Insolvenzen in Deutschland im Jahr 2023 massiv angestiegen! Pressemitteilung des Verbandes Creditreform vom 4.12.2023:

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Hohe Kostenbelastungen und die Rezession haben das Insolvenzgeschehen in Deutschland befeuert.

Im Jahr 2023 stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen deutlich um 23,5 % auf 18.100 Fälle. Im Jahr 2022 waren es nur 14.660 Fälle.

Immer mehr Firmen brechen unter den Dauerbelastungen der hohen Energiepreise und der Zinswende zusammen. Nach Einschätzung der Creditreform Wirtschaftsforschung wird die Zahl der Unternehmensinsolvenzen auch in den kommenden Monaten deutlich ansteigen.

Das Insolvenzgeschehen wird aktuell von der Rechtsform der GmbH getrieben. Der Anteil der GmbH am gesamten Insolvenzgeschehen stieg gegenüber dem Vorjahr von 39,0 auf 42,4 %. Dabei stiegen die Insolvenzzahlen im verarbeitenden  Gewerbe am stärksten an, nämlich plus 30,2 %, dicht gefolgt vom Handel mit plus 26,0.

Bei den Verbrauchern setzte sich der noch im Vorjahr deutlich rückläufige Trend (minus 16,5 %) nicht fort. Deren Anzahl blieb in dem Jahr 2022 mit 65.930 Fällen etwa unverändert mit 66.200 Fällen im Jahr 2023.

Ein Blick in die Zukunft lässt bei schwachen Konjukturaussichten und weltweiten Risiken steigende Zahlen erwarten, zumal  sich die Überschuldungssituation vieler Menschen verschlechtert hat.

Insgesamt wurden im Jahr 2023 in Deutschland 109.200 Insolvenzverfahren gezählt. Das ist ein Anstieg um 3,8 % gegenüber dem Vorjahr mit 105.180.

Die Creditreform untersuchte im Rahmen einer Insolvenzstudie die wirtschftliche Situation im Baugewerbe gesondert. Demnach deuten auch Zahlen aus Creditreform Datenbanken auf eine heraufziehende Krise im Bausektor hin. Aus Sicht von Kreditgebern und Lieferanten war bereits in den letzten Monaten eine Verschlechterung der Zahlungsmoral im Baugewerbe zu beobachten. Die Rechnungen wurden zunehmend häufiger mit Verzug bezahlt.

Allerdings beklagen auch die Bauunternehmen selbst eine Verschlechterung des Zahlungsverhaltens ihrer Kunden. Die Forderungsausfälle haben spürbar zugenommen.

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Foto(s): Stefan Wolfgang Schuppa


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