Risiken von Hebelprodukten: Was Sie tun können wenn Sie bereits Verluste erlitten haben

  • 4 Minuten Lesezeit

Risiken von Hebelprodukten - Ein teures Missgeschick oder die Chance, Ihr Geld zurückzuholen? 

Wer mit Hebelprodukten handelt, geht ein hohes Risiko ein – und nicht selten verlieren Anleger dabei viel Geld. 

Wenn Sie bereits Verluste erlitten haben, zeigen wir Ihnen, warum Sie jetzt nicht verzweifeln sollten und welche Schritte Sie unternehmen können, um Ihr Geld zurückzuholen. 

Für ein Beratungsgespräch kontaktieren Sie meine Kanzlei und vereinbaren Sie einen Termin oder schildern Sie uns Ihren Sachverhalt über unser Kontaktformular.

Hebelprodukte: Die Entdeckung des verborgenen Risikos

Bevor wir uns dem Weg zur Schadensbegrenzung widmen, wollen wir zunächst die Werdegänge dieser speziellen Finanzinstrumente beleuchten. 

Hebelprodukte wie Optionsscheine, Knock-out-Zertifikate, Turbozertifikate oder CFDs erfreuen sich aufgrund ihrer hohen Renditechancen großer Beliebtheit. 

Doch die Kehrseite der Medaille sind die immensen Risiken, die mit diesen Produkten einhergehen. Im schlimmsten Fall droht sogar der Totalverlust des eingesetzten Kapitals. 

Für Anleger, die bereits Verluste erlitten haben, stellen sich daher wichtige Fragen: 

  1. Wurde ich über die Risiken ausreichend aufgeklärt? 
  2. Hätte ich mich anders entscheiden sollen? 
  3. Und vor allem: Kann ich mein Geld noch zurückbekommen?

Der erste Schritt: Aufklärungs- und Beratungsfehler als Basis für Rückerstattung

Um diese Fragen zu beantworten, müssen wir uns zuerst mit der rechtlichen Komponente beschäftigen. 

Mit Verweis auf das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) und die Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) lautet die entscheidende Frage, ob Fälle von mangelnder oder falscher Aufklärung und Beratung vorliegen, die zur Haftung des Beraters oder des Emittenten führen. 

Einfach gesagt: Entsteht ein Schaden, weil der Anleger nicht oder falsch informiert wurde, kann er Schadensersatz verlangen. 

Hierzu einige beispielhafte Aufklärungs- und Beratungspflichten:

  • Aufklärung über die Funktionsweise und Risiken der Hebelprodukte.
  • Aufklärung über mögliche Totalverluste, bedingt durch den Hebeleffekt.
  • Zeichnung und Vertrieb von risikoreichen Produkten nur, wenn sie zur Anlagestrategie und Risikobereitschaft des Kunden passen.
  • Empfehlung von verständlichen und angemessenen Finanzprodukten.

Aufklärungsfehler entdecken mit Hilfe vom Anwalt

Aber wie können Sie feststellen, ob diese Pflichten verletzt wurden und Sie einen Anspruch auf Schadensersatz haben? Genau hier kommen wir ins Spiel. 

Unsere Anwälte begleiten Sie Schritt für Schritt, um dem möglichen Aufklärungsverschulden auf den Grund zu gehen und Ihre Rechte durchzusetzen. 

Im Folgenden geben wir Ihnen ein paar Tipps und Tricks, wie Sie Ihre Chancen erhöhen können, Ihr Geld zurückzuholen.

So setzen Sie Ihre Rechte durch: Checkliste für den Weg zum Schadensersatz

Wenn Sie nun Ihr Recht auf Schadensersatz geltend machen möchten, sollten Sie die folgende Checkliste befolgen, um möglichst effektiv und unkompliziert vorzugehen:

  1. Bereiten Sie alle relevanten Dokumente vor: Unterlagen wie Beratungsprotokolle, Verträge und Wertpapierabrechnungen sind essenziell für die Prüfung.
  2. Fristen beachten: Je nach Fall können Verjährungsfristen eine Rolle spielen. Daher sollten Sie rasch handeln.
  3. Enger Austausch mit der Anwaltskanzlei: Die enge Zusammenarbeit ist für eine erfolgreiche Durchsetzung Ihrer Interessen wichtig.

Hebelprodukte: Nicht immer für jeden Anlegertyp geeignet

Hebelprodukte sind nicht für jeden Anleger geeignet, da sie sich an Anleger richten, die bereit sind, höhere Risiken einzugehen und sowohl Chancen als auch Gefahren ihres Investments verstehen. 

Bevor Sie sich für Hebelprodukte entscheiden, sollten Sie prüfen, ob diese zu Ihrem Anlageprofil passen. 

In manchen Fällen ist ein diversifiziertes Portfolio mit traditionelleren Anlageoptionen, wie Aktien oder Anleihen, eine bessere Wahl für risikoscheue Anleger.

Wie sieht ein risikogerechtes Portfolio aus?

Wenn Sie vermeiden möchten, durch Hebelprodukte hohe Verluste zu erleiden, sollten Sie zunächst Ihr Anlageprofil analysieren. 

Stellen Sie sicher, dass Ihre Anlagen diversifiziert sind, um das Gesamtrisiko zu reduzieren. Ein diversifiziertes Portfolio könnte Aktien, Anleihen, ETFs, Immobilien, Rohstoffe und Bargeld enthalten. 

Die genaue Zusammensetzung hängt von Ihrem individuellen Anlageziel, Ihrem Anlagehorizont und Ihrer Risikotoleranz ab. 

Ein ausgewogenes Portfolio kann Ihnen dabei helfen, das Risiko zu reduzieren und gleichzeitig Ihre Gewinnchancen zu optimieren.

Risikomanagement: Wie Sie Ihr Anlagerisiko minimieren können

Um das Risiko von Hebelprodukten zu minimieren, sollten Sie einige grundlegende Prinzipien des Risikomanagements beachten. 

Dazu gehören:

  • Legen Sie klare Ziele und Grenzen fest: Definieren Sie, wie viel Risiko Sie bereit sind, einzugehen und welche Renditeerwartung Sie haben.

  • Diversifikation: Reduzieren Sie das Risiko einer einzelnen Anlage, indem Sie ein breit gestreutes Portfolio erstellen. Hierzu sollten Sie sowohl verschiedene Anlageklassen als auch Länder und Branchen berücksichtigen.

  • Halten Sie Ihr Portfolio im Gleichgewicht: Überprüfen Sie Ihre Anlagen regelmäßig und passen Sie die Gewichtung der einzelnen Anlagen bei Bedarf an.

Die Rolle von Aufsichtsbehörden und Regulatoren in der Hebelprodukte-Landschaft

Aufsichtsbehörden und Regulatoren spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Hebelprodukten und der Erhaltung von Anlegerinteressen. 

In vielen Ländern unterliegen Hebelprodukte strengen regulatorischen Vorschriften und Kontrollen durch Finanzaufsichtsbehörden. Diese behalten beispielsweise Hebelbeschränkungen oder Transparenzanforderungen im Auge, um Anleger vor übermäßigen Risiken zu schützen. 

Es ist wichtig, dass Sie sich als Anleger über die geltenden Regulierungen im Zusammenhang mit Hebelprodukten informieren, um sicherzustellen, dass Sie legal und sicher handeln.

Hebelprodukte und Anlegerentschädigung: Gibt es Möglichkeiten, finanziell unterstützt zu werden?

In einigen Fällen kann es Möglichkeiten geben, als Anleger entschädigt zu werden, wenn Sie Verluste durch Hebelprodukte erlitten haben. 

Dies hängt jedoch von den jeweiligen rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen ab. In vielen Ländern gibt es Anlegerentschädigungsfonds, die im Falle einer Geschäftsaufgabe oder Insolvenz des Finanzdienstleisters greifen. 

Sie sollten prüfen, ob Ihr Finanzdienstleister Mitglied eines solchen Entschädigungsfonds ist und unter welchen Bedingungen Sie als Anleger Anspruch auf Entschädigung haben könnten.

Sie haben durch Falschberatung oder betrügerische beziehungsweise unlizenzierte Broker finanzielle Verluste erlitten?

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Foto(s): https://kanzlei-herfurtner.de/


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