Abgasskandal: Daimler kombinierte Betrugssoftware – Expertengutachten bringt Erschreckendes ans Tageslicht

  • 3 Minuten Lesezeit

Bis heute (Stand: November 2021) leugnet Daimler, Manipulationssoftware (engl. defeat devices) in Diesel-Fahrzeugen, welche für den deutschen und europäischen Markt bestimmt waren, installiert zu haben. Der folgende Artikel zeigt jedoch auf, dass Daimler durch das nunmehr veröffentlichte Expertengutachten gleichsam überführt ist.

Worum geht es im Expertengutachten? 

Das von der US-amerikanischen Anwaltskanzlei Milberg in Auftrag gegebene Gutachten sollte der Frage nachgehen, ob Mercedes-Fahrzeuge ihre Abgasreinigungssysteme im normalen Fahrbetrieb absichtlich herunterfahren. Erstellt wurde das Gutachten von Felix Domke, Experte und ehemals Sachverständiger beim Kraftfahrtbundesamt (KBA). Dort war er unabhängig untersuchend tätig gewesen, inwiefern illegale Abschalteinrichtung von den Auto-Herstellern eingebaut wurden. Ferner wurde er als Sachverständiger beim parlamentarischen Untersuchungsausschuss 2017 zum VW-Abgasskandal bestellt.

Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass viele Diesel-Kunden von Daimler-Mercedes systematisch getäuscht wurden. Die oben aufgeworfene Frage wurde exemplarisch an einem Mercedes E 350 BlueTEC 4MATIC T Motor: OM642, 190 kW, 2987ccm, 6 Zylinder und Erstzulassung 2016 mit Euro-6-Abgasnorm und SCR-Katalysator (engl. selective catalytic reaction) untersucht.

Freilich können nicht alle Mercedes-Fahrzeugmodelle auf Mängel mit Blick auf unzulässige Abschalteinrichtungen hin überprüft werden. Allerdings spricht das systematische Verbauen von mehreren Abschalteinrichtungen, die auch noch aufeinander abgestimmt funktionieren, dass auch andere Mercedes Fahrzeugmodelle mit ähnlichen Motoren und technischen Funktionen von der Manipulation betroffen sind. Die vom Emissions-Kontroll-Institut (EKI) und KBA durchgeführten Messungen liefern ebenso Beleg dafür, dass die Abschalteinrichtungen im großen Stil in mehreren Fahrzeugmodellen von Mercedes eingebaut wurden.

Fahrzeuge von Mercedes stoßen bis zu 500 Prozent mehr Schadstoff aus als erlaubt

Das technische Ergebnis der Untersuchung fällt verheerend für Mercedes aus: Die wahren Stickoxid-Emissionen fallen um bis zu 500 Prozent höher aus als es von Gesetzes wegen erlaubt ist. Dabei sind die verschiedenen Manipulationsprogramme nicht aus physikalischen oder technischen Gründen erforderlich, sondern erfüllen vielmehr einzig den Zweck der Gewinnmaximierung zugunsten des Konzerns, wie es der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe ausdrückt.   

Was bedeutet das Gutachten für getäuschte Mercedes Diesel Käufer? 

Juristisch bedeutet das Ergebnis der Untersuchung: Daimler hat mehrere Abschalteinrichtungen in seine Diesel-PKW kombiniert eingebaut, welche zweifelsfrei illegal sind. Damit wurde Millionen Käufern von Mercedes Diesel PKW vorgegaukelt, es handle sich um ein umweltschonendes Fahrzeug. Fakt ist jedoch, dass es sich um vielfach mangelhafte Autos handelt, die den rechtlichen Vorgaben nicht entsprechen, umweltschädlicher als angegeben sind und damit auch einen entsprechenden Wertverlust erlitten haben. Insgesamt wurden acht Abschalteinrichtung identifiziert und ausführlich auf Funktion und Wirkungsweise hin analysiert.

Damit sind endgültig die Ablenkungsmanöver der Autobauer widerlegt. Diese stellen sich vor Gericht bei Schadensersatzprozessen auf den Standpunkt, die Fahrzeuge produzierten die erhöhten Schadstoffausstoß nur wegen der Fahrumstände auf der Straße. 

Dem Ergebnis der Untersuchung schließt sich die Deutsche Umwelthilfe an. Dessen Verkehrsexperte Axel Friedrich hofft, „dass auch die Gerichte den unsinnigen Behauptungen der Autohersteller keinen Glauben mehr schenken und den Autobesitzern endlich zu ihrem Recht verhelfen.“

Wir prüfen Ihre Ansprüche gegen Daimler und Mercedes

Die Anwaltskanzlei KRAUS GHENDLER RUVINSKIJ setzt Ihre Forderungen gegen Daimler respektive Mercedes mit hierauf spezialisierten Rechtsanwälten für Sie durch. Wir haben hierfür ein Schnell-Check-Formular bereitgestellt, mit dem Sie unkompliziert die wichtigsten Daten Ihres Fahrzeugs und Ihres Falles eingeben können und wir können Ihnen zeitnah mitteilen, ob ein Schadensersatz wahrscheinlich ist.

Alternativ können Sie uns Ihren Fall auch per Mail an kontakt@anwalt-kg.de schreiben oder uns einfach unter 0221 6777 00 55 anrufen. Die Erstberatung ist unverbindlich und kostenlos!



Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt Dr. Veaceslav Ghendler

Beiträge zum Thema