bewegen oder zu lagern.

In der Tat schreiben gesetzliche Bestimmungen vor, dass Finanzinstitutionen Kontobewegungen überwachen und alle verdächtigen Aktivitäten melden müssen. Daher werden Konten, bei denen der Verdacht auf Geldwäsche besteht, umgehend blockiert.

Kontosperrungen bei Verdacht auf Geldwäsche – Was genau bedeutet eine nicht gerechtfertigte Kontosperrung?

Wenn ein Finanzinstitut ein Konto blockiert, ohne tragfähige Gründe oder klare Informationen bereitzustellen, spricht man von einer nicht gerechtfertigten Kontosperrung. 

Verschiedene Ursachen, wie etwa ein vermuteter Betrug, technische Fehler oder interne Schwierigkeiten, können zu einer solchen Maßnahme führen.

Es gibt Situationen, in denen Banken ein Konto ohne konkreten Anlass oder ohne den Kunden im Vorfeld zu informieren, blockieren. Befindet sich ein Konto im gesperrten Zustand, steht der Kunde vor dem Problem, essenzielle Überweisungen oder Transaktionen nicht tätigen zu können. Das Aufheben dieser Blockade kann sich als herausfordernd erweisen.

Bei Kontoblockaden aufgrund von Geldwäscheverdacht sollten Betroffene sich unverzüglich an ihr Bankinstitut wenden, um Aufklärung über die Gründe der Sperrung zu erhalten und die notwendigen Schritte zur Aufhebung der Sperre zu besprechen.

Wie wird die Gesetzmäßigkeit bei Kontosperrungen sichergestellt?

Um sicherzustellen, dass Kontosperrungen im Einklang mit dem Recht stehen, ist es essenziell, einen gut definierten gesetzlichen Rahmen zu haben. In diesem Rahmen müssen die Ursachen, Prozesse und die Rechte des Kontoinhabers im Kontext einer Sperrung präzisiert sein.

Bei Verdacht auf Geldwäsche muss klar sein, dass Kontosperrungen nur unter berechtigten Umständen vorgenommen werden dürfen. Zum Beispiel könnte ein Verstoß gegen die Kontonutzungsrichtlinien eine Sperrung rechtfertigen. Dabei ist die Befolgung dieser rechtlichen Standards unerlässlich.

Das Vorgehen bei einer Kontosperrung sollte transparent und nachvollziehbar sein. So muss der Kontoinhaber über die Beweggründe einer beabsichtigten Sperrung im Vorfeld informiert werden. Zudem sollte ihm eine Gelegenheit gegeben werden, gegen die Sperrung vorzugehen und seine Position zu verteidigen.

Darüber hinaus ist es von großer Bedeutung, die Rechte des Kontoinhabers im Falle einer Sperrung zu spezifizieren. Hierzu zählen das Recht auf detaillierte Aufklärung über die zugrundeliegenden Gründe, das Recht, gegen die Sperrung vorzugehen, sowie das Recht auf Wiederaufnahme des Kontozugangs nach einer erfolgreichen Anfechtung der Sperrung.

Kontosperrungen aufgrund von Geldwäscheverdacht: Wie beeinflusst das den Bankkunden? 

Eine Kontosperrung kann für den Kunden erhebliche Unannehmlichkeiten mit sich bringen, die über bloße Hindernisse hinausgehen. Vor allem verhindert die Sperre, dass der Kunde Zugriff auf sein Geld hat und Transaktionen wie Ein- oder Auszahlungen tätigt.

Dies kann wiederum regelmäßige Finanzaktivitäten beeinträchtigen, darunter Kreditkartentransaktionen, geplante Überweisungen oder sonstige Einkäufe. Zudem könnten durch die Sperrung auch andere, mit dem Konto verbundene Dienste eingeschränkt werden.

Da eine Sperrung als Risikoanzeiger wahrgenommen werden kann, könnte sie ebenfalls negative Auswirkungen auf die Bonität des Kunden haben. Es ist daher essenziell, dass betroffene Kunden umgehend ihre Bank kontaktieren, um Klarheit über die Situation zu erhalten und notwendige Schritte zur Aufhebung der Sperrung einzuleiten.

Was löst den Geldwäsche-Verdacht aus?

Verschiedene Faktoren können einen Geldwäsche-Verdacht auslösen. Zu diesen Anzeichen zählen auffällige Transaktionsverläufe, ungewöhnlich hohe Geldbeträge, nicht nachvollziehbare Überweisungen oder andere ungewöhnliche Bankbewegungen.

Internationale Finanzbewegungen, die nicht den typischen Mustern legitimer Geschäftstätigkeiten folgen, können ebenfalls Misstrauen erwecken.

Eine Person könnte potenzielle Geldwäsche auch durch bestimmte Verhaltensweisen feststellen, wie etwa das Abheben großer Summen in bar, der Gebrauch zahlreicher Bankkonten oder der Einsatz verschiedener Kreditkarten.

Im Anschluss geben wir Ihnen einen Überblick über zwei gängige Betrugsstrategien, bei denen Betrüger verschiedene Täuschungshandlungen miteinander kombinieren und den Geschädigten unbemerkt in eine Mittäterrolle drängen.

Online Trading, Betrugsmethoden und Geldwäsche

Zwischen Geldwäsche und Online-Trading-Betrug besteht eine enge Beziehung, da Betrüger oft den Handel mit Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten nutzen, um unrechtmäßig erlangte Gelder "reinzuwaschen" und so deren Ursprung zu verbergen.

Ein solches Vorgehen fällt in den Bereich der Geldwäsche. Zum Beispiel können Ponzi-Systeme oder andere irreführende Investitionsangebote als Mechanismen für den Online-Handelsbetrug dienen, wobei Anlegergelder zur Finanzierung dieser Täuschungen eingesetzt werden.

Um sich vor solchen Betrugsversuchen und Geldwäsche zu schützen, ist es ratsam, informiert und vorsichtig zu sein, wenn man sich für Online-Investitionen entscheidet.

Love Scam und Geldwäsche

Liebesbetrug, auch Romance Scam genannt, und Geldwäsche sind oft miteinander verflochten. Betrüger, die ihre Opfer durch Liebesbetrug finanziell schädigen, investieren das erbeutete Geld oft in legitime Geschäfte, um seine wahre Herkunft zu verdecken. Diese Gelder könnten für den Kauf von Immobilien, Fahrzeugen oder sogar zur Gründung von Firmen verwendet werden.

Um die Herkunft des Geldes weiter zu verbergen, kann es ins Ausland transferiert und dort eingesetzt werden.

Für tiefergehende Informationen zu diesem Thema empfehlen wir unseren Blogartikel "Romance Scam: Geldwäsche, gestohlene Kryptos und Geld zurück Strategien."

FAQs: Geldwäschegesetz 2023

Das Geldwäschegesetz 2023 bringt wichtige Änderungen und Richtlinien mit sich. Nachfolgend finden Sie häufig gestellte Fragen und Antworten zu diesem Thema.

Was ist das Hauptziel des Geldwäschegesetzes 2023?

  • Das Geldwäschegesetz 2023 zielt darauf ab, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu verhindern und dadurch das Finanzsystem sowie die Wirtschaft zu schützen.

Wer muss das Geldwäschegesetz beachten?

  • Das Gesetz betrifft eine Vielzahl von Unternehmen und Berufen, insbesondere Banken, Finanzdienstleister, Immobilienmakler, Notare, Steuerberater und viele andere, die in der Lage sind, Geldwäsche zu erleichtern.

Wie können Unternehmen sich vor Geldwäscherisiken schützen?

  • Unternehmen sollten eine gründliche Risikoanalyse durchführen und interne Sicherungsmaßnahmen implementieren, um potenzielle Risiken der Geldwäsche zu minimieren.

Was sind potenzielle Geldwäscherisiken?

  • Dazu gehören unter anderem große Mengen von Bargeldtransaktionen, Geschäftsbeziehungen mit Hochrisikoländern und intransparente Unternehmensstrukturen.

Was versteht man unter internem Risikomanagement im Kontext des Geldwäschegesetzes?

  • Internes Risikomanagement beinhaltet Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreift, um Geldwäscherisiken zu identifizieren, zu bewerten und zu minimieren. Dazu gehört auch die regelmäßige Aktualisierung und Überprüfung der Risikoanalyse.

Warum ist die Risikoanalyse so wichtig?

  • Eine Risikoanalyse hilft Unternehmen zu identifizieren, in welchem Ausmaß sie von Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung betroffen sein könnten und welche Maßnahmen erforderlich sind, um diese Risiken zu minimieren.

Was passiert, wenn ein Unternehmen gegen das Geldwäschegesetz verstößt?

  • Verstöße gegen das Geldwäschegesetz können zu schweren Strafen, Geldbußen und Reputationsverlusten führen.

Was ist eine ungerechtfertigte Kontosperrung im Zusammenhang mit Geldwäsche?

  • Eine ungerechtfertigte Kontosperrung tritt auf, wenn ein Konto ohne ausreichende Begründung oder Beweise für einen Geldwäscheverdacht gesperrt wird.

Wie oft sollte ein Unternehmen seine Risikoanalyse aktualisieren?

  • Es wird empfohlen, die Risikoanalyse regelmäßig zu überprüfen und zu aktualisieren, insbesondere wenn sich relevante interne oder externe Faktoren ändern.

Wo können Betroffene oder Unternehmen Hilfe suchen, wenn sie Fragen zum Geldwäschegesetz haben?

  • Sie sollten sich an spezialisierte Anwälte oder Beratungsfirmen wenden, die Erfahrung im Bereich Geldwäschegesetzgebung haben.

Kontaktieren Sie meine Kanzlei, wenn Sie eine Rechtsberatung zum Thema Geldwäschegesetz 2023 wünschen.

Mein Team aus Anwälten und ich sind in ganz Deutschland und im deutschsprachigen Ausland für Sie da.

Foto(s): https://kanzlei-herfurtner.de/


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