Corona-Soforthilfe Rückzahlungsbescheid und Rückzahlung: Die wichtigsten Fakten im Überblick.

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1. Einführung 

Die Corona-Pandemie hat weltweit zu beispiellosen wirtschaftlichen Herausforderungen geführt. In dieser schwierigen Zeit bot die Corona-Soforthilfe, als zugesagte Unterstützungsleistung des Staates sowie als Kompensation zu den angeordneten Lock-Downs, vielen Unternehmen und Selbstständigen eine dringend benötigte finanzielle Unterstützung. 

Doch nun, nachdem die Corona-Pandemie überstanden scheint, stehen viele vor einer neuen, nicht bedachten Herausforderung: der unerwarteten Rückzahlungsforderung dieser Hilfen. 

Dies kann insbesondere für kleinere Unternehmen und Soloselbstständige, die ohnehin schon am Rande ihrer finanziellen Belastbarkeit operieren, zu erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten führen.

Zumal bei der Auszahlung der Corona-Soforthilfe keine Bedingung oder Kondition benannt war, dass diese zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurückzuzahlen ist.


2. Sinn und Zweck der Corona-Soforthilfe

Die Corona-Soforthilfe wurde als schnelle und unbürokratische Unterstützung konzipiert (und so auch angepriesen), um Unternehmen, die durch die COVID-19-Pandemie in finanzielle Not geraten sind, zu unterstützen. 

Die Auszahlungsbedingungen waren dabei bewusst einfach gehalten, um eine rasche Hilfe zu gewährleisten. 

Die Auszahlungshöhen variierten je nach Betriebsgröße und waren darauf ausgerichtet, akute Liquiditätsengpässe zu überbrücken und die wirtschaftliche Existenz der Betroffenen zu sichern.


3. Rückzahlungsbescheid und Rückzahlungsbegründung

Einige Empfänger der Soforthilfe sehen sich nun mit Rückzahlungsbescheiden konfrontiert. 

Diese Forderungen basieren häufig auf der Annahme, dass die tatsächliche wirtschaftliche Notlage des Empfängers zum Zeitpunkt der Antragstellung nicht den Voraussetzungen entsprach oder sich die finanzielle Situation des Unternehmens nachträglich verbessert hat. 

Die Begründungen für die Rückforderungen sind vielfältig und reichen von formellen Fehlern bei der Antragstellung bis hin zu einer Neubewertung der wirtschaftlichen Lage des Empfängers.


4. Rechtsmittel gegen den Rückzahlungsbescheid

Empfänger eines Rückzahlungsbescheides sollten wissen, dass ein Widerspruch - gemäß den bereits ergangen Urteilen diverser Verwaltungsgerichte - eine gute Aussicht auf Erfolg hat. 

Wird einem eingelegten Widerspruch gegen den Bescheid bei der ausstellenden Behörde nicht abgeholfen, ist Klage beim zuständigen Verwaltungsgericht zu erheben. 

Bereits im Widerspruchsverfahren ist die Hinzuziehung eines fachkundigen Rechtsanwalts anzuraten, um die Chance auf eine effektive Verteidigung gegen das Rückzahlungsverlangen des Staates zu wahren.


5. Urteile gegen Rückzahlungsbescheid von Corona-Soforthilfe

In der jüngsten Vergangenheit gab es bereits einige Urteile zu Rückzahlungsforderungen der Corona-Soforthilfe. 

Diese Urteile zeigen ein gemischtes Bild: Während einige Gerichte die Rückzahlungsforderungen bestätigten, wurden in anderen Fällen die Bescheide aufgehoben. Diese Urteile sind besonders wertvoll, da sie Präzedenzfälle schaffen und Betroffenen Anhaltspunkte für die Erfolgsaussichten ihrer eigenen Fälle bieten.

Exemplarisch sei an dieser Stelle auf die Urteile des Verwaltungsgerichts Hamburg vom 28.04.2023 (Az. 16 K 5209/21) und des Oberverwaltungsgericht Münster im Urteil vom 17. März 2023 (Az. 4 A 1986/22) verwiesen.

Weitere Urteile nebst Argumentation finden sich in diesem Artikel:

"Erfolgreicher Widerspruch gegen den Rückzahlungsbescheid für Corona-Soforthilfe: Ein Rechtsanwalt lohnt sich!"


6. Fazit

Die Rückzahlungsforderungen der Corona-Soforthilfe stellen für viele Betroffene eine große Herausforderung dar. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass es rechtliche Möglichkeiten gibt, sich gegen unberechtigte oder unverhältnismäßige Forderungen zur Wehr zu setzen. 

Jeder Fall ist individuell, und eine professionelle rechtliche Beratung kann entscheidend sein, um die beste Vorgehensweise zu bestimmen. 

Letztlich zeigt sich, dass das Rechtssystem auch in Krisenzeiten ein wichtiger Pfeiler zur Wahrung der Gerechtigkeit und zum Schutz der Betroffenen bleibt. Denn es konnten bereits mehrere Urteile im Sinne der jeweiligen Unternehmer und Unternehmen erstritten werden.

Daher gilt in diesem Fall mit Blick auf die bestehenden Urteile:  VERTEIDIGUNG LOHNT SICH !


Dieser Artikel stellt keine konkrete und individuelle Rechtsberatung dar, sondern gibt lediglich einen groben Erstüberblick über die geschilderte und sehr komplexe rechtliche Materie. Rechtliche Sicherheit für Ihre konkrete Fallkonstellation können Sie nur durch abgestimmte Prüfung und Beratung eines fachkundigen Rechtsanwalts erhalten. 


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Foto(s): Dr. Holger Traub

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