„Mobbing macht Spaß!“ Ernsthaft?? Was wir gegen Mobbing tun können

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Ein Beitrag von Fachanwalt für Arbeitsrecht Alexander Bredereck, Berlin und Essen.

Vom Lästern ist es nicht weit zum Mobbing. Viele Arbeitnehmer, die mitmachen beim Mobbing, haben regelrecht Spaß daran, über einen Kollegen herzuziehen, sie lachen mit, wenn man ein Mobbingopfer bloßstellt. Der Kündigungsschutzexperte Anwalt Bredereck beschreibt, wie schnell man vom Lästern ins Mobbing gerät. Und er gibt Tipps, wie man Mobbingopfern am besten hilft.

Lästereien in Betrieben und Büros kommen (leider) oft vor. Da wird über den Haarschnitt gelacht, über den Kleidungsstil hergezogen, und darüber, wie der Kollege spricht und sich ausdrückt. Diese Gesprächskultur kann der Nährboden sein für eine Mobbingsituation, vor allem wenn eine „Mobbingpersönlichkeit“ mit dabei ist.

Ein potentieller Mobbingtäter findet in solchen Gesprächen leicht sein Mobbingopfer, oft denjenigen, über den besonders oft hergezogen wird. Hält man sich beim Klatsch und Tratsch zunächst an bestimmte Grenzen, treibt der Mobbingtäter das Lästern schnell auf die Spitze: Mal streut er persönliche Vorwürfe ein, mal säht er Zweifel am Charakter des Mobbingopfers, mal stellt er dessen Eignung am Job in Frage.

Lästerkultur plus Mobbingtäter – für das Mobbingopfer endet diese Mischung oft in persönlicher und beruflicher Isolation, die nicht einmal mit seiner Kündigung enden muss. Viele Mobbingopfer leiden lange an den Folgen des Mobbings, manche tragen lebenslange psychische Schäden davon. Nicht selten verabschieden sich Mobbingopfer für immer aus dem Berufsfeld, für das sie sich einst begeistert haben – oft mit einschneidenden Folgen für sie und ihre Familien.

Viele Mobbingtäter wissen gar nicht, was sie da anstellen. Von den gesundheitlichen Folgeschäden haben sie keine Vorstellung. Recht blauäugig sind meist die Kollegen, die mitlachen und mitlästern, und die eine Mobbingsituation so erst möglich machen.

Jedenfalls will kaum ein Kollege, dass das Mobbingopfer dauerhaft psychotherapeutische Hilfe benötigt; kaum jemand legt es darauf an, einen Kollegen in die Arbeitslosigkeit zu treiben. Und doch: Man hängt mit drin, wenn man mitlacht, mitlästert, und zustimmend nickt bei herablassenden und geringschätzigen Gesprächen über einen Kollegen.

Was tun? Wie kann man daran mitwirken, Mobbingsituationen einzudämmen und zu verhindern?

Zunächst: Jeder sollte sich bewusst sein, dass man selbst das nächste Mobbingopfer einer Läster- und Mobbingkultur sein kann. Aus ethischen Gründen, und aus Eigennutz, sollten sich Arbeitnehmer nicht nur nicht an Lästereien und am Mobbing beteiligen – man sollte aktiv etwas dagegen tun. Und zwar so:

Helfen Sie dem Kollegen, über den negativ gesprochen wird. Unterstützen Sie ihn durch Wertschätzung und einen freundlichen Umgangston. Seien Sie hilfsbereit, und geben Sie ihm Tipps, wo er sich am besten beraten lassen kann.

Falls Sie es mitbekommen, dass man schlecht über den Kollegen spricht: Sprechen Sie die Situation an, reden Sie Ihren Kollegen ins Gewissen, machen Sie darauf aufmerksam, was gerade geschieht, dass hier jemand in ein schlechtes Licht gerückt wird. Viele Kollegen lenken sofort ein, wenn einer im Kollegenkreis das eigene Verhalten kritisch hinterfragt: „Was machen wir hier eigentlich!?“

Zusammengefasst: Vermeiden Sie „wir-gegen-ihn-Situationen“, beteiligen Sie sich nicht am Lästern, Ausgrenzen und an Mobbingsituationen. Wirken Sie dem entgegen, unterstützen Sie das Mobbingopfer, gestalten Sie eine positive, wertschätzende Gesprächskultur beim Arbeitgeber mit.

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