MPU: Medizinisch Psychologische Untersuchung

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Die MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung), im Volksmund gerne als Idiotentest bezeichnet, wird angeordnet, wenn die Fahreignung des Betroffenen infrage gestellt wird. Es gibt ganz unterschiedliche Gründe für die Entscheidung, wobei Alkohol im Straßenverkehr nach wie vor die Hauptursache ist. Daneben können auch Drogenkonsum, zu viele Punkte in der Verkehrssünderkartei oder andere begangene Straftaten können ausschlaggebend sein. 

Von der Bezeichnung als Idiotentest sollten sich Betroffene nicht irritieren lassen. Die MPU ist kein Verfahren, das für „Idioten“ entwickelt wurde. Um es deutlich zu sagen, setzt die Medizinisch Psychologische Untersuchung knallharte Aufarbeitung in tatsächlicher, psychologischer, medizinischer und rechtlicher Hinsicht voraus.

Idealerweise hat der Beschuldigte bereits zu Beginn des Verfahrens anwaltliche Hilfe in Anspruch genommen. Unerheblich ist, welcher Verstoß ihm letztlich zur Last gelegt wird. Der Rechtsanwalt für Strafrecht und Verkehrsrecht hat eine umfassende Sicht auf das Verfahren. Der (drohende) Verlust der Fahrerlaubnis ist eine sehr ernste Angelegenheit, die häufig weitreichende Konsequenzen hat. Das gesamte Berufs- und Privatleben kann durch die Folgen durcheinander gewürfelt werden. Daher ist jede Chance zu nutzen und jeder weitere Fehler unbedingt zu vermeiden.

Der versierte Strafverteidiger und Verkehrsrechtler wird, sofern er rechtzeitig vor Abschluss des Verfahrens beauftragt wird, zunächst Akteneinsicht nehmen. Ohne Akteneinsicht ist ein Verfahren aus rechtlicher Sicht nicht zu bearbeiten, und eine einzelfallbezogene Verteidigungsstrategie nicht zu entwickeln. 

Ob beispielsweise nach einer Trunkenheitsfahrt die zugrundeliegende BAK im Verhältnis zum Trinkende fehlerhaft berechnet worden ist, lässt sich ohne Einblick in die Ermittlungen nicht feststellen. Inwiefern bei relativer Fahruntüchtigkeit (0,3 bis 1,1 Promille) tatsächlich Ausfallerscheinungen festgestellt worden sind, sollte ebenfalls exemplarisch nicht ungeprüft hingenommen werden. 

Entscheidend ist daher immer der konkrete Einzelfall. Bei einer Internetrecherche kann der Betroffene möglicherweise einzelne wertvolle Hinweise ausfindig machen. Sie kann jedoch auch trügerisch sein, weil Informationen auf das eigene Schicksal übertragen werden, die eigentlich gar nicht zusammenpassen. Zudem werden leider noch immer einige Unwahrheiten verbreitet, sodass die Angst vor der „Hürde MPU“ zunimmt. Manchmal führt die Anspannung dazu, dass bereits im Ermittlungsverfahren einige Fehler begangen werden, die sich nachteilig auf den gesamten weiteren Ablauf auswirken können. 

Der Anwalt begleitet seinen Mandanten durch das gesamte Verfahren, gibt ihm wertvolle Tipps und zeigt ihm Chancen auf, um im Fall der Fälle wenigstens eine Sperrzeitverkürzung zu erreichen.

Bereits aus verteidigungstaktischen Gründen ist die Verteidigung durch einen Rechtsanwalt immer anzuraten! 

Rechtsanwalt und Strafverteidiger Christian Kohlhaas


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