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Wie und bis wann muss man Unterhalt überweisen?
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Heutzutage Geld untereinander zu verschicken, ist so einfach wie noch nie. Sie halten zwei Mobiltelefone aneinander, oder geben in einem Online-Bezahldienst eine Emailadresse ein, und bald darauf kommt das Geld beim anderen an. Beim Unterhalt stellen sich nun generell viele Unterhaltszahlende die Frage, in welcher Form sie die monatlichen Summen eigentlich übergeben können: Nur per Überweisung? Oder auch elektronisch? Oder sogar bar auf die Hand? Erfahren Sie, was hierbei erlaubt ist, was Zahlungsfristen damit zu tun haben und wie Sie sich bezüglich des Zahlungsnachweises rechtlich absichern.
Bisheriges Konto nach Scheidung oder Trennung stimmt oft nicht mehr
Stellen Sie sich vor, Sie möchten zum allerersten Mal Ihre Unterhaltsschuld an den Ex-Partner begleichen, loggen sich ins Online-Banking ein, schnappen sich eine alte Überweisung an Ihren Ex-Partner als Vorlage – hier lauert schon mal die erste Fehlerquelle.
Denn oft haben sich nach Trennung und Scheidung Kontodaten bei allen Beteiligten geändert:
- Wenn Sie während der Beziehung ein gemeinsames Konto hatten, wovon geteilte Kosten wie zum Beispiel die Miete abgebucht wurden, wird Ihnen das hoffentlich einfallen, dass Sie da nicht mehr hin überweisen sollten (wobei auch das schon vorkam).
- Aber auch, wenn Sie das dem Ex-Partner alleinig gehörende Konto kennen, kann es sein, dass dieser ein neues hat, vielleicht ein gemeinsames zusammen mit einem neuen Partner.
Für gewöhnlich findet sich auf der Aufforderung, Unterhalt zu entrichten, auch die aktuelle Bankverbindung des Unterhaltsempfängers bzw. dessen gesetzlichen Vertreters.
Tipp:
Bei einer Online-Überweisung zeigen Ihnen Kreditinstitute auch an, wenn es ein Konto nicht mehr gibt. Aber auch ein noch existierendes, jedoch falsches könnte bald aufgelöst sein und es kann dauern, bis dieser Irrtum aufgeklärt ist. Bei einer Papierüberweisung würde der Fehler gar nicht auffallen, und bei einem streitigen Verhältnis zum Ex-Partner könnte dieser Sie aufgrund des ausbleibenden Geldempfangs in Verzug setzen wollen. Dies bringt uns zur Frage nach einzuhaltenden Fristen bei der Überweisung des Unterhalts.
Bis wann muss die Unterhaltszahlung beim Empfänger sein?
Eine Zahlungsfrist bis zum dritten Werktag eines Monats, wie es zum Beispiel bei Mieten der Fall ist, gibt es bei der Unterhaltszahlung nicht. Nimmt man das Gesetz allzu genau, muss der Unterhalt sogar am Monatsersten bereits auf dem Konto sein, da „Unterhalt in Form einer Geldrente monatlich im Voraus“ zu entrichten ist.
Gelangt Geld erst am dritten Werktag auf das Zielkonto, wird deswegen kein Streit vom Zaun brechen. Es wäre zumindest nicht zu empfehlen. Was hingegen empfehlenswert ist, dass sich die Unterhaltsempfänger auf einen festen Termin einstellen können, das bedeutet, dass sie das Geld immer bis zu einem gewissen Tag im Monat bekommen.
Überweisen Sie hingegen zu beliebigen Daten, mal am 3., mal am 9., mal erst am 15., oder noch später, stellt dies keine verlässliche Zahlungsweise mehr dar. Ein gegnerischer Anwalt könnte bei längeren Wartezeiten Ihre pünktliche Zahlung unter Androhung von Zwangsvollstreckungsmaßnahmen, nebst einer Rechnung für seine Tätigkeiten, erzwingen.
Zahlungsfristen beim Unterhalt
Das bedeutet also, lieber früh und regelmäßig zahlen – welche Möglichkeiten haben Sie nun dazu?
Unterhalt per Banküberweisung und Dauerauftrag
Dies stellt die häufigste Form dar, wie Unterhaltsbeträge gezahlt werden, und hat den Vorteil, dass Sie die Zahlung jederzeit nachweisen können. Damit Sie die Überweisung nicht vergessen und auch nicht immer manuell anstoßen müssen, empfiehlt sich ein Dauerauftrag. Sorgen Sie nur dafür, dass Ihr Konto zum Stichtag für den abzubuchenden Betrag immer ausreichend gedeckt ist.
Einen Anspruch auf einen Dauerauftrag haben Unterhaltsempfänger im Übrigen jedoch nicht.
Unterhalt per PayPal zahlen
Unterhalten Unterhaltszahler wie auch –empfänger jeweils ein Konto beim selben Online-Bezahldienst, und sind beide einverstanden, das Geld so in Empfang zu nehmen, können Sie die Summe auch per PayPal überweisen. Auch hier müssen Sie als Geldsendender an die Deckung des verknüpften Giro-Kontos denken, und als Empfangender, dass Sie das Geld nicht sofort in Bar erhalten, sondern erst an Ihr Bankkonto weitersenden müssen, um es sich auszahlen zu lassen.
Unterhalt als Bargeld überweisen (geht auch beim Jugendamt)
Dies kann eine reale Notwendigkeit werden, wenn Sie zum Beispiel nicht oder nicht mehr dauerhaft in Deutschland leben, hier kein Konto haben und das Geld am liebsten in Bar übergeben. Manche Partner verfügen immer noch über ein so gutes Vertrauensverhältnis, dass sie auf eine Übergabequittung verzichten.
Hier fällt einem sofort die Weisheit „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ ein – sollte es aus irgendeinem Grunde doch mal zu Zwist und Unstimmigkeiten kommen, unabhängig vom Unterhalt, ist es besser, hier Nachweise zu führen.
Tipp:
Sind Sie von sich aus unsicher, ob der Ex-Partner im Zweifel bestätigen würde, dass Sie den dicken Briefumschlag immer treu abgegeben haben, gibt es übrigens auch die Möglichkeit, das Geld beim zuständigen Jugendamt abzuliefern, oder sogar beim Amtsgericht. Beides kommt nicht sehr oft vor, aber dass es diese Möglichkeit gibt, sollte man wissen.
Sie können das Geld natürlich auch bei der Bank des Empfängers bar einzahlen, sofern es eine Filiale in der Nähe gibt, müssen sich aber für diesen Service auf Gebühren einstellen.
Wann zahlt das Jugendamt den Unterhaltsvorschuss?
Wenn der Unterhaltspflichtige unbekannt oder vermisst ist oder den Unterhalt nicht regelmäßig bzw. nur unvollständig zahlt, springt das Jugendamt bei Kindesunterhalt für Minderjährige mit dem sogenannten Unterhaltsvorschuss ein. Es streckt den Unterhalt quasi vor, wird in der Folgezeit aber alles daran setzen, sich das Geld beim Unterhaltszahler irgendwann wiederzuholen. Die Zahlungen des Jugendamts erfolgen per Überweisung, wann das Geld bei Ihnen ankommt, ist aber regional unterschiedlich.
Fazit: Was ist bei der Unterhaltszahlung zu beachten?
Im Prinzip ist der Zahlungsvorgang eigentlich keine große Sache, möchte man meinen, aber Sie sehen, ein paar Fallstricke gibt es. Fassen wir nochmal zusammen:
- Vergewissern Sie sich, dass Sie an das richtige, aktuelle Konto zahlen.
- Beschaffen Sie sich einen Nachweis, dass Sie es getan haben.
- Sonderformen wie PayPal-Überweisungen bitte vorher absprechen.
- Zahlen Sie zu einem regelmäßig wiederkehrenden Termin am Monatsanfang.
- Sorgen Sie immer für eine ausreichende Kontodeckung.
Falls Sie zunächst an dem Punkt sind, erst einmal eine Unterhaltsberechnung durchführen zu lassen, oder eine Forderung auf ihre Höhe hin zu überprüfen, helfen wir Ihnen gerne weiter:
Unterhaltsberechnung durch iurFRIEND vornehmen lassen
Unsere Unterhaltsberechnungen sind rechtssicher, unkompliziert und erfolgen zeitnah. Bitte finden Sie unter dem folgenden Link das Online-Formular dafür (oder Sie lassen sich die PDF-Version des Antrags zukommen):
Erfreulich für Sie: Füllen Sie das Online-Formular, oder auch das PDF, aus und senden Ihre Informationen zu uns, verpflichten Sie sich damit noch nicht zu einer Zahlung - deswegen auch die Bezeichnung "beantragen". Der Ablauf der Antragstellung bis zur Bezahlung verläuft wie folgt:
Nachdem Sie alles ausgefüllt haben, rufen wir Sie zunächst an, um
- Ihnen zu versichern, dass alles gut ankam und wir uns für Ihre Anfrage bedanken,
- offengebliebene Fragen Ihrerseits und unsererseits zu klären,
- und Ihnen einen Kostenvorschlag zu unterbreiten.
- Sind Sie mit dem Kostenpunkt einverstanden, erhalten Sie ein Dokument zur Vergütungsvereinbarung oder auch eine Vollmacht. Die Unterhaltsberechnung wird dann durchgeführt, wenn Sie diese Dokumente unterzeichnet zurückgesendet haben.
Erfahrene Juristen helfen Ihnen an jeder Stelle dieses Vorgangs weiter. Dank der Erfahrung von über 10 Jahren können wir für eine faire Unterhaltsermittlung garantieren!
Bei weiteren Fragen können Sie sich gerne an uns wenden, per Nachricht über das untenstehende Kontaktformular.
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