Psychologische Unterstützung für Verletzte einer Straftat

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Seit dem 1. Januar 2017 haben alle Verletzten einer Straftat grundsätzlich die Möglichkeit psychosoziale Prozessbegleitung in Anspruch zu nehmen, § 406g Strafprozessordnung.


Als Verletzter bzw. Verletze in einer Straftat wird häufig die Erklärung über den Tathergang benötigt. Der Bericht über die Tat kann psychisch sehr belastend sein. Verletzte haben deshalb das Recht auf eine qualifizierte und professionelle Begleitung vor, während und nach der Gerichts­verhandlung.


Sie kann dazu dienen, Ängste zu reduzieren, weitergehende Hilfs- und Beratungsangebote zu vermitteln und ein besseres Verständnis über den Ablauf des Strafverfahrens zu fördern.


Wer bekommt die Psychosoziale Prozessbegleitung?


- zur Tatzeit Minderjährige oder Personen, die ihre Interessen selbst nicht wahrnehmen können


u.a. Sexueller Missbrauch und Misshandlung von Schutzbefohlenen, Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen, Sexuelle Nötigung, Vergewaltigung


- zum Zeitpunkt der Antragstellung Minderjährige oder Personen, die ihre Interessen selbst nicht wahrnehmen können


u.a. Aussetzung, schwere Körperverletzung, Menschenhandel, Zwangsheirat, schwere Nachstellung, erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme, Raub, räuberischer Diebstahl, räuberische Erpressung


Ein Ermessen hat das Gerichts bei

- u.a. sexuelle Nötigung, Menschenhandel, versuchte Tötung; Angehörige bei vollendeten Tötungsdelikten

- Straftaten mit der Folge schwerer körperlicher oder seelischer Schäden.

u.a. schwere Körperverletzung, Menschenhandel, Nachstellung, Geiselnahme, Raub, räuberischer Diebstahl, räuberische Erpressung


Wie finde ich eine psychosoziale Prozessbegleiterin/ einen psychosozialen Prozessbegleiter?


Eine Liste der anerkannten psychosozialen Prozessbegleiterinnen und Prozessbegleiter steht im Internet auf der Seite www.justiz.sachsen.de unter der Rubrik Service/Opferhilfe/Psychosoziale Prozessbegleitung/Verzeichnis bereit.


Weitere Informationen finden Sie auch auf den Webseiten der Opferberatungs- und Opferhilfeeinrichtungen.


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