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Innerorts zu schnell - was Sie wissen und beachten müssen!

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Innerorts zu schnell - was Sie wissen und beachten müssen!

Die wichtigsten Fakten

  • Ohne abweichende Beschilderung gilt für Autofahrer innerorts stets eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h.
  • Je nachdem, wie viele km/h sie genau zu schnell waren, müssen Sie mit einer Geldbuße zwischen 15 und 680 Euro rechnen.
  • Zur Verhängung eines Fahrverbots kann es innerhalb geschlossener Ortschaften bereits ab einer festgestellten Geschwindigkeitsüberschreitung von 26 km/h kommen.
  • In der Führerscheinprobezeit liegt ab 20 km/h Überschreitung des Tempolimits innerorts ein A-Verstoß vor.
  • Als Fahranfänger müssen Sie in der Konsequenz ein Aufbauseminar belegen und es kommt zu einer Verlängerung der Probezeit um zwei Jahre.

Warum wird zwischen Geschwindigkeitsverstößen innerorts und außerorts unterschieden?

Wenn Sie innerhalb geschlossener Ortschaften die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreiten und geblitzt werden, drohen Ihnen drastischere Strafen, als wenn Sie außerorts z. B. auf einer Autobahn eine Geschwindigkeitsüberschreitung verüben. Der Grund dafür ist, dass in einer Ortschaft das Risiko, einen Unfall zu verursachen, höher ist. Sie können also durch Ihre unangepasste Fahrweise leichter Personen gefährden, verletzen oder gar töten.

Wie schnell darf man innerhalb geschlossener Ortschaften fahren?

Schreiben Verkehrszeichen keine niedrigere Geschwindigkeit vor oder lassen diese kein höheres Tempo zu, müssen Autofahrer innerorts eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h einhalten.

Welche Strafen drohen bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts?

Wenn Sie innerhalb einer geschlossenen Ortschaft mit zu hoher Geschwindigkeit unterwegs sind, ist die Strafe davon abhängig, wie schnell Sie exakt gefahren sind. Für zu schnelles Fahren droht Ihnen innerorts ein Verwarngeld – also ein geringes Bußgeld – von mindestens 15 Euro. Auch Punkte in Flensburg und die Verhängung eines Fahrverbots können bei höheren Geschwindigkeitsübertretungen die Folge sein.

Laut Bußgeldkatalog müssen Sie mit folgenden Sanktionen für einen Geschwindigkeitsverstoß innerhalb geschlossener Ortschaften rechnen:

Überschreitung in km/hBußgeld in €PunkteFahrverbot in Monaten
bis 1015keinekeines
11 – 1525keinekeines
16 – 2035keinekeines
21 – 25801keines
26 – 3010011 beim 2. Verstoß
31 – 4016021
41 – 5020021
51 – 6028022
61 – 7048023
über 7068023

In welchen Verkehrssituationen werden davon abweichende Sanktionen verhängt?

Es existieren darüber hinaus auch besondere Situationen im Straßenverkehr, bei denen ein anderes Strafmaß zur Anwendung kommt, wenn eine Geschwindigkeitsüberschreitung festgestellt wird:

  • Wenn Sie in einem verkehrsberuhigten Bereich – umgangssprachlich auch Spielstraße genannt – nicht mit Schrittgeschwindigkeit fahren: Solange Sie nicht über 10 km/h zu schnell unterwegs waren, liegt das Bußgeld bei 20 Euro.
  • Wenn Sie trotz eines Bahnübergangs, besonderen Straßenverhältnissen oder mangelnder Sicht mit unangepasster Geschwindigkeit fahren, bekommen Sie ein Bußgeld von 100 Euro und 1 Punkt im Fahreignungsregister. Wenn es dabei zu einer Gefährdung kommt, beträgt das Bußgeld sogar 120 Euro und steigt auf 145 Euro, wenn dabei eine Sachbeschädigung entstanden ist.
  • Wenn Sie durch überhöhte Geschwindigkeit, fehlende Bremsbereitschaft oder nicht ausreichenden Seitenabstand Kinder, ältere oder hilfsbedürftige Personen gefährden, droht Ihnen ein Bußgeld von 80 Euro und 1 Punkt in Flensburg.

Ab wann kommt es bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts zu einem Fahrverbot?

Nicht immer erhalten Sie lediglich ein Bußgeld, wenn Sie geblitzt wurden. Geschwindigkeitsüberschreitungen innerorts können auch Punkte in Flensburg oder die Verhängung eines Fahrverbots zur Folge haben.

Waren Sie innerhalb geschlossener Ortschaften zu schnell unterwegs, kann Ihnen ab einer Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 26 km/h ein Fahrverbot von einem Monat drohen (siehe Wiederholungstäter). Zwei Monate Fahrverbot bekommen Sie, wenn Sie innerorts mit 61 km/h zu schnell erwischt wurden. Bei über 70 km/h sind es sogar drei Monate.

Was gilt für Wiederholungstäter bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts?

Gelten Sie als Wiederholungstäter, so müssen Sie in gewissen Fällen mit der Verhängung einer drastischeren Strafe rechnen. Dazu kommt es regelmäßig dann, wenn Sie mindestens zwei-mal innerhalb eines Jahres mit einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 26 bis 30 Stundenkilometern innerorts von einem Blitzer erfasst wurden.

Welche Sanktionen drohen in der Probezeit innerorts bei einem Geschwindigkeitsverstoß?

Führerscheinneulinge stehen unter besonderer Beobachtung und müssen zunächst unter Beweis stellen, dass sie die Straßenverkehrsordnung (StVO) befolgen können, bis sie bei Verkehrsverstößen wie jeder andere Kraftfahrer behandelt werden. Für diese Fahrer finden daher während der Probezeit häufig spezielle Vorschriften bei einer Missachtung der StVO Anwendung.

Wenn bei Ihnen als Fahranfänger in der Probezeit die festgestellte Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts bei über 20 km/h lag, handelt es sich um einen schwerwiegenden A-Verstoß. In der Regel wird dann Ihre Probezeit um weitere zwei Jahre verlängert. Darüber hinaus müssen Sie ein kostenpflichtiges Aufbauseminar besuchen.

Bei einer zweiten solchen Tat, wenn Sie beispielsweise erneut mit 21 km/h zu schnell innerhalb einer geschlossenen Ortschaft geblitzt wurden, bekommen Sie eine schriftliche Verwarnung und Ihnen wird empfohlen, auf freiwilliger Basis an einer verkehrspsychologischen Beratung teilzunehmen. Bei einem dritten A-Verstoß kommt es bei Fahranfängern zu einem Entzug der Fahrerlaubnis für mindestens sechs Monate.

Foto(s): ©Pexels/Kaique Rocha

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