3 Anwälte in Südafrika

Die Apartheidsbewegung beeinflusst die Verhältnisse in Südafrika noch heute. Erst im April 1994 wurde ein einheitliches, nicht rassenorientiertes Schulsystem eingeführt. Erst zwei Jahre später konnten alle Schüler Südafrikas alle den gleichen Bildungsabschluss erlangen. Nur etwa 4 % aller Schüler besuchen Privatschulen. Die Qualitätsunterschiede zeigen sich bei den Schulabgängern deutlich. Bestehen an den staatlichen Bildungseinrichtungen nur die Hälfte aller Schüler das Examen, erlagen die Privatschüler zu 98 % den angestrebten Bildungsabschluss.

In Südafrika besteht Schulpflicht bis zur neunten Klasse. Bei Eignung besuchen die Schüler für drei Jahre eine weiterführende Schule, »Further Education and Training« genannt. Das erfolgreich bestandene Abschlussexamen entspricht in etwa dem deutschen Abitur. Es berechtigt zum Studium an einer der 17 Universitäten des Landes.

Britische Einflüsse bestimmen das Jura-Studium

Neben dem Sekundarschulabschluss fordern einige Universitäten eine bestandene Eignungsprüfung. Juristische Fakultäten unterhalten unter anderem die Universität von Cape Town, die Universität von Witwatersrand oder die 2004 aus einer Fusion hervorgegangene Universität von KwalaZulu-Natal. Südafrikanische Hochschule erheben Studiengebühren. Deren Höhe schwankt je nach Fakultät und Studiengang zwischen 700 und 4000 Euro pro Jahr. Bevor Studenten in Südafrika ihr Jurastudium beginnen, müssen sie einen Bachelor in einem anderen Fach nachweisen. Erst dann nehmen sie ihre juristische Ausbildung auf. Dort erwerben sie zum Abschluss den Bachelor of Laws (LL.B.)

Das Rechtssystem richtet sich nach dem britischen Vorbild

In Südafrika existieren »Advocates« und »Attorneys«, das entspricht der britischen Unterscheidung zwischen »barristers« und »solicitors«. »Advocates« leisten nach dem Hochschulabschluss ein viermonatiges Praktikum ab. Danach darf die Zulassungsprüfung vor der Anwaltskammer der jeweiligen Provinz abgelegt werden. Als spezialisierte Prozessanwälte kommen die »Advocates« nur durch die Vermittlung der »Attorneys« in Kontakt zu ihren Mandanten. Zur Zulassung als »Attorney« benötigen die angehenden Rechtsanwälte nach der Universität ein zweijähriges Praktikum in einer Kanzlei. Mit dem anschließenden Examen vor der Anwaltskammer erhalten sie ihre Zulassung.

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