Postbank - Immer wieder Ärger mit Sperrungen von Konten und Auszahlungen - VZ ruft Bafin auf den Plan

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“So geht’s nicht weiter!“ – Zahllose Kunden der Postbank haben jegliches Vertrauen in ihre Bank verloren. Gesperrte Pfändungsschutzkonten, nicht funktionierende Kreditkarten, unbrauchbare Girokonten, verweigerte Auszahlungen – die Liste ist lang. 


Erbschaft wird nicht ausgezahlt

Rechtsanwalt Fabian Fritsch aus Hamburg berichtet sogar über einen aktuellen Fall, bei dem die Postbank über Wochen die Auszahlung eines Nachlasses an die Erben verweigert – oder es nicht schafft, das Geld freizugeben. Viele der 19 Millionen Postbank-Kunden bekommen offenbar von den Problemen nichts mit, aber einige erwischt es hart und schmerzhaft.


Mehr als nur ein IT-Problem

Ein Blick zurück: Die Postbank hat vor einigen Wochen die recht langwierige Migration ihres Bankgeschäftes unter das Dach der Deutschen Bank mehr oder weniger abgeschlossen. Zuvor war es über Monate immer wieder zu Komplikationen bei der Abwicklung einfachster Aufgaben gekommen. Die technische Eingliederung unter das Dach der Deutschen Bank ist dabei wohl mehr als ein übliches IT-Problem.. Nach Meinung vieler Branchenkenner ist das Problem entweder zu groß, um es schnell zu lösen, oder es fehlt der unternehmerische Wille, sich wirklich für die Kunden einzusetzen.


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Fritsch, „In den mir bekannt gewordenen Fällen ging es über sehr lange Zeiträume nicht voran, erst als einstweilige Verfügungen im Raum standen, kam Bewegung ins Spiel. Für mich heißt das: Die Postbank könnte diese Einzelfälle entschärfen und mit eigenem Personal bearbeiten, das ist aber aufwendig und verursacht Kosten!“


Bei der Verbraucherzentrale NRW haben sich in den ersten 6 Monaten des Jahres über 600 betroffene Personen gemeldet, weil sich ihr Problem offensichtlich nicht von einem Tag auf die den anderen lösen ließ. Das sind schon jetzt mehr Fälle als im kompletten vergangenen Jahr.


Die VZ zieht Konsequenzen und ersucht die Bafin, also die Bundesanstalt  für Finanzdienstleistungsaufsicht, Druck auf die Postbank auszuüben, damit diese wieder zu einem regulären Geschäftsbetrieb zurückkehrt und Schaden von den Kunden abgewendet wird.


Update: Die Bafin hat der Postbank mittlerweile eine Rüge erteilt und diese aufgefordert, die aktuellen technischen Probleme abzustellen.



Enorme Konsequenzen für Betroffene


Rechtsanwalt Fritsch: „Die Konsequenzen für die Verbraucher sind enorm: Mieten, Versicherungen und Einkäufe können nicht bezahlt, wichtige Rechnungen nicht beglichen werden!“ Und das trifft nicht nur Besitzer von Pfändungsschutzkonten, sondern auch ganz normale Leute.“


Expertentipp:

Der Hamburger Jurist empfiehlt den Betroffenen, Recht - also die zeitnahe Aktivierung von Kontofreigaben und Auszahlungen -  erforderlichenfalls zügig durch ein damit befasstes Gericht per Einstweiliger Verfügung durchzusetzen, und auch die Postbank mit unter Umständen entstandenen Schäden zu konfrontieren.


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Rechtstipp aus dem Rechtsgebiet

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