Oje, mein Konkurrent nutzt meine Marke! Was tun bei einer Markenrechtsverletzung?

  • 8 Minuten Lesezeit

Stopp! Wenn Ihr Konkurrent Ihre Marke benutzt, kann es sein, dass Ihr Markenrecht verletzt wird. Aber keine Sorge, es gibt Wege, wie Sie Ihre Marke schützen und die Verletzung beenden können. Mit unserem Rechtstipp helfen wir Ihnen, die richtigen Schritte zu einzuleiten, um Ihr Markenrecht zu schützen.

  1. Was sind die Rechtslage bei einer Markenrechtsverletzung?
  2. Wie kann man seine Marke schützen?
  3. Welche Schritte können unternommen werden, wenn ein Konkurrent die Marke verletzt?
  4. Welche Risiken bestehen, wenn man nicht rechtlich gegen einen Konkurrenten vorgeht?
  5. Wie kann man das Unternehmen bei der Durchsetzung von Markenrechten unterstützen? 
  6. Was ist die beste Reaktion auf eine Markenrechtsverletzung? 
  7. Wie können Unternehmen andere vor Markenschutzverletzung schützen?
  8. Was sollte man beachten, wenn man selbst als Verletzer betrachtet wird? 
  9. Fazit: Handlungsanweisung für den Umgang mit Markenschutzverletzung

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1. Was sind die Rechtslage bei einer Markenrechtsverletzung?


Wenn Sie bemerken, dass ein Konkurrent Ihre Marke nutzt, kann das sehr ärgerlich sein. Doch was können Sie in diesem Fall tun? 

Zunächst sollten Sie prüfen, ob die Nutzung tatsächlich eine Markenrechtsverletzung darstellt. Hierbei kommt es nicht nur auf die Art und Weis der Verwendung der Marke selbst an. Es ist zudem zu prüfen, welche Waren oder Dienstleistungen mit der Marke beworben werden und ob diese Ware auch von dem Schutz Ihrer Marke umfasst sind. 

Einfach ist die Rechtslage stets dann, wenn Ihre Marke in identischer Form für exakt die von Ihnen geschützte Ware oder Dienstleistung verwendet wird. 

Komplizierter wird es oftmals, wenn die Marken nur teilweise übereinstimmen oder nur ähnlich sind oder sich die angebotenen Waren unterscheiden. In diesen Fällen liegt eine Markenrechtsverletzung dann vor, wenn eine sog. Verwechslungsgefahr besteht. 

Auch wenn diese Prüfung oftmals komplex, sollten Sie stets schnell handeln und rechtlichen Rat, z. B. bei einem Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz, einholen. Dieser wird den Fall prüfen und Ihnen die weiteren Schritte anraten. 

2. Wie kann man seine Marke schützen?


Wenn ein Konkurrent Ihre Marke nutzt, kann das schwerwiegende, gar existenzbedrohende, Folgen haben. 

Es ist daher wichtig, dass Sie schnell handeln und Ihre Marke möglichst mit Beginn Ihrer Tätigkeit schützen lassen. 

Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist die Registrierung Ihrer Marke beim zuständigen Markenamt. Dies ist zum Beispiel für nationale Marken das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) oder für sog. EU-Marken das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO). 

Mit Anmeldung Ihrer Marke erhalten Sie ein Ausschließlichkeitsrecht. Das bedeutet, nur Sie können Ihre Marke verwenden. So können Sie sicherstellen, dass niemand Ihre Marke ohne Ihre Zustimmung nutzen darf und im Falle einer Verletzung rechtliche Schritte einleiten. 

Auch das Überwachen des Marktes und die regelmäßige Suche nach möglichen Verletzungen Ihrer Marke kann helfen, möglichst schnell auf Markenrechtsverletzungen zu reagieren. So kann Unheil bereits im Ansatz erstickt werden. 

Wenn Sie eine Markenrechtsverletzung feststellen, sollten Sie sich unverzüglich an einen Anwalt für Markenrecht wenden und gegebenenfalls gerichtlich gegen den Verletzer vorgehen. Nur so können Sie sicherstellen, dass Ihre Marke geschützt bleibt und keine weiteren Schäden entstehen.

3. Welche Schritte können unternommen werden, wenn ein Konkurrent die Marke verletzt?


Wenn ein Konkurrent deine Marke verletzt, sollten Sie unverzüglich handeln. Der erste Schritt ist, Beweise zu sammeln und eine genaue Dokumentation der Verletzung zu erstellen. Hierbei kann es sich oftmals empfehlen, einen Testkauf vorzunehmen. 

Dann sollten Sie einen Anwalt konsultieren, der dann die Rechtslage prüft und die weiteren Schritte (z. B. eine markenrechtliche Abmahnung) anrät. 

Liegt eine Rechtsverletzung vor, sollte der Konkurrent schriftlich auf die Rechtsverletzung hingewiesen werden. Dies kann entweder im Rahmen einer sog. Berechtigungsanfrage oder im Rahmen einer kostenpflichtigen Abmahnung erfolgen. Während bei der Berechtigungsanfrage der Mitbewerber gebeten wird mitzuteilen, warum er meint Ihre Markenrechte nicht beachten zu müssen, liegt der Fokus bei der Abmahnungen auf der Vorbereitung bzw. Vermeidung gerichtlicher Schritte. So wird der Konkurrent zur Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungs- und Verpflichtungsverklärung (oftmals Unterlassungserklärung genannt) aufgefordert. Gibt der Abgemahnte keine Unterlassungserklärung ab, kann eine einstweilige Verfügung beantragt oder Klage eingereicht werden. Es ist wichtig, schnell und entschlossen zu handeln, da die Rechtsverletzung möglichst kurzfristig und effektiv beendet werden soll. 

Hat der Mitbewerber eine eigene Marke angemeldet besteht zudem die Möglichkeit neben oder auch alternativ zu einer Abmahnung, Widerspruch gegen Anmeldung einzulegen und so eine eigene Registrierung des Mitbewerbers zu verhindern. 

4. Welche Risiken bestehen, wenn man nicht rechtlich gegen einen Konkurrenten vorgeht?


Es ist verlockend, einfach wegzuschauen, wenn ein Konkurrent Ihre Marke ohne Genehmigung nutzt. Vielleicht denken Sie, dass es zu viel Aufwand oder Kosten bedeutet, rechtlich gegen sie vorzugehen. Aber das Nicht-Handeln kann schwerwiegende Risiken mit sich bringen. Wenn Sie nicht gegen eine Markenrechtsverletzung vorgehen, können Sie Ihr exklusives Recht an Ihrer Marke verlieren und somit auch die Möglichkeit, sie zu schützen und davon zu profitieren. 

Außerdem könnte das Ignorieren der Verletzung dazu führen, dass andere potenzielle Verletzer denken, dass Ihre Marke leicht angreifbar ist und somit offener für Missbrauch ist. Es ist wichtig zu verstehen, dass das Vorgehen gegen eine Markenrechtsverletzung nicht nur dazu dient, Ihr Unternehmen zu schützen, sondern auch ein Signal an andere sendet, dass Sie bereit sind, Ihre Rechte zu verteidigen. Seien Sie mutig und ergreifen Sie Maßnahmen!

5. Wie kann man das Unternehmen bei der Durchsetzung von Markenrechten unterstützen? 


Um das Unternehmen bei der Durchsetzung von Markenrechten zu unterstützen, gibt es einige wichtige Schritte, die unternommen werden sollten. Zunächst sollte man sich über die genauen Rechte und den Schutz der eigenen Marke informieren, um mögliche Verletzungen schnell identifizieren und reagieren zu können. 

Es ist ratsam, eine Überwachung der Marke durchzuführen und regelmäßig das Internet sowie relevante Märkte auf mögliche Verletzungen hin zu durchsuchen. Im Falle einer Markenrechtsverletzung sollte man schnell handeln und eine Abmahnung an den Verletzer senden. Falls dies nicht ausreichend ist, kann auch eine gerichtliche Auseinandersetzung notwendig sein. 

Eine professionelle Unterstützung durch spezialisierte Anwälte ist hierbei sehr hilfreich. Es ist jedoch wichtig, immer im Hinterkopf zu behalten, dass eine erfolgreiche Durchsetzung von Markenrechten Zeit und Aufwand erfordert, aber letztendlich dazu beiträgt, die eigenen Interessen zu schützen und das Unternehmen vor Schaden zu bewahren.

6. Was ist die beste Reaktion auf eine Markenrechtsverletzung? 


Eine Markenrechtsverletzung kann für ein Unternehmen sehr unangenehm und schädlich sein. Doch wie sollte man am besten reagieren, wenn man bemerkt, dass ein Konkurrent die eigene Marke nutzt? Zunächst sollte man sich über die genaue Situation informieren und herausfinden, welche Rechte verletzt wurden. Anschließend sollte man schnell handeln und den Konkurrenten kontaktieren. Hierbei ist es wichtig, ruhig und sachlich zu bleiben und das Problem anzusprechen. Oftmals lässt sich eine Lösung finden, indem man gemeinsam eine Vereinbarung trifft oder der Konkurrent die Nutzung der Marke sofort einstellt. Sollte dies nicht möglich sein, kann es sinnvoll sein, juristische Schritte einzuleiten. Wichtig ist jedoch immer, dass man die Ruhe bewahrt und zielorientiert handelt, um den Schaden für das eigene Unternehmen so gering wie möglich zu halten.

7. Wie können Unternehmen andere vor Markenschutzverletzung schützen?


Wenn ein Unternehmen eine Marke hat, ist es wichtig, diese zu schützen. Eine Möglichkeit, Markenschutzverletzungen zu vermeiden, besteht darin, die Marke beim zuständigen Amt registrieren zu lassen. Dies gibt dem Unternehmen das Recht, die Marke exklusiv zu nutzen und rechtliche Schritte gegen Markenverletzungen einzuleiten. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, regelmäßig das Internet und andere Kanäle auf mögliche Verletzungen der Marke zu überwachen. Wenn eine Verletzung festgestellt wird, sollte das Unternehmen schnell handeln und rechtliche Schritte einleiten, um seine Rechte zu schützen. Es ist auch hilfreich, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Bedeutung des Markenschutzes aufzuklären und sie darauf hinzuweisen, dass sie keine Markenrechtsverletzungen begehen dürfen. Durch diese Maßnahmen kann das Unternehmen sicherstellen, dass seine Marke geschützt bleibt und keine unerwünschten Folgen wie Umsatzrückgänge oder Imageschäden entstehen.

8. Was sollte man beachten, wenn man selbst als Verletzer betrachtet wird?


Wenn Sie feststellen, dass Sie selbst als Verletzer einer Marke betrachtet werden, ist es wichtig, schnell zu handeln und sich mit dem Inhaber der betroffenen Marke in Verbindung zu setzen. 

Eine schnelle Reaktion kann dazu beitragen, die Angelegenheit außergerichtlich zu lösen und so teure rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden. Wenn Sie die Verletzung anerkennen, sollten Sie sich umgehend entschuldigen und über die Abgabe einer Unterlassungserklärung nachdenken. Eine Zusammenarbeit mit dem Markeninhaber kann dazu beitragen, eine Lösung zu finden, die für beide Seiten akzeptabel ist. 

Es ist wichtig zu beachten, dass eine Markenrechtsverletzung ernsthafte Konsequenzen haben kann, einschließlich der Zahlung von Schadensersatz oder der Entfernung von Produkten aus dem Verkauf. Seien Sie also ehrlich und kooperativ bei der Lösung des Problems.

9. Fazit: Handlungsanweisung für den Umgang mit Markenschutzverletzung


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Markenschutzverletzung ein ernstzunehmendes Problem darstellt und schnellstmöglich angegangen werden muss. 

Um eine erfolgreiche Vorgehensweise zu gewährleisten, empfiehlt es sich, zunächst die genaue Art der Verletzung zu identifizieren und Beweise zu sammeln. Anschließend sollte man den Konkurrenten schriftlich auffordern, die Verletzung umgehend zu stoppen. Sollte dies nicht erfolgreich sein, kann man rechtliche Schritte einleiten und einen Anwalt hinzuziehen. Wichtig ist dabei stets, sachlich und professionell zu bleiben und keine unüberlegten Aktionen zu unternehmen. Letztendlich gilt es, die eigene Marke bestmöglich zu schützen und dafür zu sorgen, dass sie nicht durch unerlaubte Nutzung anderer beschädigt wird.

Marco Bennek, Ihr Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz

Als Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz bieten wir bundesweit die Durchführung von Markenrecherchen, Markenanmeldung und Markenüberwachungen an. Die Mandatierung kann vor Ort oder online erfolgen. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne telefonisch oder per Mail zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie in meinem Blog


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