Domestic violence – right of residence / Häusliche Gewalt – Aufenthaltsrecht

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If foreigners get a right of residence due to their marriage to a partner living in Germany, the moment the marriage slips into a crisis, the question also arises of what happens if you separate.

The question: "Am I losing my right of residence because of a separation / divorce?"

The legal situation: According to Section 31 Paragraph 1 Clause 1 No. 1 AufenthG, a spouse can obtain their own right of residence if the spouses separate, but have lived together in Germany for at least three years. In a broken marriage, however, three years is a long time. There is an exception to this three-year period if the foreign spouse is particularly harsh. The law is based on this if the spouse cannot continue to adhere to the marriage; this is particularly to be assumed if SHE or HE has been the victim of domestic violence (cf. § 31 para. 2 sentence 2 2nd half sentence AufenthG).

The law wants to avoid that the foreign spouse is forced "to flourish" to continue an intolerable cohabitation, just so as not to lose his right of residence. The foreign spouse is to be protected against physical or psychological abuse by the other spouse. Also mistreatment of children should not lead to the fear of loosing your right of residence. The legislature also wanted to provide protection against so-called forced marriages. The authorities take a close look at the circumstances of each individual case of abuse. General differences and insults that can occur in a disturbed marriage are not enough to assume an unreasonable level. However, it is sufficient if the situation is characterized by a situation of fear of physical or psychological violence and the continuation of the marriage is therefore unreasonable (cf. VG Munich, U. v. 21.2.2013 - M 12 K 12.4701)

ConclusionDomestic violence, whether physical or psychological, should not be tolerated. Apart from the criminal consequences for the perpetrator and the possible legal consequences (divorce), the right of residence also tries to help abused spouses. Violence should never be endured or tolerated - not even in marriage.

Legal tips

  • In order to be able to assert one's right of residence against the immigration authorities or in court, it must be possible to demonstrate that violence in marriage. This includes credible documentation. Any kind of violence should therefore be reported to the police. If acts of violence are not reported, or only many months later, the authorities often doubt the events.
  • It is difficult to report your own spouse. However, it is the violent spouse who has crossed a border. Anyone who does not defend themselves against violence not only bears the pain and fear, but perhaps later also the personal consequences of expulsion from Germany all by themselves. The very first act of violence should also be reported as a deterrent. Reconciliation is only conceivable if the perpetrator is immediately shown its limits.
  • Victims of violence are often ashamed and silent. As a result, they alone bear all the burdens of violence. Get help from advice centers and lawyers. Interpreters can help with language problems. You have rights in Germany! Also the right to protection from the spouse. Use these rights!
  • In the short term, the spouse can be expelled from the apartment according to the Violence Protection Act.

Remember! Domestic violence does not only come from men. Men are often victims too. Foreign spouses who endure the violence of their (German) women often pay later with the loss of their right of residence in Germany.

Übersetzung:

Wenn Ausländer aufgrund ihrer Eheschließung mit einem in Deutschland lebenden Partner /-in ein Aufenthaltsrecht bekommen, stellt sich in dem Moment, in dem die Ehe in eine Krise rutscht auch die Frage, was passiert, wenn man sich trennt.

Die Frage: „Verliere ich wegen einer Trennung / Scheidung mein Aufenthaltsrecht?“

Die Gesetzeslage: Nach § 31 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 AufenthG kann ein Ehepartner ein eigenes Aufenthaltsrecht erhalten, wenn sich die Eheleute trennen, sie aber zumindest drei Jahre verheiratet in Deutschland zusammen gelebt haben. In einer kaputten Ehe sind allerdings drei Jahre eine lange Zeit. So gibt es eine Ausnahme von dieser Drei-Jahres-Frist, wenn für den ausländischen Ehepartner eine besondere Härte gegeben ist. Davon geht das Gesetz aus, wenn dem Ehepartner das weitere Festhalten an der Ehe unzumutbar ist; dies ist insbesondere anzunehmen, wenn SIE oder ER Opfer häuslicher Gewalt geworden ist (vgl. § 31 Abs. 2 Satz 2 2. Halbsatz AufenthG).

Das Gesetz will vermeiden, dass der ausländische Ehegatte „auf Gedeih und Verderb“ zur Fortsetzung einer untragbaren Lebensgemeinschaft gezwungen wird, nur um sein Aufenthaltsrecht nicht zu verlieren. So soll der ausländische Ehepartner vor physischer oder psychischer Misshandlung durch den anderen Ehegatten geschützt werden. Auch die Misshandlung der Kinder darf nicht dazu führen, dass man sich vor einer Trennung wegen des Aufenthaltsrechts scheut. Der Gesetzgeber wollte darüber hinaus auch einen Schutz bei sogenannter Zwangsheirat schaffen. Die Behörden schauen sich bei Fällen von Misshandlungen genau die Umstände des Einzelfalls an. Allgemeine Differenzen und Kränkungen, die in einer gestörten Ehe auftreten können, reichen hierbei nicht, um eine Unzumutbarkeit anzunehmen. Ausreichend ist aber, wenn die Lage durch eine Situation der Angst vor physischer oder psychischer Gewalt geprägt ist und daher die Fortsetzung der Ehe unzumutbar ist (vgl. VG München, U. v. 21.2.2013 - M 12 K 12.4701)

Fazit:

Häusliche Gewalt, gleich ob körperlicher oder psychischer Art sollte nicht geduldet werden. Abgesehen von den strafrechtlichen Konsequenzen für den Täter oder die Täterin und den möglichen eherechtlichen Folgen (Scheidung), versucht auch das Aufenthaltsrecht misshandelten Ehepartner zu helfen. Gewalt sollte nie ertragen oder geduldet werden – auch nicht in der Ehe.

Rechtstipps:

  • Um bei Ausländerbehörden und vor Gericht seinen Anspruch auf ein eigenes Aufenthaltsrecht durchsetzen zu können, muss die Gewalt in der Ehe nachweisbar sein. Hierzu gehört eine glaubwürdige Dokumentation. Deshalb sollte jede Art von Gewalt bei der Polizei zur Anzeige gebracht werden. Werden Gewalttaten nicht angezeigt oder erst viele Monate später, dann zweifeln die Behörden oftmals an den Geschehnissen.
  • Zwar fällt es schwer, den eigenen Ehepartner/-in anzuzeigen. Jedoch ist es der gewalttätige Ehepartner/-in, der oder die eine Grenze überschritten hat. Wer sich gegen Gewalt nicht mit einer Anzeige zur Wehr setzt, trägt nicht nur den Schmerz und die Angst, sondern vielleicht auch später die persönlichen Folgen einer Ausweisung aus Deutschland ganz alleine. Auch gerade die erste Gewalttat sollte zur Abschreckung angezeigt werden. Eine Versöhnung ist nur denkbar, wenn dem Täter/ der Täterin ihre Grenzen sofort vor Augen geführt werden.
  • Opfer von Gewalt schämen sich oft und schweigen. Dadurch tragen sie alle Lasten der Gewalt alleine. Holen Sie sich Hilfe bei Beratungsstellen und Rechtsanwälten. Dolmetscher können bei Sprachproblemen unterstützen. Sie haben Rechte in Deutschland! Auch das Recht auf Schutz vor dem Ehepartner / der Ehepartnerin. Nutzen sie Sie!
  • Kurzfristig kann auch mit Hilfe des Gewaltschutzgesetzes der Ehepartner /- in aus der Wohnung verwiesen werde.

Bedenke!  Häusliche Gewalt geht nicht nur von Männer aus. Oftmals sind Männer auch Opfer. Ausländische Ehepartner, die die Gewalt ihrer (deutschen) Frauen erdulden, bezahlen oft später auch noch mit dem Verlust ihres Aufenthaltsrechts in Deutschland.



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