Worauf Berater bei einer Kooperation im Bereich der pauschaldotierten Unterstützungskasse achten sollten

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Derzeit verspürt man eine steigende Nachfrage nach der pauschaldotierten Unterstützungskasse und einem immer kritischeren Fokus auf versicherungsförmige Konzepte. Die Situation der Versicherungswirtschaft im Bereich Lebensversicherung  und sich realisierende oder abzeichnende Haftungsproblematik führen zu einem immer kritischeren Hinterfragen von Versicherungskonzepten und einer zunehmenden Hinwendung zu versicherungsfreien und unternehmerischen Konzepten, wie der pauschaldotierten Unterstützungskasse oder Direktzusagemodellen. In diesem Zusammenhang suchen auch immer mehr Unternehmensberater oder Finanzberater und Finanzdienstleister Beratung und letztendlich Kooperationsmöglichkeiten mit Anbietern von versicherungsfreien Konzepten. 

Kooperationsmöglichkeiten sind in der Praxis vielfältig. Dennoch sollte der Berater bei der Auswahl umsichtig sein und eine gewisse Vorsicht walten lassen, um selbst rechtsicher und unangreifbar beraten und auch die Qualität gegenüber seinen Kunden aufrechterhalten zu können, zu der der Berater sich verpflichtet fühlt. Folgende Fragen sollte sich der Berater stellen: 

1.   Produkte

Wie produktabhängig oder unabhängig ist der Konzeptionär oder Verwalter der pauschaldotierten Unterstützungskasse. Erfolgen Vorgaben oder gibt es einen Zwang für bestimmte Anlagen? 

2.   Erfahrung

Wie erfahren ist der Konzeptionär oder Verwalter? Ist er bereits seit Jahrzehnten erfolgreich am Markt oder erst seit wenigen Jahren? Sind durch Betriebsprüfungen Sicherheiten vorhanden und die Modelle und Konzepte steuerlich sicher? 

3.   Flexibilität

Wie flexibel ist der Verwalter? Hat er nur standardisierte Modelle oder ist er fachlich in der Lage, individuelle Wünsche und Konzepte rechtssicher auszugestalten? Ist er in der Lage, für den Berater eigene Modell bezogen auf dessen Beratungsansatz und auch dessen Zielgruppe zu entwickeln und rechtlich und steuerlich sicher umzusetzen? 

4.   Unterstützung und Schulung

Welche Möglichkeiten zur Unterstützung, Begleitung und auch Schulung hat der Verwalter? Inwieweit ermöglicht er einen Anfang in diesem Beratungsfeld und unterstützt die Einarbeitung? Welche Möglichkeiten zur Ausbildung bestehen, zum Beispiel im Rahmen von Onlineakademie, Coaching, Fachartikeln, Servicetools? 

5.   Beratungsansatz

Arbeitet der Konzeptionär nach einem vertrieblich ausgerichteten Konzept oder einen Beratungskonzept mit dem Ziel, dass der Kunde die richtige Entscheidung trifft statt einer möglichst schnellen erzwungenen und vertrieblich orientierten Entscheidung? Gibt es umfangreiche dokumentierte Aufklärung um diese Fehlentscheidungen zu vermeiden und rechtssicher und unangreifbar zu beraten? 

6.   Berufsständische Unterstützung

Die Einrichtung und die Beratung zu einer pauschaldotierten Unterstützungskasse ist in weiten Teile steuerliche Tätigkeit und insbesondere auch rechtliche und arbeitsrechtliche Aufgabe. Im Kern handelt es sich hierbei um Vorbehaltsaufgaben, die schnell zu unerlaubter Rechtsberatung und Steuerberatung führen können.

In unserem Beitrag zur Beraterauswahl haben wir auf die Wichtigkeit und Notwendigkeit des Einsatzes von Berufsträgern an vorderster Front hingewiesen. Ob der Konzeptionär diese Voraussetzungen selbst liefert oder der Berater sich darum kümmert und die Zusammenarbeit organisiert, ist grundsätzlich unerheblich. Es kommt auf das Ergebnis und den direkten Einsatz der Berufsträger und deren Mandatierung an. 

7.   Vertragliche Grundlage

Eine weitere Frage, zu der ich gerne berate, ist die vertragliche Grundlage einer Zusammenarbeit.

Inwieweit schützt der Konzeptionär den Berater vor Ansprüchen? Wird Ausschließlichkeit verlangt oder lockere Zusammenarbeit von Fall zu Fall? Wie leicht kann die Kooperation beendet werden von Berater- und Verwalterseite? Wer hält den Kontakt zu den Unternehmen? Welche Ansprüche bestehen noch nach Kündigung, wie fair ist der Vertrag insgesamt? 


Dies sind nur einige Fragen, die sich der Berater stellen sollte, ehe er in diesem Gebiet tätig wird. Sorgfältige Überlegung und Prüfung der Alternativen unter verschiedenen Blickwinkeln sind auch hier zu empfehlen.

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Foto(s): AUTHENT

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